Geldanlage – Trend Report https://trendreport.de Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft Tue, 27 Jun 2023 15:38:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.2 BLASCHZOKRESEARCH.DE – SOLIT-KAPITAL.DE Notenbanken ziehen Zinsen weiter an – Gold fällt auf Dreimonatstief https://trendreport.de/blaschzokresearch-de-solit-kapital-de-notenbanken-ziehen-zinsen-weiter-an-gold-faellt-auf-dreimonatstief/ Tue, 27 Jun 2023 15:38:27 +0000 https://trendreport.de/?p=41625

Notenbanken ziehen Zinsen weiter an – Gold fällt auf Dreimonatstief Der Goldpreis fiel am Freitag auf 1,910 US-Dollar und somit auf den niedrigsten Stand seit Mitte März, nachdem sich US-Notenbankchef Jerome Powell hawkish äußerte, während weitere Zentralbanken ihre Leitzinsen anhoben. In seiner Anhörung auf dem Capitol Hill sagte Powell, dass eine „starke Mehrheit“ der FOMC-Mitglieder „ein paar“ weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr befürworten würden. Die Bank of England (BOE) erhöhte ihren Leitzins stärker als vom Markt erwartet wurde um 50 Basispunkte auf 5 %, während die Zentralbanken in der Schweiz, Norwegen und der Türkei ebenfalls die Zinsen anhoben.



England hat die höchsten Preissteigerungsraten aller G-7 Staaten. Im Mai stiegen die Preise wie im Vormonat April um 8,7 % an und halten sich damit beharrlich auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise in Europa im Mai waren hingegen nur mit 6,1 % nach 7,0 % im April gestiegen. Die
Kerninflation im Vereinigten Königreich stieg sogar von 6,8 % im April auf 7,1 % im Mai an und damit so stark wie zuletzt im März 1992. Die Ursache der Inflation bzw. der Geldentwertung im Vereinigten Königreich ist nicht etwa im Arbeitskräftemangel oder dem Brexit zu finden, sondern in der unverantwortlichen Schuldenpolitik der linken Regierungen der letzten beiden Jahrzehnte. Die Staatsschulden Englands haben sich von 402 Mrd. Pfund zur Jahrtausendwende auf 3.442 Mrd. Pfund in 2022 mehr als verachtfacht. Finanziert wurde dies über die Druckerpresse der Bank of England (BOE), die ihre Bilanz seit der Jahrtausendwende verzehnfachte. Es ist eine logische Konsequenz dieser Geldmengenausweitung, dass der innere Wert des Pfunds kollabiert und infolgedessen die Preise im Vereinigten Königreich steigen bzw. die „Inflation“ grassiert. Das britische Pfund befindet sich seit Jahrzehnten in einem Abwärtstrend zum US-Dollar und fiel im letzten Jahr fast auf die Parität zum US-Dollar. Der Goldpreis in GBP hat sich seit 2016 mehr als verdoppelt auf aktuell 1.518 Pfund je Feinunze. Engländer, die der Regierung und dem staatlichen Geld misstrauten und ihr Vermögen stattdessen in Gold investierten, konnten ihre Kaufkraft erhalten und eine hervorragende Rendite erzielen.


Seit dem Tief des Pfunds (Cable) nahe der Parität im letzten Jahr konnte es sich wieder erholen auf 1,284 US-Dollar in der letzten Handelswoche. Diese beeindruckende Rallye dürfte sich nun ihrem Ende zuneigen und sich in den nächsten Wochen und Monaten der alte Abwärtstrend des Pfunds gegenüber dem US-Dollar fortsetzen. Wie die Terminmarktdaten zeigen, war die Stimmung zuletzt euphorisch für Cable und die Daten weisen daraufhin, dass ein zyklisches Hoch sehr nah ist oder womöglich in der letzten Woche bereits erreicht wurde, als es einen langfristigen Abwärtstrend erreichte und von dort abprallte. Eine künftige Schwäche des Pfunds passt gut in das Bild eines wieder erstarkenden und wie der Phönix aus der Asche auferstehenden US-Dollars. Europäer und Briten müssen sich jetzt vor einer neuen Abwertung ihrer Währungen wappnen. Dies ist möglich durch einen Hedge des Vermögens am Devisenmarkt oder man investiert in Gold, das mittel- bis langfristig diese Geldentwertung durch steigende Preise kompensieren wird.

Nebst dem Goldpreis mit einem Minus von 2 % zur Vorwoche, fiel der Silberpreis noch stärker um 7,5 %. Ich hatte noch in der Vorwoche darauf hingewiesen, dass der nochmalige Anstieg der Silberpreises auf 24,50 US-Dollar eine letzte Chance sein würde, um noch einmal mit einem guten Chance-Risiko- Verhältnis auf einen fallenden Silberpreis in den nächsten Wochen zu wetten. Silber fiel von der Oberseite seiner Handelsspanne bei 24,50 US-Dollar auf 22,14 US-Dollar und durchbrach dabei diese Handelsspanne nach unten, was ein mittelfristig bärisches Indiz ist.
Auch der Platinpreis fiel um 6,8 % und Palladium musste sogar ein Minus von 9,4 % verbuchen. Damit sind meine Prognosen für Palladium und Platin der letzten Wochen und Monate voll eingetroffen. Ich hatte bei Platin einen Preisrückgang um 200 US-Dollar auf 900 US-Dollar prognostiziert und für Palladium eine weitere Schwäche und Preisrückgang, nachdem der Preis aus einem Abwärtstrend Anfang März ausgebrochen war und Spekulanten angezogen hatte. Wir stellten uns dagegen und behielten recht. Jetzt scheint Palladium jedoch langsam reif für eine technische Gegenbewegung zu sein, die spätestens im Bereich von 1.000 US-Dollar bis 1.100 US-Dollar starten sollte, weshalb sich Short-Trader darauf vorbereiten sollten

Die Goldminen im HUI-Goldminenindex fielen in der letzten Handelswoche um 4,8 % mit dem Goldpreis. Von seinem Verlaufshoch bei 280 Punkten fiel der Index mittlerweile auf 231 Punkte in der letzten Handelswoche. Nachdem wir das Hoch am Goldmarkt richtig ausloteten, war es einfach auch bei den Minen im Bereich von 280 Punkten Gewinne mitzunehmen in Erwartung dieser laufenden Korrektur. Wir hoffen daher, dass sich diese Korrektur noch etwas fortsetzen wird, um möglichst günstig diese Minen zurückkaufen zu können. Im nächsten Jahr sollten die Auswirkungen des inflationsinduzierten Zinsanstiegs die Volkswirtschaften mit aller Härte treffen und die Notenbanken auf eine Rezession und neue Krisen mit dem erneuten Drucken von Geld aus dem Nichts reagieren. Der Goldpreis und folgend auch die Goldminen sollten davon deutlich profitieren. Deshalb bietet der aktuelle Rücksetzer eine gute Chance, um noch einmal günstig in diesen Markt einsteigen zu können, bevor es im neuen Jahr eine neue Rallye geben wird.

Technische Analyse zu Platin: Ziel bei 900 US-Dollar erreicht – Bullen sollten noch vorsichtig sein!
Terminmarkt: CoT-Report

Der CoT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der
Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von
Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die CoT-Daten ermöglichen
einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der
Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.

CoT-Daten für Platin vom 23. Juni:
Der Preis fiel um 16 US-Dollar und die Spekulanten gingen mit 2,2 Tsd. Kontrakten Short. Das ist neutral zur Vorwoche. Auch wenn sich der CoT-Index OI um fast 5 Punkte auf 38 verbessert hat, ist noch sehr viel Luft nach unten vorhanden. Die CoT-Daten sind weiterhin bärisch für Platin und weit von einem Kaufniveau entfernt.

BLASCHZOKRESEARCH.DE – SOLIT-KAPITAL.DE
Eine Stärke aufgrund der ETF-Käufe wegen der Strommangellage in Südafrika sehen wir bis dato noch nicht. Die Lager dürften zu groß sein und sich Probleme bei der Förderung erst mit deutlicher Verspätung zeigen.

Zusammenbruch des Stromnetzes in Südafrika ist bullisch für den Platinpreis

Das Stromnetz Südafrikas verfällt seit zwei Jahrzehnten und in den letzten Jahren nahm die Häufigkeit und das Ausmaß der Stromausfälle stark zu. Mittlerweile hat sich die Lage drastisch verschärft, sodass der südafrikanischen Bevölkerung seit Monaten nur noch wenige Stunden am Tag Strom zur Verfügung steht. Die Stromausfälle gefährden damit auch die weltweite Platinproduktion, die zum größten Teil aus Südafrika kommt. Eine Lösung für die sich zuspitzenden Probleme, die politisch verursacht wurden, ist nicht in Sicht. Im Gegenteil ist es wahrscheinlich, dass sich die Probleme in den nächsten Jahren noch verschärfen werden. Südafrikas staatlicher Stromversorger Eskom Holdings hatte kürzlich die großen Bergbauunternehmen gewarnt, dass diese ihre Produktion aufgrund der Stromkrise womöglich einschränken müssen.

