Industrie 4.0 – Trend Report https://trendreport.de Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft Tue, 03 Oct 2023 19:05:33 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.2 World Robotics 2023 Report https://trendreport.de/world-robotics-2023-report/ Wed, 04 Oct 2023 07:00:45 +0000 https://trendreport.de/?p=43044 Zahl der Roboter in der deutschen Industrie steigt auf 260.000 Einheiten 

Die deutsche Wirtschaft hat einen neuen Spitzenwert beim Einsatz von Industrie-Robotern erreicht: Der operative Bestand stieg auf 259.636 Einheiten – plus 5 % im Vergleich zum VorjahrMit 25.636 neu installierten Robotern wurde 2022 das drittbeste Jahresergebnis erzielt. Die Verkaufszahlen liegen mit minus 1 % nur knapp hinter dem Vorjahresergebnis. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2018 betrug 26.723 Einheiten.

„Der operative Bestand an Industrie-Robotern in Deutschland ist mit einem Anteil von 36% der mit Abstand höchste in der Europäischen Union“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. „Der Absatz stieg seit 2017 bis 2022 jedes Jahr durchschnittlich um fünf Prozent.“

Die Automobilindustrie ist traditionell der größte Abnehmer und kommt auf 6.676 Einheiten im Jahr 2022. Damit lag der Absatz um 27 % niedriger als im Vorjahr. In diesem Ergebnis spiegeln sich Lieferkettenprobleme wider: Weil elektronische Bauteile fehlten, mussten mehrere Automobilhersteller die Produktion 2022 vorübergehend einstellen – Investitionen in die Automation wurden entsprechend zurückgestellt.

Die metallverarbeitende Industrie installierte eine neue Höchstzahl von 4.187 Einheiten und erreichte ein Plus von 19 % im Jahr 2022. An dritter Stelle folgen die chemische- und Kunststoffindustrie nahezu auf dem Vorjahresergebnis mit 2.049 installierte Einheiten.

Die Produktion von Industrie-Robotern stieg in Deutschland um 20 % auf 35.616 Einheiten im Jahr 2022 – ein neuer Rekordwert. Dies entsprach 6 % der weltweiten Installationen. Von 2017 bis 2022 wuchs die Produktion von Industrierobotern in Deutschland um durchschnittlich 6 % pro Jahr.

Neue Anbieter drängen seit einigen Jahren auf den Markt, die gezielt kleineren- und mittleren Unternehmen dabei helfen, mit Robotik zu automatisieren. Zum Einsatz kommen beispielsweise Low-Cost-Roboter oder Roboterlösungen, die sich ohne Vorkenntnisse besonders einfach programmieren und bedienen lassen.

Ausblick 

Die deutsche Robotik-Industrie ist stark in das Jahr 2023 gestartet. Die Unternehmen profitieren dabei von der verbesserten Situation in der Lieferkette. Das Umsatzwachstum wird vom Branchenverband VDMA Robotik + Automation für das Gesamtjahr 2023 mit nominal 12 % prognostiziert. Dieser Ausblick berücksichtigt den hohen Auftragsbestand, der die Produktion in diesem Jahr auf hohem Niveau beansprucht, auch wenn der Auftragseingang zurückgeht.

Video: “FACTS about Robots 2023”: https://youtu.be/mtxMYJz4v2Y

 

Mehr auf: www.ifr.org

 

Das IFR Statistical Department stellt Branchendaten für folgende statistische Jahrbücher bereit:

World Robotics – Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält statistische Daten aus über 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Mit der Roboterdichte, d.h. der Anzahl von Robotern je 10.000 Beschäftigten, wird zudem ein Maß für den Automationsgrad angeboten.

World Robotics – Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen sowie Absatzpotenziale zu Servicerobotern in der betrieblichen und privaten Anwendung.