Als Reaktion auf die zunehmende Angst vor einer Verknappung des Angebots in diesem Jahr, fließt neue Liquidität in börsengehandelte Platinfonds. Nach Angaben des Platinproduzenten Impala Platinum Holdings Ltd. wird die Produktion des in Katalysatoren, elektrischen Kontakten, Schmuck, Herzschrittmachern, Medikamenten und Magneten verwendeten Edelmetalls in diesem Jahr voraussichtlich zurückgehen.

Rezession wird Nachfrage abschwächen, was bärisch ist

Je später die Rezession in diesem oder nächsten Jahr offen zutage tritt, desto besser stehen die Chancen für eine vorübergehende Stärke des Platinpreises. Sobald die Rezession jedoch in aller Munde ist und die Unternehmen beginnen Kosten zu senken und die Produktion zu drosseln, wird das Überangebot zunehmen und Platin womöglich kurzzeitig noch einmal stark einbrechen. Wer dann auf der Seitenlinie mit genügend Pulver steht, der findet in diesem Einbruch eine sehr gute kurz- bis mittelfristige Kaufchance.

Sollte sich der Goldpreis in den nächsten Wochen und Monaten nach seinem starken Preisanstieg korrigieren, so dürfte sich der Platinpreis kurzzeitig diesem Trend nicht entziehen können und auch eine Korrektur einleiten. Solange der Goldpreis über der wichtigen Unterstützung bei 1.995 US-Dollar handelt, hätte der Platinpreis die Chance noch etwas weiter anzusteigen, doch wurde die Luft zuletzt sehr dünn. Spätestens dann, wenn Gold unter diese wichtige Unterstützung fällt, ist ein Rücksetzer beim Platin auf mindestens 900 US-Dollar sehr wahrscheinlich und womöglich gar ein Rücksetzer auf 800 US-Dollar.

Kurzfristig gibt es kein gutes Setup für einen Trade. Einerseits gibt es mit der Stromknappheit Risiken für das Angebot, doch andererseits könnte mit der aufziehenden Rezession die Nachfrage gegen Jahresende kurz- und mittelfristig deutlich zurückgehen.

Aktuelle Chartanalyse

Der Platinpreis konnte im letzten Monat aufgrund massiver Zuflüsse in ETF-Produkte und den Aufbau von Long-Positionen am Terminmarkt bis auf 1.140 US-Dollar ansteigen. Trotz dieser Zuflüsse in ETF- Produkte zeigte sich bisher keine Stärke am Terminmarkt, was ein Warnsignal war.

Vor sechs Wochen schrieb ich bei einem Platinpreis von 1.120 US-Dollar:
„Der Platinpreis hat ein kurzfristiges Doppel-Top ausgebildet und droht nun den neuen
mittelfristigen Aufwärtstrend zu brechen. Zieht der US-Dollar weiter an und gehen Gold und
Silber in die Korrektur über, während die rezessiven Kräfte in der Volkswirtschaft zunehmen,
dann sollte der Platinpreis in Bälde seinen Aufwärtstrend brechen und auf 1.000 US-Dollar
fallen. Infolgedessen wäre ein Preisrückgang auf 900US-Dollar sehr wahrscheinlich. Mit dem
Trendbruch würde es für kurzfristig agierende Trader ein Verkaufssignal geben.“

Nach dem Trendbruch erfolgte der erste erwartete Rücksetzer auf 1.000 US-Dollar und folgend wurde nun auch die zweite Zielmarke abgearbeitet. Tradern empfahl ich ihre Gewinne aus einem Short-Trade bei 900 US-Dollar einzudecken. Der neueste CoT-Report zeigt, dass noch mehr Luft nach unten vorhanden ist. Nach einer technischen Gegenbewegung, die wieder nahe an 1.000 US-Dollar laufen könnte, erwarte ich eine neuerliche Schwäche des Platinpreises. In den nächsten Wochen und Monaten wären sogar 800 US-Dollar denkbar. Die neuesten CoT-Daten geben keinen Anlass für Optimismus und ein Kaufsetup scheint noch weit entfernt zu sein. Bullen müssen sich daher gedulden, während die Bären eine technische Preiserholung für einen neuen Short-Trade nutzen können.

Langfristige Analyse

Mittel- bis langfristig hat Platin ein Problem. Mehr als die Hälfte der jährlichen Minenproduktion wird in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Die Rezession wird in den nächsten Jahren im Umfeld steigender Zinsen zulegen und Leasing- sowie Finanzierungsmodelle für Neuwagen auf die Probe stellen. Schon jetzt können weniger Amerikaner ihre Auto-Leasing- und Finanzierungsraten zahlen als zum Hoch der Finanzkrise von 2008. Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren noch weiter zuspitzen. Mit einem starken Rückgang der Neuwagenverkäufe und entsprechenden Gewinnrückgängen für die Automobilhersteller ist zu rechnen.

Langfristig dürfte sich im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 1.000 US-Dollar ein langfristiger Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in den Bereich um die 800 US-Dollar als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass der Platin- und Palladiumpreis während Rezessionen in der Vergangenheit kurzzeitig auch immer stark einbrach, weshalb eine Stopp-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist. Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 US-Dollar wäre in einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar in diesem Jahr. Deshalb ist eine Stop-Loss-Order der beste Freund eines Traders, damit man solche Chancen nutzen und bei einem Einbruch im Tief kaufen kann.

Die einzige Hoffnung für eine Stärke des Platinpreises wäre ein signifikanter Rückgang des Angebots aufgrund der Stromknappheit in Südafrika. Dies lässt sich jedoch, anders als die kommende Rezession, schwer prognostizieren. Das Angebot kann deutlich zurückgehen, doch muss das nicht passieren. Die kommende Rezession ist hingegen sicher.

Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession oder alternativ schon früher auf einen exogenen Faktor reagieren werden, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse jedoch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf der Bail Out der SVB und der Credit Suisse hindeutet, so würde ein Preiseinbruch verhindert werden. Wichtig ist, dass man zum Bullen mutiert, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen.

Aufmacherbild/Quelle/Linzens
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Märkte blicken auf US-Notenbanksitzung am Mittwoch https://trendreport.de/maerkte-blicken-auf-us-notenbanksitzung-am-mittwoch/ Tue, 13 Jun 2023 15:37:29 +0000 https://trendreport.de/?p=41370

Auszug aus dem Marktkommentar von Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe


Der Goldpreis stieg in der letzten Handelswoche um 0,7 % auf 1.961 US-Dollar an, während der
Silberpreis um 3 % auf 24,40 US-Dollar zulegen konnte, wobei die Silberbullen am Widerstand bei 24,50
US-Dollar scheiterten. Die Goldminenaktien des HUI-Goldminenindex fielen um 1 %, trotz der technischen
Erholung beim Goldpreis.
Der Goldpreis erholte sich am Donnerstag unterstützt durch eine Schwäche des USDollars, nachdem die
Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 261 Tsd. anstatt der erwarteten 235 Tsd. auf ein fast
zweijähriges Hoch angestiegen waren. Dieser Anstieg erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass die
USNotenbank eine Zinspause einlegen wird. Daraufhin fiel der USD-Index im Vergleich zu anderen
wichtigen Währungen, während die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen sanken.

Nach einem 3-fach-Top läuft eine Konsolidierung des Goldpreises

Nach einem 3-fach-Top läuft eine Konsolidierung des Goldpreises

Zinsentscheid der USNotenbank im Fokus

Im Mai erhöhte die US-Notenbank ihren Leitzins zum zehnten Mal in Folge auf ein 16-Jahreshoch
bei 5 %. Am kommenden Mittwochabend wird erneut das Ergebnis des Offenmarktausschusses
veröffentlicht werden und US-Notenbankchef Jerome Powell in der anschließenden Pressekonferenz Rede
und Antwort stehen, worauf sich in dieser Woche der Fokus der Anleger richtet. Es wird allgemein
erwartet, dass die US-Notenbank eine Pause in ihrem aktuellen Zinsanhebungszyklus einlegen wird.

Da sich die Folgen der Zinsanhebungen auf die US-Wirtschaft noch nicht im vollen Umfang bemerkbar
machen, soll eine Zinspause zusätzliche Zeit geben, um die Auswirkungen des Zinsanstieges beobachten
und bewerten zu können.
Kleine Unternehmen fällt es bereits schwer unter den aktuellen Kreditbedingungen Liquidität zu
beschaffen. Neugründungen scheitern unterdessen, da sie weniger oder kein Geld für ihre
Geschäftsideen aufnehmen können. Darüber hinaus steigen die Gefahren für Kreditgeber aus einer sich
aufbauenden Welle potenzieller Zahlungsausfälle, insbesondere in schwierigen Sektoren, wie
beispielsweise Büroimmobilien. Aktuell erwartet der Markt nach den Fed Funds Futures mit einer
Wahrscheinlichkeit von 73 %, dass man den Leitzins unverändert in einer Spanne zwischen
5 % und 5,25 % belassen wird.
Die Märkte scheinen die Gefahr eines weiteren Zinsschrittes im Juli außer Acht zu lassen. Der Short-
Squeeze im Technologiesektor und die Erholung am Standardaktienmarkt bergen daher das Risiko für
einen Rückschlag in den kommenden Monaten. Erst letzten Dienstag hatte die australische Notenbank
ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,1 % angehoben und folgend auch die kanadische Notenbank,
die nach einer Pause ihren Leitzins überraschend um 25 Basispunkte auf 4,75 % erhöhte, nachdem die
Inflation im April wieder angestiegen war. Dies hatte den Markt, der von einem Stillhalten der
Notenbanker ausgegangen war, kalt auf dem falschen Fuß erwischt, worunter auch der Goldpreis litt und
am Mittwoch um 30 USDollar auf 1.940 USDollar einbrach.
Die neuerlichen Zinsschritte in Australien und Kanada zeigten dem Markt, dass selbst nach einer
Zinspause der Fed am Mittwoch, ein weiterer Zinsschritt nicht ausgeschlossen ist. Nach den Fed Funds
Futures erkennt der Markt diese Gefahr und wettet mit einer Wahrscheinlichkeit von aktuell 69 % auf eine
weitere Zinsanhebung am 26. Juli.

Auswirkung des Zinsentscheids auf den Goldpreis

Die Märkte haben eine Zinspause am Mittwoch bereits eingepreist, sodass die Aussagen von US-
Notenbankchef Jerome Powell zur Inflation und der Möglichkeit weiterer Zinsschritte in der Zukunft auf
der anschließenden Pressekonferenz entscheidend sein werden. Eine Zinspause bedeutet nicht
unbedingt, dass die Fed mit ihren Zinsanhebungen am Ende ist, doch ist es ein Hinweis darauf, dass sich
der Zyklus vorerst seinem Ende nähern dürfte.
Viele Anleger sind selbstzufrieden geworden und wetten auf ein schnelleres Ende des Zyklus oder sogar
Zinssenkung. Insbesondere am Goldmarkt sind deutliche Zinssenkungen noch eingepreist, was Gefahren
für eine Preiskorrektur in den nächsten Monaten birgt. Ein gegenteiliger Kommentar von J. Powell auf der
bevorstehenden Sitzung könnte daher kaltes Wasser auf die derzeitig bullische Stimmung gießen.
Auch die guten Wirtschaftsdaten der letzten zwei Monate, die über den Erwartungen lagen, sind in dem
aktuell hohen Goldpreis noch nicht eingepreist. Hält dieses Umfeld diesen Sommer bis in den Herbst an,
so werden es die Goldbullen angesichts haussierender Aktienmärkte schwer haben. Die
Terminmarktdaten für Gold zeigen, dass das Sentiment am Goldmarkt noch immer sehr bullisch
positioniert ist.
Auch die Sorgen um das USBankensystem, die die Nachfrage für sichere Anlagen wie Gold angeschoben
hatten, verfliegen zunehmend, womit ein weiterer Grund der vorherigen Rallye des Geldpreises wegfällt,
der noch nicht ausgepreist wurde. Zudem besteht die Gefahr, dass ein persistent hoher PCEPreisindex
für längerfristig hohe Zinsen oder weitere Zinsanhebungen sorgen könnte, was den Goldpreis
ausbremsen sollte. Kurzfristig gibt es mehr Risiken für den Goldpreis, als dass sich neue Katalysatoren für
eine weitere Rallye erkennen lassen.
Langfristiger Ausblick

Auf Sicht von 6-12 Monaten bin ich hingegen optimistisch für Gold, da die Kreditverknappung und die
schwächeren Verbraucherausgaben das US-Wachstum mittelfristig deutlich beeinträchtigen dürften, was
letztendlich monetäre Stimuli für die US-Wirtschaft nach sich ziehen und folgend den US-Dollar und die
Renditen der Staatsanleihen belasten dürfte. Der Goldpreis dürfte in diesem Szenario im nächsten Jahr
seine bisherigen Allzeithochs weit hinter sich lassen. Ein weiterer Preisrückgang in den nächsten
Monaten bietet daher die Chance für einen günstigen Einstieg am Gold- und Silbermarkt vor einer neuen
Rallye, die man nicht verpassen darf.
Die Mehrheit der bekannten Ökonomen glaubt nicht, dass sich die USA derzeit in einer Rezession
befinden. Die Verbraucherausgaben sind nach wie vor hoch, die Beschäftigung ist noch robust und die
US-Wirtschaft ist bisher nach der offiziellen Lesart nicht geschrumpft. Das BIP-Wachstum im ersten
Quartal betrug 1,3 % und die Prognosen deuten auf ein Wachstum von einem Prozent für das laufende
Quartal hin.
Im Vergleich zur alten Berechnungsmethode für die Teuerung, die man bis 1980 angewandt hat, weisen
der PCE-Preisindex und der CPI-Preisindex die Teuerung viel zu niedrig aus. Deshalb befinden sich die
westlichen Volkswirtschaften längst in einer Rezession, die aufgrund der zu niedrig ausgewiesenen
Geldentwertung als Null- oder Mini-Wachstum verkauft werden kann. Die Vorteile daraus sind bessere
Möglichkeiten der Schuldenaufnahme für die Staaten zu künstlich niedrigen Zinsen, sowie eine
Entschuldung auf Kosten der Sparvermögen der breiten Bevölkerung, während die Reallöhne sinken und
die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähiger wird. Trotzdem dürften die Auswirkungen der Zinsanhebungen
irgendwann zu stark sein und sich die Rezession nicht gänzlich verschleiern lassen, weshalb selbst viele
Ökonomen für das Ende des Jahres und für das nächste Jahr mit einer Rezession nach der offiziellen
rechnen. Für den Goldpreis gibt es mittelfristig auf Sicht der nächsten Monate einigen Gegenwind, doch
spätestens im nächsten Jahr werden sich die Aussichten für den Goldpreis wieder deutlich verbessern.
Bild von RoboAdvisor auf Pixabay
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Trends in der nachhaltigen Geldanlage https://trendreport.de/trends-in-der-nachhaltigen-geldanlage/ Tue, 25 Apr 2023 14:40:26 +0000 https://trendreport.de/?p=41027 Die TREND-REPORT-Redaktion spricht mit Sascha Görlitz, Geschäftsführer beim Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.  (FNG), über Impact-Investments, nachhaltige Geldanlagen und Investmentstrategien.

 

Interviewpartner: seit Januar 2022 ist Sascha Görlitz Geschäftsführer beim FNG.

Herr Görlitz, welche Trends machen Sie im Kontext nachhaltiger Geldanlagen aus?

Die Umsetzung der EU-Sustainable-Finance Gesetzgebung stellt auch 2023 weiterhin viele Produktanbieter vor immense Herausforderungen. Dabei tragen vor allem die zuletzt häufiger aufkommenden Greenwashing-Vorwürfe gegenüber Finanzprodukten zu einer Verunsicherung bei. Die gegenwärtige Unsicherheit in der Auslegung relevanter Rechtsakte ist sicherlich auch ein Grund für die Umklassifizierung vieler Fonds: in den letzten Monaten wurden eine Reihe von Fonds, die unter Art. 9 berichtet haben, zum Bericht unter Art. 8 umklassifiziert. Währenddessen steigt langsam das Bewusstsein der Branche für die Bedeutung von Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemleistungen – nicht nur im Hinblick auf den Klimawandel, sondern auch bezogen auf die globalen Wirtschaftsleistungen. Bisher berücksichtigen öffentliche und private Finanzströme diesen Umstand noch nicht ausreichend. Weiterhin steigt der Anteil privater Investoren an nachhaltigen Geldanlagen. 2022 zuletzt deutlich, hier konnten wir in unserem jährlichen Marktbericht ein Plus von 230% in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Wir sind gespannt wie sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Des Weiteren kommen immer mehr neue Instrumente mit einem Nachhaltigkeitsfokus auf den Markt, z.B. Sustainability-Linked-Bonds (SLB), bei denen finanzielle Charakteristiken von einer vorher festgelegten Zielerreichung, etwa dem prozentualen Zubau regenerativer Energien im Vergleich zum Vorjahr, abhängen.

Welche Rolle spielen Impact-Investments im Hinblick auf nachhaltige Geldanlagen und Investmentstrategien?

Zuletzt hat das Thema Wirkung für Anlegende an Bedeutung gewonnen. Bisher gibt es jedoch noch wenig Finanzprodukte, die dieses Interesse widerspiegeln. Daher machen Impact Investments bis dato nur einen kleinen Teil Nachhaltiger Geldanlagen aus. Zudem befindet sich ein Konsens darüber, was als Impact Investment gilt, noch in der Entwicklung. Bisherige Angaben beruhen daher auf Selbsteinschätzungen von Anbieter:innen. Wir vom FNG verstehen darunter, kurz gesagt, Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven Beitrag zur Lösung von ökologischen und/oder sozialen Problemen leisten. Dabei zeichnen sich Impact Investments für uns durch fünf Merkmale aus: die Intentionalität zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beizutragen, die Zusätzlichkeit des positiven Beitrags, welcher signifikant sein soll und glaubhaft dargelegt werden muss sowie die Berücksichtigung negativer Beiträge, die Erläuterung der Wirkungskanäle, die Messbarkeit anhand dargelegter Kriterien und die Transparenz hinsichtlich der Berichterstattung.