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz

Foto von Pavel Danilyuk: https://www.pexels.com/de-de/foto/kamera-forschung-gerat-innovation-8438976/

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Innovationen & Automatisierung https://trendreport.de/innovationen-automatisierung/ Fri, 14 Jul 2023 14:00:49 +0000 https://trendreport.de/?p=41919 .avia-image-container.av-30uwadb-c8f81e319db8e012d5294551a6a621f1 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-30uwadb-c8f81e319db8e012d5294551a6a621f1 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Innovationen & Automatisierung

Die Automatisierung hat bisher fast alle Lebensbereiche erreicht, ob privat mit NFC-Tags und Mobiltelefon oder durch diverse Software- und Industrieroboter in Unternehmen. Wer nicht automatisiert, bleibt als Unternehmer:in in Deutschland schnell auf der Strecke.

Da heißt es, wegkommen von langweiligen, eintönigen und stupiden Arbeiten und hin zu mehr Kreativität und Innovationen. In diesem Zusammenhang müssen Mitarbeitende aber auch weiter qualifiziert werden, um die „gut gemachte“ Zeit auch sinnvoll im Unternehmen einzubringen. Wie sehr KI und die Automatisierung tatsächlich den Arbeitsmarkt umwälzen werden, ist noch weitestgehend unerforscht. Klar ist, wir müssen unsere Tätigkeiten, Qualifizierung und Denkweisen verändern, damit wir die neuen Lösungen auch zum Einsatz bringen können. Nur wie viele von uns sind dafür noch nötig?

Sieht man sich in diesem Kontext die aktuelle Diskussion und den Denkansatz der Politik an, so wird in der Ampelkoalition die Forderung laut, den Einsatz von KI-Technologie zu besteuern. „Grundsätzlich kann man darüber nachdenken“, sagte der Co-Chef der SPD-Linken, Sebastian Roloff, im Juni erst dem Handelsblatt. „Die Idee der KI-Steuer gleicht dem Konzept der Maschinensteuer, die auch bisher schon ins Spiel gebracht wurde, wenn technischer Fortschritt Arbeitsplätze und damit Einnahmen des Staates wegfallen lässt.“ Ob das der richtige Zeitpunkt ist, das Thema anzuschneiden, ist fraglich. Gerade jetzt, wo doch die „Fabrik der Zukunft“ und Industrie 4.0 die Chancen bieten, den Industriestandort Deutschland wieder fit zu machen. Übrigens auch im Hinblick auf die Möglichkeiten, die durch KI und ML für unseren Standort und neue Geschäftsmodelle entstehen. Die Verunsicherung ist groß für alle Unternehmen, die sich gerade auf der digitalen Reise befinden. Aber wahrscheinlich werden uns US-Konzerne mit KI versorgen, was die Steuer legalisiert, um die finanzielle und digitale Kluft etwas einzudämmen.


Fakt ist, wir kommen am Industrie-standort Deutschland nicht mehr ohne KI und Automatisierung aus. Hohen Löhnen sowie Materialkosten, dem Fachkräftemangel und der Inflation, muss ja irgendwie begegnet werden. Malte Dieckelmann von Rockwell Automation erklärte uns dazu: „Smart Manufacturing nimmt als Thema für Unternehmen eine stetig wachsende Bedeutung ein. Wer ein profitableres Wachstum erzielen, seine Qualität steigern oder auch nachhaltiger produzieren will, der kommt um datenbasierte Intelligenz in der Fertigung nicht mehr herum. Entscheidend ist hier vor allem ein performantes Produktionsleitsystem, also ein Manufacturing Execution System.“

Immer wichtiger werden auch „digitale Zwillinge“ für die Industrie. Die Technologie ist für die Industrie 4.0 und die Digitalisierung der Fertigung essenziell. Willi Ruopp von CNC24, verdeutlichte das unserer Redaktion so: „Digitale Zwillinge unterstützen die richtigen Entscheidungen in risikobehafteten Umfeldern mit komplexen Produktionsstrukturen. Das Streben nach Effizienz soll Kosten reduzieren und Ressourcen schonen – mit dem Ziel, den geringsten Material-, Mann- und Maschinenaufwand für das bestmögliche qualitative Ergebnis einzusetzen. Gerade für die Produktion von Serien ist dies relevant. Den Transfer auf Prototypen und Kleinserien werden wir auch hier dank ML und KI meistern, um den unaufhaltbaren Automatisierungs- und Robotisierungstrend kontinuierlich mit den notwendigen mechanischen Komponenten beliefern zu können.“ Willi Ruopp hat es sich mit CNC24 zur Aufgabe gemacht, den Markt für Industrie- und Maschinenbauteile zu digitalisieren.

Am Rand notiert

Tax for Bots?
Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt revolutionieren, doch in welchem Maß, ist noch relativ unerforscht. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem Jahr 2021 arbeiten hierzulande gut ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen, die theoretisch automatisiert werden könnten. Das ruft die Politik auf den Plan. In der Ampelkoalition wird die Forderung laut, KI zu besteuern, um den drohenden Verlust von Staatseinnahmen auszugleichen. In der Branche stoßen deren Vorschläge auf erheblichen Widerstand. Und nicht nur von da. Die Suche nach neuen Geldquellen wird wohl weitergehen oder droht Deutschland eine Innovationsarmut?

Die Automatisierung transformiert seit längerem schon unsere Routineaufgaben am Arbeitsplatz und im Büro und Mitarbeitende können ihr Potenzial besser für das Unternehmen zum Einsatz bringen. Robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) ist eine Softwaretechnologie, die von jedem leicht zur Automatisierung digitaler Aufgaben eingesetzt werden kann. Mit RPA erstellen Nutzer Softwareroboter oder „Bots“, die lernen, nachahmen und anschließend regelgestützte Geschäftsprozesse ausführen können, Dank KI und ML kommt dann richtig leben in die Bots. Die intelligente Prozessautomatisierung (IPA) kombiniert klassische, regelbasierte Automatisierungssoftware mit künstlicher In­telligenz, Machine Learning und Natural Language Processing. Die RPA-Software wird somit um kognitive Komponenten ergänzt. IPA ermöglicht es Unternehmen, fortschrittliche Automatisierungsszenarien zu realisieren, und den Nutzen so weiter zu steigern.
Doch wie viel Know-how brauchen Unternehmen, um die ersten Software-roboter im Unternehmen in Schwung zu bringen? Annette Maier, von UiPath betonte dabei im Gespräch mit unserer Redaktion: „Es ist hilfreich, wenn Mitarbeitende grundlegende Kenntnisse in der Prozessautomatisierung und eine gewisse IT-Affinität mitbringen – das ist aber kein Muss. Low-Code- und No-Code-Funktionalitäten machen es Angestellten auch ohne technischen Hintergrund möglich, die neue Technologie zu nutzen. Sie können zum Beispiel per Drag-and-drop Prozesse optimieren und über Programmierschnittstellen Machine-Learning-Algorithmen trainieren. Viel von der gängigen Businesssoftware kann in eine Automatisierungsplattform integriert werden. Unternehmen können Schulungen und Zertifizierungen von Automatisierungsanbietern wie UiPath nutzen, um ihre Mitarbeiter:innen auf die Arbeit mit der Plattform vorzubereiten.“ Entscheidend ist jedoch laut Annette Maier, Mitarbeitende von Anfang an mit auf die Automatisierungsreise zu nehmen und sie über alle Schritte auf dem Laufenden zu halten. „Ziehen dann alle Mitarbeitenden an einem Strang, können Automatisierungsprojekte richtig Fahrt aufnehmen“, betonte Maier abschließend.