ESG vs. Impact Investing: Wie können Anleger eine (wirkliche) nachhaltige Geldanlage finden?

Das ist schwer zu sagen, denn aktuell gibt es mehrere Definitionen von nachhaltigen Investitionen, z.B. auf EU-Ebene in der Offenlegungsverordnung und für „ökologisch nachhaltige Investitionen“ in der Taxonomieverordnung. Daher existiert ein breites Spektrum von Anlagestrategien. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema unumgänglich, denn es gibt sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, was eine nachhaltige Geldanlage ausmacht. Daher bleibt es wichtig, die gewählten Strategien der Anbieter nachzuvollziehen und zu prüfen, ob diese mit den eigenen Vorstellungen einhergehen. Gute Orientierung bieten dabei SRI-Siegel, wie z.B. das FNG-Siegel oder das Österreichische Umweltzeichen. Einen Überblick auf Basis einer Selbstauskunft der Anbieter ermöglicht das FNG-Nachhaltigkeitsprofil, mit dem etwa nach präferierten Ausschlüssen der einzelnen ESG-Dimensionen gesucht werden kann. Hat man bereits eine engere Auswahl getroffen, kann bei Artikel 8 oder 9 Produkten gemäß der Offenlegungsverordnung auch der Anhang Vorvertragliche Informationen genutzt werden, um an detaillierte Auskünfte zu gelangen. Daneben kann die EU-Taxonomie Auskunft darüber geben in wie weit die vorgegebenen Ziele der EU verfolgt werden, allerdings ist die Berechnung der Quoten derzeit noch in der Findungsphase. Auch im Bereich Benchmarks stehen mit dem „Climate Transition Benchmark“ & dem „Paris Aligned Benchmark“ nun Orientierungshilfen zur Verfügung.

Welche Rolle spielen in diesem Kontext Impact-Fonds?

Bei Impact Investments im engeren Sinne steht die Entwicklung von Orientierungshilfen erst am Anfang. Hier existiert noch kein Branchenstandard in Form eines Labels. Erste Versuche dazu lassen sich bisher in der UK beobachten. Anlegenden bleibt daher gegenwärtig nichts anderes übrig, als sich mit den in Frage kommenden Fonds auseinanderzusetzen und die verfügbaren Informationen, etwa angesprochene Impact-Reports, zu prüfen und mit den eigenen Vorstellungen abzugleichen. Außerdem kann die Hilfe von Berater:innnen herangezogen werden. Die FNG-Definition von Impact Investments, einschließlich der fünf Impact-Merkmale, kann ebenso bei der Orientierung und Differenzierung helfen.

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse, die aus Ihrer Publikation „Impact in der Praxis“
hervorgegangen sind?

Es hat sich gezeigt, dass auch im Bereich Impact Investments der Markt bereits vielfältige Anlageklassen anbietet. Diese reichen von Aktien-, Renten- und Misch-Fonds, hin zu Immobilien- und Mikrofinanzfonds sowie Private Debt und Private Equity-Produkten. Unsere Untersuchung der Praxisbeispiele hat gezeigt, dass vor allem ökologische und soziale Wirkungsziele verfolgt werden, die sich mehrheitlich nach den SDGs, den Sustainable Development Goals der UN, oder eigens formulierten Transformationszielen richten. Governance-Ziele hingegen wurden nur wenig angestrebt. Es hat sich auch gezeigt, dass als Wirkungskanal bei fast allen Praxisbeispielen Engagement genutzt wird, häufig auch Kapitalallokation. Herausforderungen liegen hierbei vor allem bei der Wirkungsmessung, denn die Taxonomie besitzt noch keine Marktreife. Deswegen nutzen Anbieter:innen meistens die SDGs als internationales Rahmenwerk. Da Wirkung auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen kann, ist Transparenz unheimlich wichtig, um dem Vorwurf des Impact-Washings vorzubeugen. Meist geschieht das in Form einer festgelegten Berichterstattung. Transparenz bietet darüber hinaus auch die Chance zum Austausch, insbesondere zur Wirkungsmessung und um Informationsasymmetrien zwischen Finanzmarktteilnehmer:innen abzubauen.

Welche Assetklassen machen Sie noch aus?

Insgesamt findet in immer mehr Anlageklasse eine Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit statt. Für Aktien ist gegenwärtig eine vergleichsweise gute Datengrundlage verfügbar, auch Anleihen und Immobilien bieten mit einheitlichen Rahmenwerken Raum für Orientierung. Mikrofinanzfonds spielen besonders im Impact-Bereich eine große Rolle. Für Assetklassen wie Private Debt oder Private Equity sind ebenfalls Bemühungen ersichtlich, allerdings erschweren die fehlenden Berichterstattungspflichten privater Märkte, verglichen mit gelisteten Unternehmen, eine einheitliche Klassifizierung in der gesamten Breite des Marktes. Auch im Bereich der Alternativen Assets und der Derivate gibt es zunehmend Strategien, die eine Berücksichtigung der Nachhaltigkeit einfordern, auch ohne explizite regulatorische Pflicht. Gerade der Bereich Alternativer Investments, der auch Investitionen in Infrastruktur umfasst, kann ein geeigneter Ort für die gewünschte Wirkungserzielung sein.

Welche Richtlinien gibt es bereits für Impact Investments?

Von Seiten der Produktanbieter wird die Wirkung eines Produkts meist über die SDGs angegeben, aber auch die EU Taxonomie spielt hier ein zunehmende Rolle. Darüber hinaus gibt es z.B. die Operating Principles for Impact Management, welche sich ebenso großer Beliebtheit erfreuen. Ein von Allen anerkanntes Rahmenwerk gibt es im Moment nicht.

Mit welchen Veränderungen muss der Finanzsektor in den nächsten Jahren rechnen?

Da die Umsetzung der EU-Sustainable-Finance Gesetzgebung noch voll im Gange ist, sind aktuell viele Fragen offen. Diese Fragen werden sich aber nach und nach klären. Damit verbunden ist zum Beispiel die Schrittweise Erhöhung der Datenverfügbarkeit mit Inkrafttreten der CSRD und den Delegierten Rechtsakten, die noch zur Taxonomie-Verordnung der EU erwartet werden. Wir befinden uns aktuell in einer Situation, in der die Datengrundlage oft nicht ausreichend ist. Mittelfristig wird sich das ändern und es werden große Mengen an Daten verarbeitet werden können und auch müssen. Mit dem Erlass der Delegierten Rechtsakte zu den Umweltzielen 4 – 6 der Taxonomie-Verordnung werden dann auch Themen wie Biodiversität und Kreislaufwirtschaft an Relevanz für die Real- und Finanzwirtschaft gewinnen. Da aber auch die Überprüfung der Offenlegungsverordnung ansteht, sind neue Regulierungen hier mittelfristig durchaus denkbar, unter anderem auch, um Greenwashing Einhalt zu gebieten.

Nachhaltigkeitspräferenzen: Inwieweit verändert MiFID II die Finanzberatung?

Auch bei der Umsetzung der MiFID II – Änderungen vom 2. August 2022, die Berater:innen dazu verpflichtet die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kund:innen abzufragen, bestehen weiterhin Unsicherheiten. Neben der Befürchtung, dass der Fondsvertrieb unter gegenwärtigen Umständen nicht kostendeckend umgesetzt werden kann, hat sich ein erhöhter Weiterbildungsbedarf in der Beratung ergeben, da einige Berater:innen erstmals mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung kommen. Erste Studien zeigen, dass die Umsetzung bisher noch nicht ausreichend stattgefunden hat und nicht immer der Abfragepflicht nach MiFID II in der Praxis nachgekommen wird. Wir begrüßen allerdings, dass kürzlich vom Bundesrat entschieden wurde, nun auch Finanzanlagenvermittler:innen und Honorar-Finanzanlagenberater:innen gemäß §34f und §34h der Gewerbeordnung in die Beratungspflicht zu inkludieren. Bislang waren diese von der Pflicht ausgenommen. Damit müssen nun deutschlandweit flächendeckend Nachhaltigkeitspräferenzen von Kund:innen nach MiFID II in Beratungsgesprächen abgefragt werden.

https://www.forum-ng.org/de/

 

 

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Wir verändern Deutschland https://trendreport.de/wir-veraendern-deutschland-2/ Mon, 17 Apr 2023 15:50:15 +0000 https://trendreport.de/?p=40598 Die Gamechanger von heute und morgen: Seit 2011 hat der Early-Stage-Venture-Spezialist UVC Partners, einen der führenden B2B-Venture-Capital-Fonds in Europa aufgebaut.

Wir sprachen mit Dr. Ingo Potthof und Johannes von Borries, Geschäftsführer bei Unternehmertum Venture Capital Partners (UVC Partners), über die enge Zusammenarbeit mit der UnternehmerTUM und den einzigartigen Zugang zu Talenten, Industriekontakten und Finanzpartnern.