Auch die neusten Trends der Automatica (27. bis 30. Juni 2023) zeigten intelligente Robotiklösungen für Probleme wie den Fachkräftemangel. Trends wie Digitalisierung und KI, Zukunft der Arbeit und nachhaltige Produktion, standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Außerdem stand der Trend Mensch-Roboter-Kollaboration mit Cobots im Fokus der Besucher. Und es sind unsere Pioniere wie zum Beispiel Alwin Heerklotz von Innok Robotics, die sich nicht von neuen Steuern und noch mehr Bürokratie aufhalten lassen, um neue Nischen sowie Märkte zu finden. Alwin Heerklotz entwickelt Transportroboter für Outdoor- und Indooraufgaben und besetzt eine übersehene Nische im Outdoorbereich mit seinen Robotern. „Wir können Missionen rein outdoor, rein indoor oder im kombinierten Einsatz, wie bei unserem Kunden TotalEnergies, durchführen: Also in Halle A an einer Maschine mit Material starten, über den Betriebshof und dann in Halle B an die nächste Bearbeitungsmaschine, zum Beispiel eine CNC-Fräsanlage, fahren. Auf der Heros Plattform basieren aber auch weitere Lösungen, wie der stark nachgefragte Innok Rainos, der von immer mehr Friedhöfen und Gärtnereien zum robotergestützten, autonomen Bewässern von Gräbern eingesetzt wird“, verdeutlichte uns Heerklotz. Klar ist: Sichere und leistungsfähige autonome mobile Roboter mit KI werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten im Alltagsleben so normal werden und eine Durchdringung haben wie andere erfolgreiche disruptive Technologien auch. Im Hinblick auf den aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel sowie auf die geopolitischen Risiken, sollten neue Technologien favorisiert werden, die einfach in der Anwendung sind und dabei einen messbaren Effizienzgewinn generieren. Ziel sollte es sein, einen geschäftlichen Mehrwert zu schaffen ohne sehr teure Entwicklungsressourcen einsetzen zu müssen. RPA und Low-Code-Technologien sind daher aktuelle Mög­lichkeiten, die Kosten in den Griff zu bekommen.

Am Rand notiert

EU will KI bändigen
Verhandlungsposition zum Gesetz über künstliche Intelligenz: KI, die in Europa entwickelt und eingesetzt wird, soll in vollem Umfang mit den Rechten und Werten der EU im Einklang stehen, einschließlich menschlicher Aufsicht, Sicherheit, Datenschutz, Transparenz, Nichtdiskriminierung sowie sozialem und ökologischem Wohlergehen. Die Vorschriften folgen einem risikobasierten Ansatz und legen Verpflichtungen für Anbieter:innen und Anwender:innen von KI-Systemen fest, die sich nach dem Grad des Risikos richten, das die KI erzeugen kann.
https://www.trendreport.de/eu-will-ki-baendigen

von Bernhard Haselbauer
b.haselbauer@trendreport.de

CC BY-SA 4.0 DE

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Innovative Transportroboter für den autonomen Warentransport in der Industrie https://trendreport.de/innovative-transportroboter-fuer-den-autonomen-warentransport-in-der-industrie/ Fri, 14 Jul 2023 09:07:13 +0000 https://trendreport.de/?p=41748 Alwin Heerklotz – CEO und Gründer, Innok Robotics, erklärt im Interview mit unserer Redaktion, dass Indoor & Outdoor-Robotik in vielen Branchen zum Einsatz kommen kann.

 

Alwin Heerklotz betont: „Unsere Roboter lösen den Schmerz des Fachkräftemangels im Indoor & Outdoor-Warentransport.“

Herr Heerklotz, was ist das Besondere an Ihren Transportrobotern?

Unser Transportroboter Induros basiert auf unserer extrem flexiblen Roboterplattform Innok Heros und anders als fast alle anderen mobilen Roboter sind unsere auch outdoorfähig. Regen, hohe Bodenschwellen, grobe Unebenheiten und Steigungen oder Gefälle sind gar kein Problem. Für alle Anderen nahezu unüberwindbare Hindernisse. Unsere innovative Hybrid Navigation beherrscht den Einsatz rein outdoor, indoor oder kombiniert. Darum setzten z. B. TotalEnergies, Hilti, Infineon, K+S, Daimler oder erfolgreiche Mittelständler auf Innok Robotics.

Welche Anforderungen stehen bei ihren Kunden aktuell besonders im Fokus?

Der Fachkräftemangel ist der gigantische Schmerz, den wir lösen. Fehlendes Personal zieht sich durch alle Branchen und ist in Tätigkeiten wie dem Materialtransport omnipräsent. So wie Aspirin Kopfschmerzen löst, lösen Innok-Roboter den Schmerz des Fachkräftemangels im Indoor- und Outdoor-Warentransport. Unser Kunde Landgard nennt den Induros seinen Mitarbeitenden gegenüber deshalb auch den neuen Kollegen. Die Mitarbeitenden in den Unternehmen sind entsprechend begeistert gegenüber der neuen innovativen Technologie.

Welche Ziele haben Sie sich noch für dieses Jahr gesteckt?

Innok will sich als eindeutiger Marktführer in der Outdoorrobotik etablieren und bei  vielen weiteren Kund:innen in diversen Branchen zeigen, wie vielfältig die Heros-Plattform ist und wo die mobilen Roboter von Innok überall die Produktivität erhöhen können, vor allem in den Bereichen Transport und Logistik, Bewässerung, Inspektion und Überwachung, Bergbau, Bauwirtschaft, Abfallwirtschaft und/oder Green Energy. Gerne arbeiten wir auch mit weiteren Systemintegratoren.

 

Für welche Anwendungsfälle kann Ihr Outdoorroboter zum Einsatz kommen?
Basierend auf der Innok-eigenen HEROS-Plattform entwickelt Innok Robotics schnell und kosteneffizient AMRs für verschiedenste Anforderungen. Zu den Anwendungsgebieten, in denen unsere Roboter bereits im Einsatz sind, gehören Fabriken, Logistikzentren, Bergwerke oder Ölraffinerien. Doch unserer Plattform sind kaum Grenzen gesetzt. Wir haben auch außergewöhnliche Lösungen wie die Müllentsorgung realisiert. So leert z.B. die Firma Brantner mit einem Roboter auf der Heros Plattform in einer österreichischen Musterhaussiedlung autonom alle Mülleimer.
Klar ist: Sichere und leistungsfähige autonome mobile Roboter werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten im Alltagsleben so normal werden und eine Durchdringung haben wie andere erfolgreiche disruptive Technologien auch, etwa Smartphones.

Inwieweit kann Ihre Plattform auch für die Forschung genutzt werden?
Wir arbeiten hier bereits mit führenden Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen  zusammen. Sehr viele der Einrichtungen, die sich intensiv mit Robotik befassen, haben bereits eine Lösung auf der Innok Heros Plattform von uns für unterschiedlichste Forschungsanwendungen. Die Uni Braunschweig hat z.B. einen 3D Druckkopf auf dem Heros im Einsatz, der ganze Häuser in 3D drucken kann. Unsere Technik finden Sie auch an der RWTH Aachen oder der TU München und anderen Spitzen-Unis – dort oft sogar mehrfach.

Wie navigiert der Roboter und was ist möglich?
Innok Robotics entwickelt voll integrierte AMR-Systeme, die sowohl Software als auch Fahrzeug-Hardware sowie modernste 2D- und 3D-Sensorik auf Basis Künstlicher Intelligenz umfassen. Unsere Software, die Laserscanner und die hochpräzise GPS- Technologie ermöglichen einen vollständig autonomen Betrieb der AMRs in Innen- wie in Außenbereichen. Wir nennen dies Hybrid Navigation. Durch den Einsatz verschiedenster Navigationstechnologien navigieren wir unter allen Bedingungen immer optimal.

Welche Software benötigen Ihre Kunden und wieviel KI und ML sind mit an Bord?
Die einzige „Software“, die unsere Kunden benötigen ist lediglich ein moderner Webbrowser! Dieser ist die Benutzeroberfläche für unsere Autonomiesoftware  Innok CockpitTM das auf den Robotern läuft. Das Innok Cockpit basiert grundsätzlich auf ROS (Robot Operating System – ein Branchenstandard). Über Jahre hinweg haben wir auf dieser Basis eine eigenständige Software-Technologie entwickelt, die es auch einem unerfahrenen Anwender ermöglicht, unsere Roboter einfach und intuitiv einzurichten und zu bedienen.
Mit KI und ML arbeiten wir bislang vor allem um den Einchrichtungsvorgang künftig beim Kunden noch weiter zu vereinfach. In Zukunft werden unsere AMRs, die Hardware, Sensorik und Software stark von KI durchdrungen werden.