 

Herr Dr. Potthof, wie lautet Ihre magische Formel, um so nachhaltig und erfolgreich innovative Gründer und Ideen an den Start zu bringen?

Mit mehr als 1.000 Industriepartnern im Netzwerk und einer engen Zusammenarbeit mit UnternehmerTUM, Europas führendem Innovationszentrum, bieten wir Start-ups einen einzigartigen Zugang zu Talenten, Industriekontakten und anderen Finanzpartnern. Die Magie entsteht in Zusammenarbeit mit jungen Gründern, sehr viel Tech-Knowhow, und unternehmerisches Wissen aus dem Mittelstand und der Industrie. Nachhaltigkeit liegt bei uns vor allem an der Konsistenz der Investitionsstrategie, die wir seit Beginn von UVC Partners durchführen. Das gibt uns eine sehr starke Expertise in unseren Kernsektoren. Diese Expertise nehmen Gründer, die zu uns kommen, wahr. Das verleiht uns Glaubwürdigkeit, sodass wir den Gründern überzeugend helfen können und Mehrwert generieren.

 

Johannes von Borries, Andreas Unseld, Dr. Ingo Potthof, Prof. Dr. Helmut Schönenberger und Benjamin Erhart (v.l.)

 

Herr von Borries wie sieht Ihre Unterstützung für Start-ups aus?

Wir stellen uns gemeinsam großen Herausforderungen wie dem Vertrieb und öffnen unser Netzwerk in die Führungsetagen der deutschen Wirtschaft. Insbesondere der persönliche Zugang zu innovationsfreundlichen Geschäftskunden ist für B2B-Start-ups in der frühen Phase sehr wichtig, da lange Vertriebszyklen und hohe Entwicklungskosten den Markteintritt erschweren. Wir beschleunigen schon heute über 10 % aller deutschen Tech-Start-ups und dienen für eine Vielzahl von etablierten Unternehmen – von Mittelständlern bis DAX-Konzernen – als zentrale, offene Innovationsplattform für Lösungen der Zukunft.

Herr Dr. Potthof, welche „Gamechanger“ konnten Sie z.B. identifizieren und erfolgreich in die Märkte bringen?

 

„Wir bieten ein einzigartiges Ökosystem mit Zugang zu Start-ups,
Branchenexperten, Investoren und Talenten.“

 

Wir waren z.B. bei Flixbus die ersten Venture-Capital-Investoren und haben an die Gründer und an das Geschäftsmodell geglaubt. Ein Markt im Mobilitätsbereich, den es damals noch nicht gab. Oder das Quantencomputer-Startup planqc, das bereits kurz nach der Gründung eine Finanzierungsrunde in Höhe von über fünf Mio. Euro gemeinsam mit Hermann Hauser und Speedinvest abgeschlossen hat. Mit der Finanzierung wird planqc einen hoch- skalierbaren, bei Raumtemperatur arbeitenden Quantencomputer entwickeln, der auf in optischen Gittern gefangenen Atomen basiert. Der Gesellschafterkreis vereint das technische und kommerzielle Know-how, um die leistungsfähigsten Rechner der Welt nicht nur zu bauen, sondern auch in industriell relevanten Anwendungen zu realisieren.

Herr von Borries, was ist das Spannende am UVC-Ökosystem?

Im erfolgreichen Venture-Capital-Geschäft geht es nicht nur um ein finanzielles Investment, sondern insbesondere auch um ein nachhaltiges, partnerschaftliches Verhältnis mit dem Gründerteam. Da wir gleichzeitig Schwesterunternehmen der UnternehmerTUM sind, punkten wir mit zwei wesentlichen Komponenten. Zum einen kommen sehr viel junge Gründer und Start-ups zu uns und wir haben Zugriff auf neue spannende Ideen sowie Innovationen. Zum anderen sind wir ein Netzwerk von potenziellen Kunden für Start-ups, denn viele Mittelständler und große Unternehmen, die sich hier treffen, wollen mit Start-ups in einer sehr frühen Phase zusammenarbeiten und deren innovative Produkte einsetzen. Das bedeutet, wir geben Start-ups nicht nur das erforderliche Kapital, sondern können gleich mit neuen Kunden aufwarten.

Herr von Borries, welche Zukunftsfelder sind Ihnen wichtig?

Wir orientieren uns an den Herausforderungen der Gesellschaft, hier in Deutschland und in Europa. Das ist einmal sicherlich das wichtige Thema Climate-Tech, wir stellen uns aber auch die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden, hier im Hinblick auf Automatisierung und Digitalisierung. Gerade beschäftigt uns der Fachkräftemangel und wir wollen mit neuen Technologien und Möglichkeiten dabei helfen, Lösungen zu finden. Ein weiterer Baustein ist das Thema Mobilität – und diesbezüglich die Elektrifizierung im Kontext einer klimaneutralen Zukunft.

Herr Dr. Potthof, sind gerade neue Fonds in Vorbereitung?

Wir sind offen mit neuen Investoren zu sprechen, um unsere Werte und Investmentstrategien zu erklären. Im Hinblick darauf werden wir unseren Fonds IV Anfang 2024 aufsetzen. Der nächste Fonds wird eine ähnliche Strategie haben wie unsere jetzigen Fonds: Frühphase, Hochtechnologie, Europa mit Schwerpunkt Deutschland. Entsprechend passt es sehr gut, wenn wir jetzt mit Investoren in Kontakt kommen.

www.uvcpartners.com/

 

 

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Drei Gründe, warum Anleger 2022 auf Gold setzen sollten https://trendreport.de/drei-gruende-warum-anleger-2022-auf-gold-setzen-sollten/ Tue, 04 Jan 2022 07:20:00 +0000 https://www.trendreport.de/?p=35831
Gold im Portfolio kann stabilisierend wirken und sich gleichzeitig positiv bei der Performance bemerkbar machen. Aber auch das zunehmende internationale Interesse an Gold durch eine wachsende Mittelschicht in Asien wirkt sich werttreibend auf Gold aus, Adrian Ash aus.

Wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Inflationsrate, turbulente Aktienmärkte: Anleger müssen sich auch kommendes Jahr auf Widrigkeiten einstellen. Wie Investoren sich dagegen klug absichern, erklärt Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault.

Die Corona-Krise bringt viele Unsicherheiten mit sich – auch für Anleger. Denn mit der Pandemie geht nicht nur ein Auf- und Ab an den Aktienmärkten einher. Regierungen und Notenbanken brachten zugleich milliardenschwere Konjunkturhilfen auf den Weg, die wiederum Inflationsängste befeuern: Die Abschottung verursachte Lieferketten-Probleme und trieb die Preise für Rohstoffe und Industrieprodukte in die Höhe. Davon profitierte der Goldpreis schon früh: Er kletterte 2020 erstmals über 2.000 Dollar pro Feinunze und setze die Messlatte sehr hoch. Denn die Zuflüsse neuer Investitionen in Gold sind hinter den Rekordwerten des letzten Jahres zurückgeblieben. Der zugrunde liegende Goldpreis ist jedoch weiter gestiegen und hat im Jahr 2021 ein neues Allzeit-Jahreshoch in allen Währungen erreicht. Mit Blick auf das kommende Jahr gibt es drei handfeste Gründe für Anleger, mit einer Investition in Gold zu beginnen oder ihre Goldbestände weiter auszubauen:

  1. Gold als Investment-Versicherung
    Eine Beimischung von Gold wirkt sich auf das Portfolio stabilisierend aus und kann einen wertvollen Beitrag zur Performance leisten. Dies dient gerade in Zeiten turbulenter Märkte als eine Art Investment-Versicherung. Entsprechend zahlte sich Gold für Anleger bereits bei kurzfristigen Schocks wie dem 11. September oder dem britischen Brexit-Referendum aus. Aus gutem Grund haben auf dem weltweit größten Online-Handelsplatz BullionVault Privatinvestoren seit Beginn der Corona-Pandemie eine Rekordzahl von 5,4 Tonnen des edlen Metalls gekauft, wobei der Wert der Kundengelder um 34,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro kletterte. Besonders geeignet ist die Assetklasse Gold auch, um langfristige Verluste bei Aktien wie dem DotCom-Crash und der globalen Finanzkrise auszugleichen. Denn nicht umsonst gilt an der Börse die Faustregel, dass sich der Goldpreis oft umgekehrt proportional zu Aktien entwickelt. So zeigt die Entwicklung über die vergangenen 50 Jahre verglichen mit dem CDAX: Der Goldpreis zog vor allem dann stärker über längere Phasen hinweg an, wenn die CDAX-Performance sank. Vergleicht man die Entwicklung des Goldpreises mit dem CDAX beispielsweise über einen Monat hinweg, stieg dieser in nur der Hälfte (50,2 %) der Fälle, wenn der DAX-Preisindex fiel. Verglichen über ein Jahr hinweg manifestierte sich der Anstieg des Goldpreises in 63,5 Prozent der Fälle und über fünf Jahre hinweg in 89,8 Prozent der Fälle. Wie für jede Versicherung fallen für den Krisenschutz Gold allerdings auch Kosten an. Es rechnet sich jedoch, diese in Kauf zu nehmen und nicht zu versuchen, Gold erst zu kaufen, wenn die Krise schon da ist. Denn die Krux ist ja gerade, dass Investoren nicht im Voraus wissen können, wie sich eine Anlage in Zukunft entwickeln wird. Eine gute Diversifizierung bedeutet also, das Risiko schon vorher zu streuen.
  1. Ein Asset gegen Niedrigzinsen
    Auch außerhalb von Krisenzeiten kann Gold einen wertvollen Beitrag zur Performance leisten. Das Edelmetall ist frei von Inflations- und Ausfallrisiken und besonders in heutigen Zeiten von Niedrig- bzw. Minuszinsen eine geeignete Ergänzung zu Sparbüchern und Co.: Denn seit der Weltfinanzkrise 2008 stellen Geldmarktangebote mit ihren Nullzinsen keine Konkurrenz mehr für nicht zinsbringendes Gold dar. Zudem ist nicht absehbar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) von ihrer Niedrigzinspolitik abkehren wird – ganz im Gegenteil: Anders als die US-Notenbank „Fed“ will die EZB trotz der enorm gestiegenen Inflationsrate auf eine Zinswende verzichten. Entsprechend werden Investoren auch im kommenden Jahr gezwungen sein, auf Alternativen zum Sparbuch zu setzen, wenn sie ihr Geld gewinnbringend investieren wollen. Gold ist daher eine naheliegende Alternative für Anleger, zumal Experten zufolge ein direkter Zusammenhang zwischen Realzinsen und dem Goldpreis besteht. Dabei gilt die Regel: Je niedriger die Zinssätze hinter der Inflation zurückbleiben, desto höher der Goldpreis. Wie bei jeder Geldanlage sollten Anleger ihr Risiko dabei allerdings immer streuen und nicht alle Eier in einen Korb legen.
  1. Der Aufstieg von China und Indien
    Darüber hinaus spricht der relative Abstieg der westlichen Industrienationen gegenüber dem aufstrebenden Asien für eine Anlage in Gold. Die demografischen Giganten China und Indien sind die zweitgrößten beziehungsweise am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. In beiden Ländern tief verankert ist eine historische Vorliebe für Gold, die allen Wandel der Zeiten sowie wechselnde Mode- und Geschmacksrichtungen übersteht. So ist China der mit Abstand wichtigste Player auf dem Goldmarkt, rund ein Drittel des weltweit von der Schmuckindustrie geförderten Goldes geht dorthin. Zudem entfällt rund ein Drittel der weltweiten Nachfrage nach Barren und Münzen auf das Reich der Mitte und die chinesische Notenbank stockt ihre Währungsreserven jährlich mit Gold auf. Ähnlich verhält es sich in Indien, trotz der Anti-Goldeinfuhrzölle und -steuern. Dieses Kaufverhalten der Verbraucher wirkt sich zwar nicht kurzfristig auf den Goldpreis aus, doch macht es zuverlässig jedes Jahr eine von zwei weltweit gekauften Unzen aus. Und dies hat langfristige Folgen. Getrieben vom Bevölkerungswachstum in Fernost bedeutet diese unablässige Anhäufung im asiatischen Raum im Umkehrschluss: Mit der Zeit wird anderswo auf der Welt weniger Gold zur Verfügung stehen. Wollen Haushalte in den westlichen Industrienationen also ebenfalls profitieren, sollten sie Gold auch als wichtiges Instrument für ihre langfristigen Ersparnisse in Betracht ziehen.

Weitere Informationen unter:
https://gold.bullionvault.de/

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Sind Kryptowährungen eine Bedrohung für Gold? https://trendreport.de/sind-kryptowaehrungen-eine-bedrohung-fuer-gold/ Tue, 15 Jun 2021 08:55:57 +0000 https://www.trendreport.de/?p=32523 Sind Kryptowährungen eine Bedrohung für Gold? – Dieser Frage geht Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault in seinem Gastbeitrag nach

Noch zu Beginn des Jahres boomten die Kryptowährungen: Nicht nur bekannten sich namhafte Unternehmer wie Tesla-Chef Elon Musk und Sportmogul Mark Cuban zu digitalen Assets, auch Konzerne wie Mastercard oder Visa sowie die Bank of New York gaben kund, ihren Kunden Zugang zum Bitcoin ermöglichen zu wollen. Das führte dazu, dass Digitalwährungen durch Schlagzeilen immer mehr in den Fokus gerückt wurden und die Idee unter Anlegern stärker wuchs, den Bitcoin als Alternative zu Edelmetallen zu betrachten. Zwischenzeitlich knackte der Bitcoin-Kurs so erstmals die Marke von 50.000 Euro.

Doch der vergangene Mai hat nun eine deutliche Trendwende offengelegt: Der Bitcoin-Preis wurde um ein Drittel nach unten gedrückt. Für den Goldpreis hingegen ging es stark bergauf: Mitte des Monats stieg er über die Marke von 1.800 US-Dollar, und seitdem setzt sich dieser Trend fort. So übertraf der Preis am 31. Mai sogar auf über 1.900 Dollar je Feinunze. Seitdem hält er sich in der Nähe dieser Marke.

Allein diese Entwicklung zeigt: Gold und Krypto haben wenig miteinander gemeinsam. Denn auch wenn vor allem während des Kryptobooms natürlich einige Privatinvestoren vermehrt zur digitalen Währung griffen, und obwohl Krypto von so manchem sogar als das Gold 2.0 bezeichnet wird, weisen die beiden, trotz ein paar Gemeinsamkeiten in Bezug auf ihre Anlageeigenschaften, auch erhebliche Unterschiede auf.
Worin bestehen sie?

Gemeinsamkeiten von Krypto und Gold

Sowohl die digitale Währung als auch Edelmetalle sind begrenzt, im Gegensatz zu staatlicher Währung (Fiatgeld) oder Schulden. Auch können beide außerhalb des Finanzsystems gehalten werden. Für Anleger bedeutet das, jederzeit Zugriff auf ihr Asset zu haben und es verkaufen zu können, wenn sie es für richtig halten. Auch wenn der Zugriff auf Konten, Depots oder Bargeld versperrt sein sollte, ist Gold jederzeit zugänglich. Dadurch dass Kryptowährungen keiner staatlichen Kontrolle unterliegen, sind auch für ihren Handel keine Banken und somit herkömmliche Finanztransaktionen notwendig.

Unterschiede von Krypto und Gold

Im Gegensatz zu Gold sind Kryptowährungen jedoch immateriell und eine Erfindung aus dem vorletzten Jahrzehnt, die nach wie vor sehr spekulativ und schwankungsanfällig ist. Im Vergleich zu physischen Edelmetallen ist der Preis von Bitcoins etwa viermal volatiler. Zudem sind Kryptowährungen nur digital verfügbar, dadurch zwar leicht handelbar, aber auch anfällig für Hacker, was ein großes Fragezeichen hinsichtlich ihrer Rechtstitelsicherheit aufwirft. Gold hingegen ist komplett physisch, und bietet Sicherheit und Schutz vor dem Ausfall der Gegenpartei, was kein anderer handelbarer Vermögenswert bieten kann. Zudem blickt Gold auf eine jahrtausendelange Geschichte zurück: Der globale Goldhandel hat sich bewährt und findet auf einem tiefen und liquiden Markt statt. Bitcoin-Volumina sind weniger sicher; verschiedene Börsen bieten sehr unterschiedliche Daten an, und dezentraler Handel wird nicht zuverlässig gemeldet. Aber wie stark auch immer der Bitcoin-Handel gewachsen sein mag, er ist nicht mit einem Rückgang des Goldhandelsvolumens einhergegangen. Das deutet darauf hin, dass Bitcoin keine Investitionsströme „gegessen“ hat, die sonst in Gold fließen würden, und das zeigt: Gold ist nach wie vor ein beliebtes Asset, das für die Diversifizierung eines Portfolios geeignet ist. Das beweist auch eine von BullionVault durchgeführte Umfrage unter Privatanlegern: Gut ein Viertel (27,9 Prozent) gab an, vorranging zur Diversifizierung des Portfolios in Gold anzulegen. Und über ein Drittel (37,9 Prozent) investiert in Gold als Absicherung gegen Inflation.

In Anbetracht der aktuellen Lage scheint also die Frage, ob Kryptowährungen Gold ersetzen werden, fast rhetorisch. Das Anlageverhalten der letzten Monate und die Entwicklung des Goldpreises zeigen ganz klar: Kryptowährungen werden Gold nicht den Rang ablaufen.

Gold und andere Edelmetalle haben im Anlagespektrum in der Regel eine stabilisierende Funktion, und gerade in Zeiten der Inflation wirken sie im Portfolio stabilisierend. Kryptowährungen hingegen sind kein bewährter Inflationsschutz und aufgrund ihrer hohen Volatilität kein geeignetes Wertaufbewahrungsmittel. Wer also langfristig sicher investieren will und das auch in unsicheren Zeiten, ist mit Gold gut beraten.