Welches Marktpotential machen Sie aus für Outdoorroboter?
Innok Robotics gehört zu den Technologieführern im globalen AMR-Markt, dessen Größe aktuell auf ein Volumen von 3 Milliarden US-Dollar beziffert wird. Marktforscher erwarten, dass der Markt im Zuge der Weiterentwicklung der AMR- Technologie und der weiter steigenden Akzeptanz der Markt in den nächsten Jahren um über 50 Prozent wächst. 2026 soll er schon ein Volumen von insgesamt 14 Milliarden Dollar erreichen. Die Unterbereiche in denen Innok Roboter heute im Einsatz sind werden ein Marktpotential von 10 Milliarden Dollar erreichen. Wir wollen uns in den nächsten Jahren daher als eindeutiger Marktführer in der Outdoor Robotik etablieren und peilen 2030 rund 100 Millionen Euro Umsatz an.

www.innok-robotics.de

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„Smart Manufacturing – der intelligente Weg “ https://trendreport.de/smart-manufacturing-der-intelligente-weg/ Fri, 14 Jul 2023 08:58:10 +0000 https://trendreport.de/?p=41875 TREND REPORT sprach mit Malte Dieckelmann, Vice President Enterprise Software Sales – EMEA, Rockwell Automation, weltweit führender Anbieter von industriellen Automatisierungs- und Informationslösungen, über die Vorteile von mehr Intelligenz in der industriellen Fertigung und was die Daten-Cloud damit zu tun hat.

Herr Dieckelmann, auf was müssen sich Unternehmen beim Thema Smart Manufacturing einstellen?

Smart Manufacturing gewinnt bei Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Wer profitabler wachsen, seine Qualität steigern, oder nachhaltiger produzieren will, der kommt an datenbasierter Intelligenz in der Fertigung nicht vorbei. Entscheidend für die vernetzte Produktion ist dabei ein performantes Produktionsleitsystem, also ein Manufacturing Execution System (MES).

Was sind Ihrer Erfahrung nach die Triebfedern für Entscheidungsträger bei der Einführung intelligenter Fertigungslösungen?

Wir führen bei Rockwell Automation hierzu regelmäßig Gespräche mit unseren Kunden. Rund die Hälfte strebt primär eine Verbesserung ihrer Marktposition an. Die Entscheider suchen Wege, flexibler und schneller auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren zu können. Aber auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und eine nachhaltigere, umweltschonendere Produktion sind für viele Unternehmen von großer Relevanz. Mit Smart Manufacturing, der Nutzung des IoT und intelligenten MES-Ansätzen führen wir bei Rockwell die operative Technologie und die Informationstechnologie zusammen, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Effizienz zu steigern.

Worin sehen Sie die zentralen Vorteile einer intelligenteren Fertigung?

Erfolgreich sind unsere Kunden vor allem aufgrund ihrer Kompetenz im Bereich der operativen Technologie. Nicht wenige aber arbeiten noch sehr analog, teilweise sogar noch mit Stift und Papier. Die Vorteile einer MES-Einführung liegen hier natürlich anders, als bei Kunden, die in ihrer digitalen Transformation schon weiter fortgeschritten sind. Ausnahmslos jedes Unternehmen aber gewinnt durch Smart Manufacturing an Flexibilität, was letztlich geringere Kosten, höhere Erträge und zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten bedeutet.

Im Porträt: Malte Dieckelmann leitet seit 2021 das Softwaregeschäft für Rockwell Automation in der gesamten EMEA- Region. Er hat Cloud- und Softwaregeschäfte für große Anbieter wie Oracle, Microsoft, IBM und Dassault Systems in Europa und Australien/Neuseeland geleitet. In den letzten 20 Jahren hat Dieckelmann Unternehmen nahezu aller Branchen dabei unterstützt, ihre Bemühun gen zur digitalen Transformation voranzutreiben.

Ob Mittelständler oder Konzern, bei der Einführung von MES beginnen wir häufig mit einer einzigen Anlage bzw. Fertigungslinie. Im Laufe der Zeit wirken sich die Vorteile der MES-Implementierungen auf das ganze Werk oder sogar mehrere Werke aus. Hier ist es wichtig zu überlegen: Was sind die Veränderungen, die Lehren, und die Technologien, die wir in Zukunft in Betracht ziehen müssen, und wie können die Mitarbeiter erfolgreich in diese Transformation eingebunden werden? Weitere Vorteile ergeben sich dann etwa bei der technischen Befähigung durch Augmented Reality, in Anwendungsfällen des Internet of Things (IoT), oder bei Messungen der Betriebseffizienz (OEE und Production Monitoring).