Weitere Informationen unter:
https://gold.bullionvault.de/

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Big Data getriebene KI-Anlageoption https://trendreport.de/big-data-getriebene-ki-anlageoption/ Tue, 25 Jun 2019 12:44:15 +0000 http://trendreport.de/?p=20819

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Bastian Lechner über Big Data, KI und Geldanlagetrends.

Herr Lechner, wie sehen Sie die Entwicklung der Geldanlage in den letzten Jahren?
Die Geldanlage hat sich in den letzten Jahren stark zu passiven Geldanlage-Produkten (ETFs, Index-Fonds) entwickelt. Ebenso waren Robo-Advisor bei manchen Anlegergruppen nachgefragt. An den Märkten beobachten wir vermehrt Marktverzerrungen. Diese sind bedingt durch einerseits den Trend zu passiven Anlageprodukten, aber vor allem auch durch die massiv durch Notenbanken zur Verfügung gestellte Liquidität. Diese führt einerseits zu Phasen von größerer Ruhe an den Märkten, andererseits aber zu einer starken Zunahme von Volatilität innerhalb kurzer Zeiträume. Auch ist zu beobachten, dass sich die Entwicklung an den Finanzmärkten und der Wirtschaft teilweise scheinen entkoppelt zu haben.

Was spricht für Anlageprodukte auf Basis von KI / Big Data?
Für Anlageprodukte auf KI- oder Big-Data-Basis spricht, dass diese die Möglichkeiten bieten ohne Emotionen und flexibler auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren. Passive Produkte sind so lange interessant, wie diese Anlegern ermöglichen zu günstigen Kosten an steigenden Märkten zu partizipieren. Sobald wir jedoch in einen längeren Seitwärts- oder Bärenmarkt gehen, verlieren passive Produkte schnell an Attraktivität und smarte alternative Lösungen sind gefragt. Traditionelle aktiv gemanagte Fonds konnten dies in der Vergangenheit großteils nicht leisten.

In welcher Form nutzen Sie KI / Big Data bei Catana Capital?
Wir nennen den KI-Ansatz „Big Data getriebene KI“. Konkret verwenden wir die digitale Kommunikation zu Wertpapieren im Internet als Datengrundlage. Dazu werden in Echtzeit mehr als 45.000 Wertpapiere bezüglich deren Kommunikation in Nachrichten, Research, Foren, Blogs und Social Media überwacht und automatisiert ausgewertet. Das Ganze in Englisch, Chinesisch und Deutsch. Pro Tag werden so mehr als zwei Millionen Nachrichten zu Wertpapieren ausgewertet und in verschiedene Scores über Natural Language Processing umgewandelt. Diese stellen die Grundlage für das Portfolio-Management dar.

Wie genau unterscheidet sich der Data Intelligence Fund von anderen KI-Anlageprodukten?
Der Data Intelligence Fund ist von der Struktur her ein europäischer Aktien-Fonds mit Schwerpunkt Deutschland, den jeder Anleger normal erwerben kann. Die Ausgestaltung ist longshort, d.h. der Fonds kann in manchen Marktphasen auch ein netto Negativ-Exposure aufweisen und so von fallenden Kursen profitieren. Der DIF ist in der Hinsicht einzigartig, dass der gesamte Prozess vom Datensammeln, Datenauswertung über die Aktienselektion bis zum Exposure-Management und der Risikosteuerung vollständig autonom agiert. Der Portfolio-Manager gibt nur noch die Leitplanken vor und gibt die Order mit buchstäblich einem „letzten Klick“ frei. Die konsequente Nutzung von „Big Data getriebene KI“ ermöglicht Anlegern so eine deutliche Diversifizierung bereits auf Basis des verwendeten Input-Faktors (statt historischen Kursen oder Fundamentaldaten) und  eine besondere Stärke in Korrekturphasen an den Märkten.

Was sind Ihrer Meinung nach zukünftige Geldanlage-Trends, insbesondere in Bezug auf neue Technologien?
Es wird sicher weitere Fonds geben, die sich mit dem Thema KI und Big Data im Anlageprozess beschäftigen werden. Allerdings werden diese aus unserer Sicht eher von kleinen unabhängigen Häusern und Fonds-Start-ups kommen, als von großen Häusern, die technisch, inhaltlich und governance-seitig vor erheblichen Problemen stehen. Gleichzeitig werden passive Produkte in den nächsten Jahren einen deutlich schwereren Stand haben als in den letzten neun Jahren Bullenmarkt. Nur günstige Kosten stellen in einem längeren Seitwärts – oder fallenden Markt keinen Vorteil mehr da. Ich denke daher, dass innovative Produkte wie der Data Intelligence Fund eine sehr gute Möglichkeit für Anleger darstellen, um aktuelle Technologie auch für Ihre Geldverwaltung zu nutzen und so stabile Renditen zu erzielen die unabhängig von der allgemeinen Marktentwicklung sind.

Über den Interviewpartner:
Bastian Lechner ist Gründer und Geschäftsführer der Catana Capital, einem innovativen auf Big Data und KI spezialisierten Asset Management Unternehmen in Frankfurt. Catana Capital wurde im August 2015 gegründet und hat mit dem Data Intelligence Fund einen einzigartigen KI & Big Data Aktien-Fonds am Markt.

CC BY-SA 4.0 DE

 
 
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Knapp 2,9 Billionen Euro im deutschsprachigen Raum verantwortlich investiert https://trendreport.de/knapp-29-billionen-euro-im-deutschsprachigen-raum-verantwortlich-investiert/ Mon, 03 Jun 2019 09:55:37 +0000 http://trendreport.de/?p=20186 Noch nie zuvor wurde im deutschsprachigen Raum so viel Vermögen unter Nutzung von nachhaltigen Anlagestrategien und Kriterien verwaltet: Mit insgesamt knapp 2,9 Billionen Euro erreichten die verantwortlichen Investments per Ende 2018 ein neues Rekordniveau. Davon entfiel rund jeder sechste Euro bzw. Schweizer Franke auf Nachhaltige Geldanlagen, bei denen besonders strenge Nachhaltigkeitsanforderungen umgesetzt werden. Ihr Volumen lag mit rund 474 Milliarden Euro um knapp 50 Prozent höher als im Vorjahr. Dies sind die Kernergebnisse des Marktberichts 2019, den das FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen heute vorstellt.

Verantwortliche Investments erreichen neuen Höchststand
Mit einem Gesamtvolumen von knapp 2,9 Billionen Euro erreichte das Volumen der verantwortlichen Investments im deutschsprachigen Raum per Ende 2018 ein neues Rekordniveau. Das Gesamtvolumen entspricht damit dem gemeinsamen Bruttoinlandsprodukt von Italien und Spanien. Gegenüber dem Vorjahr ist ihr Volumen um 6 Prozent gewachsen. Mit 1,53 Billionen Euro wurden mehr als 50 Prozent dieser Investments in Deutschland getätigt, auf die Schweiz entfielen 1,27 Billionen Euro, auf Österreich 65 Milliarden Euro.

Nachhaltige Fonds und Mandate verzeichnen Wachstum von knapp 50 Prozent
Eine neue Rekordmarke erreichten auch die Nachhaltigen Geldanlagen, die um 50 Prozent auf 474,1 Milliarden Euro zulegten. Davon entfielen 386,2 Milliarden Euro auf nachhaltige Fonds und Mandate, 91,1 Milliarden Euro auf die Kunden- und Eigenanlagen von Spezialbanken. Das im Rahmen von Investmentfonds und Mandaten verwaltete Vermögen wuchs 2018 um rund 63 Prozent und damit deutlich stärker als im Durchschnitt der vergangenen Jahre (+ 29 Prozent). Besonders stark zulegen konnten dabei nachhaltige Investmentfonds, deren Volumen im Jahresvergleich um 88 Prozent stieg.
„Das deutliche Wachstum zeigt, dass Nachhaltige Geldanlagen auf den Mainstreammarkt drängen. Durch die Erfassung verantwortlichen Investments, die das sechsfache an Volumen ausmachen, sind hier die klaren Schritte in den Mainstream-Markt erkennbar“, erklärt FNG-Vorstandsvorsitzender Volker Weber.

Nutzung von Ausschlusskriterien weiterhin stark verbreitet

Unter den im Rahmen der Nachhaltigen Geldanlagen eingesetzten Anlagestrategien kommt den Ausschlusskriterien nach wie vor besondere Bedeutung zu. Sie wurden Ende 2018 auf rund 80 Prozent der in Investmentfonds und Mandaten verwalteten Vermögen angewendet. Den größten Zuwachs gab es bei Unternehmensdialogen als nachhaltige Anlagestrategie. Das so verwaltete Vermögen stieg um 175 Prozent auf 242 Milliarden Euro.