Wie genau kann ein MES zu mehr Kosteneffizienz und zusätzlichen Einnahmequellen führen?

Mit der Einführung profitieren Unternehmen vor allem durch eine Verringerung des Ausschusses. Zudem bekommen sie bessere Einsicht in die Gesamtanlageneffektivität, möglicherweise sogar in Echtzeit. Durch ein neues Level an Flexibilität in der eigenen Produktion werden automatisch Ressourcen freigeschaufelt, die dann andernorts vorteilhaft eingesetzt werden können.

Worin sehen Sie die zentralen Herausforderungen bei einer MES-Einführung und wie beeinflussen diese den gesamten Prozess?

In der Implementierungsphase sind mehrere Ebenen zu beachten. Zentrale Themen vieler Kunden sind dabei Cybersecurity und Datensicherheit. Bei Rockwell Automation setzen wir daher sowohl auf unsere eigene Cybersecurity- Produkt- und Projektkompetenz als auch auf enge Partnerschaften mit Spezialisten wie Claroty, Fortinet oder Cisco.

Viele unserer Kunden profitieren zudem bereits von der Cloud. Wir haben eine großartige Partnerschaft mit Microsoft, die es ermöglicht, die Stärken verschiedener Partner zu kombinieren. Mit „Plex“ bieten wir ein Rockwell-eigenes, cloudbasiertes MES-Produkt an, das einen offenen und ganzheitlichen Ansatz verfolgt.

Wie genau setzen Sie die Cloud und „Plex“ ein, um Ihre Kunden zu unterstützen?

Der Vorteil der Cloud ist, dass ein Großteil unserer Kunden sie bereits nutzt. Alle wichtigen Daten sind an einem zentralen Ort gespeichert und können hier abgerufen werden. „Plex“ ist dabei mehr als nur ein cloudbasiertes MES-System. Es ist erfolgreich, weil es über das „klassische“ MES hinaus, auch Enterprise Ressource Planning, Lieferkettenmanagement, die Überwachung der Anlagenleistung, das Qualitätsmanagement und viele weitere Aspekte für Kunden individuell zusammenführt.

Unternehmen erhalten durch Lösungen wie „Plex“ mehr Informationen und damit tiefere Einblicke in die ­Performance ihrer Anlagen. Das ist besonders wichtig mit Blick auf die Skalierung, wenn sie mehrere Fertigungsanlagen in verschiedenen Ländern be­­treiben. Das Ergebnis ist simpel: Als multinationaler Konzern helfen wir Unternehmen dabei, durch eine intelligentere, zeitgemäße Fertigung Wachs­tum zu generieren und zudem die Vorteile einer bestehenden Cloud-Infrastruktur noch besser zu nutzen. Und das Ganze idealerweise schnell, flexibel und mit viel Industriekompetenz.

www.rockwellautomation.com

 

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Mobilitätswende: den Wandel möglich machen https://trendreport.de/mobilitaetswende-den-wandel-moeglich-machen/ Fri, 14 Jul 2023 08:53:26 +0000 https://trendreport.de/?p=41757 Arjan van Staveren, Country Manager Germany bei Snowflake, erläutert in seinem Gastbeitrag, wie Scania und Snowflake den Wandel im Güterverkehr ermöglichen.

Für den Güterverkehr gleicht die Mobilitätswende einem nie dagewesenen Kraftakt. Schon jetzt werden im Jahr mehr als 3,7 Milliarden Tonnen über das deutsche Straßennetz transportiert – und die Tendenz ist weiter steigend. Das wird nicht nur für den Verkehr zunehmend zum Problem. Auch das Klima leidet, denn Studien belegen, dass LKWs für rund 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind. Dank besserer Technik ist der Ausstoß pro Tonnenkilometer in Deutschland zwar gesunken, da der Güterverkehr auf den Straßen aber zugenommen hat, wurden die Einsparungen laut Umweltbundesamt sogar überkompensiert.