Institutionelle Investoren dominieren den Markt

Der Großteil der Nachhaltigen Geldanlagen in Investmentfonds und Mandaten liegt in den Depots von institutionellen Investoren. Ihr Anteil liegt in Deutschland bei 95 Prozent, in Österreich bei 80 Prozent. In der Schweiz gehört rund jeder dritte in nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten angelegte Franken privaten Anlegern. Nach Einschätzung der Studienteilnehmer aus Deutschland und Österreich ist die Nachfrage institutioneller Anleger neben der Änderung der regulatorischen Rahmenbedingungen der wichtigste Treiber für die weitere Entwicklung des nachhaltigen Anlagemarktes. Unter den regulatorischen Entwicklungen kommt dabei den Maßnahmen im Rahmen des Aktionsplans der EU-Kommission zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums besondere Bedeutung zu. „Es ist richtig und wichtig, dass die EU mit ihren Maßnahmen den Finanzsektor zur  Erreichung internationaler Nachhaltigkeits- und Klimaziele einbezieht. Dabei darf es jedoch nicht zu einer Überregulierung kommen, sondern vielmehr muss der Mainstream einbezogen werden, um Skaleneffekte erzielen zu können.“, unterstreicht Vorstandsvorsitzender Volker Weber.

Grüne Investitionen und Kohleausstieg wichtigste Klimastrategien

Nicht nur die EU-Kommission beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie die Ursachen und Folgen des Klimawandels an den Finanzmärkten besser berücksichtigt werden können, auch für die Investoren wird dieses Thema zunehmend wichtiger. Knapp drei von vier Studienteilnehmern (72,9 Prozent), die sich zu ihren klimaspezifischen Strategien geäußert haben, setzen dabei auf grüne Investitionen, beispielsweise Investments in Green Bonds. Über 62 Prozent der Anleger schließen Kohleunternehmen aus ihrem Portfolio aus. Immerhin knapp 60 Prozent der Studienteilnehmer geben an, den CO2-Fußabdruck ihrer Portfolios zu messen.

Neue Methodik hat sich bewährt

Insbesondere vor dem Hintergrund der regulatorischen Entwicklungen auf europäischer Ebene hat sich die im vergangenen Jahr eingeführte Methodik zur differenzierten Bestandsaufnahme des nachhaltigen Anlagemarktes bewährt. Die Unterscheidung zwischen verantwortlichen Investments, bei denen die ESG-Kriterien auf institutioneller Ebene festgelegt sind, und Nachhaltigen Geldanlagen, bei denen die ESG-Kriterien in den Produktdokumenten festgeschrieben sind, läuft mit der geplanten EU-Gesetzgebung konform. Sie stellt dadurch sicher, dass der Marktbericht des FNG auch zukünftig ein umfassendes und belastbares Bild der Marktentwicklung darstellen kann.

Der FNG-Marktbericht ist mit der Unterstützung von engagierten Verbandsmitgliedern erstellt worden. Wir danken dafür unseren Sponsoren und Unterstützern: DWS, Union Investment, ISS ESG, Plenum-Investments, SDG Investments, C-Quadrat Asset Management, Deka Investment, Green City, imug | rating, NKI – Institut für nachhaltige Kapitalanlage, Kepler Fonds, Pax-Bank, Qualitates, Ralf Lemster Financial Translations und Southpole Group.

Weitere Informationen unter:
https://www.forum-ng.org/de/fng/aktivitaeten/1020-fng-dialog-juni-2019-berlin-veroeffentlichung-marktbericht-nachhaltige-geldanlagen-2019.html

Dies ist eine Pressemitteilung von Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.

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Wachstum Digital Health https://trendreport.de/wachstum-digital-health/ https://trendreport.de/wachstum-digital-health/#comments Wed, 19 Dec 2018 13:15:44 +0000 http://trendreport.de/?p=17381

Wachstum Digital Health

Gesundheits-Apps sammeln Körperdaten, Operationen werden weltweit live übertragen und die Terminvergabe beim Arzt erfolgt online. Innovationen und Initiativen updaten unser Gesundheitssystem und beleben den Markt. 

Bis 2022 soll das Marktvolumen der Medizintechnik von 371 Milliarden (2015) auf 530 Milliarden US-Dollar steigen. Das Potenzial steckt in Versorgungslücken, die angesichts einer wachsenden und älter werdenden Gesellschaft stetig zunehmen. Landarztfreie Zonen drohen sich immer weiter auszudehnen, wodurch der Ruf nach Telemedizin immer lauter wird. Digitale Lösungen wie KI vereinfachen und automatisieren den medizinischen Alltag und wirken so dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Von staatlicher Seite aus müssen Dateninfrastruktur und -architektur ausgebaut werden; gleichzeitig muss die nötige Cybersecurity garantiert werden. Denn allein die Angst, dass personenbezogene Daten unsicher und für Dritte einsehbar werden, gefährdet sonst die Gesundheit.

Im Rahmen einer eigenständigen Reportage geben wir in Fallbeispielen, Interviews und Expertenbeiträgen dem Wachstumsthema „Digital Health“ Raum und vermitteln einen Überblick über die wichtigsten Trends.

TREND REPORT ist die aktuelle Wirtschaftszeitung, die zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und verstehen uns als Partner der Wirtschaft.

Themen und Inhalte:

E-Health-Gesetz II?
Fakten und Forderungen an die deutsche Gesundheitspolitik 

Elektronische Patientenakte
Sehen, was bisher geschah

Telemedizin
Sprechstunde im Netz

Brain-Computer-Interfaces
Schnittstelle zwischen Hirn und Megahertz

Künstliche Intellignez
Halbgötter in platinengrün

Kapitalanlage
Die Branche boomt

Krankenversicherungen
Von Payern zu Playern

Wearables und Apps
Daten für ein gesundes Leben

Datenschutz
Wieviel Anonymität braucht der Patient?

KIS
Tablett statt Papierkrankenakte

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Betriebliche Altersversorgung nachhaltig investieren https://trendreport.de/betriebliche-altersversorgung-nachhaltig-investieren/ Thu, 29 Nov 2018 11:06:57 +0000 http://trendreport.de/?p=17119

Betriebliche Altersversorgung nachhaltig investieren

Die große Mehrheit der DAX-Unternehmen nimmt gegenüber Fragen des verantwortlichen Investierens eine abwartende Haltung ein. Nach Rechercheergebnissen von CRIC, einem Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage, berücksichtigen gerade eine Handvoll der 30 umsatzstärksten deutschen börsennotierten Gesellschaften bei der Anlage ihrer Rücklagen für die betriebliche Altersversorgung oder andere Zwecke soziale, ökologische und die Unternehmensführung betreffende Kriterien.

CRIC hatte sich außerdem in einem Brief mit einem Dialogangebot zu Fragen des verantwortlichen Investierens an die DAX-30 gewandt. Die Reaktionen darauf und die Kommunikationsbereitschaft zum Thema waren eher verhalten – auch wenn letztlich die Mehrheit mit Informationsangeboten erreicht werden konnte. Allerdings sind gegenüber 2014, als CRIC sich erstmals mit diesem Anliegen an die DAX-Unternehmen gewandt hatte, Verbesserungen festzustellen: Die Anzahl der Unternehmen, die angeben, ihre Rücklagen nachhaltig anzulegen, hat sich seitdem mehr als verdoppelt. Weitere weisen darauf hin, für das Thema sensibilisiert zu sein.

Speziell mit Blick auf Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung befindet sich derzeit eine EU-Richtlinie in Umsetzung, die auch Nachhaltigkeitsaspekte beinhaltet. Zudem werden die Anforderungen an Investoren und Finanzakteure in Sachen Nachhaltigkeit und verantwortliches Investieren durch die Maßnahmen und Aktivitäten rund um den EU-Aktionsplan Finanzierung nachhaltigen Wachstums voraussichtlich weiter ansteigen.

David Reusch, Vorstandsvorsitzender von CRIC: Die Konzepte der ethisch-nachhaltigen Geldanlage tragen dazu bei, dass soziale Verantwortung, Respekt vor kultureller Vielfalt und ökologische Zukunftsfähigkeit bei wirtschaftlichen Aktivitäten mehr Berücksichtigung finden. Hierzu können speziell die DAX-Unternehmen mit ihren Rücklagen, die sich auf Milliardenbeträge im dreistelligen Bereich summieren, noch einen weitaus größeren Beitrag leisten. Wir sind zuversichtlich, dass hier  – begünstigt durch den Rückenwind aus Brüssel – verstärkt positive Entwicklungen zu sehen sein werden. Dafür kann es auch hilfreich sein, wenn wir uns von Initiativen aus anderen Ländern inspirieren lassen.

Die Rechercheergebnisse, die Erkenntnisse aus dem Dialogangebot sowie Hintergrundinformationen fasst der Kurzbericht Nachhaltigkeit in der betrieblichen Altersversorgung. Investors-Engagement bei den DAX-Unternehmen und ein Blick über die Landesgrenzen hinaus zusammen.

Weitere Informationen unter:
http://www.cric-online.org

Lizenz: Pressemitteilung

Dies ist eine Pressemitteilung des Corporate Responsibility Interface Center (CRIC) e. V.

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