Was es braucht, sind also neue Lösungen, die den bestehenden Lieferketten bei gleichzeitig geringen Emissionen gerecht werden können. Eine Möglichkeit, beides miteinander in Einklang zu bringen, sind Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Ihre Anzahl ist allein in den vergangenen zwei Jahren um knapp 80 Prozent gestiegen. Allerdings bringt die alternative Antriebsform auch neue Herausforderungen mit sich, auf die das deutsche Straßennetz schlichtweg noch nicht vorbereitet ist. Daran möchte Scania unbedingt etwas ändern. Der weltweit führenden Anbieter von Transportlösungen führt nicht nur LKWs, Busse sowie Industrie- und Schiffsmotoren im Portfolio, sondern bietet darüber hinaus auch datengestützte Dienstleistungen an, deren Ziel es ist, die Mobilitätswende aktiv voranzutreiben.

Wie groß ist die Reichweite einer Batterie?
Wo müssen zusätzliche Ladesäulen installiert werden?
Und auf welcher Route wird am wenigsten CO2 erzeugt?

Daten sind das Rückgrat der Mobilitätswende

Auf den ersten Blick erscheinen E-LKWs als gute Lösung, um den Güterverkehr auf deutschen Straßen umweltfreundlicher zu gestalten. Wie die vergangenen Jahre eindrucksvoll bewiesen haben, handelt es sich bei den Lieferketten jedoch um extrem fragile Verkettungen einzelner Prozesse, in der sich die wohl wichtigste Komponente nicht ohne Weiteres austauschen lässt. In der Praxis besteht deshalb noch immer ein großer blinder Fleck – und dieser muss zunächst durch eine valide Datengrundlage behoben werden. Wie groß ist die Reichweite einer Batterie? Wo müssen zusätzliche Ladesäulen installiert werden? Und auf welcher Route wird am wenigsten CO2 erzeugt? Bevor eine Logistikflotte, die bisher fossil betrieben wurde, auf elektrische Antriebsformen umgesattelt werden kann, gilt es, all diese offenen Fragestellungen zu klären. Scania ist auf ganz unterschiedliche Weise daran beteiligt, belastbare Antworten auf die Herausforderungen zu finden, die mit der Mobilitätswende einhergehen. Einerseits testet das Unternehmen derzeit den Einsatz autonomer Bergbau-LKWs, andererseits ist es am Bau mehrerer E-Straßen beteiligt, auf denen überprüft wird, inwiefern Oberleitungen einen nachhaltigen Gütertransport in Europa ermöglichen können. Konnektivität spielt dabei eine zentrale Rolle. Schon jetzt betreibt Scania über 600.000 vernetzte Fahrzeuge, über die jeden Tag 150 Millionen Meldungen direkt und nahezu in Echtzeit in die Data Cloud von Snowflake einfließen.

Dezentrale Strukturen gewähren tiefere Erkenntnisse

Um innovative Mobilitätsprojekte umsetzen zu können, sind große Datenmengen allein aber noch lange nicht ausreichend. Entscheidend ist die richtige technologische Grundlage, die dabei hilft, diese zu analysieren und Zusammenhänge zu erkennen, um smarte Handlungsempfehlungen abzuleiten. Hierfür setzt Scania auf ein Data Mesh-Konzept. Normalerweise gibt es nur ein einziges Team, das alle Datenquellen in ein zentrales Depot integriert. Über spezifisches Wissen, das sich auf die unterschiedlichen Abteilungen bezieht, verfügt es in der Regel nicht. Für die Qualität der Daten wird dies allerdings häufig zum Problem.

Bei einem Data Mesh ist das anders. Da es sich hierbei um einen dezentralen Ansatz zur Verwaltung und Bereitstellung von Daten handelt, gibt es mehrere Datenteams, die für die Belange der verschiedenen Abteilungen verantwortlich sind. Aufgrund des fachlichen Wissens, über das die einzelnen Teams verfügen, können die geschäftlichen Zusammenhänge ihrer Abteilung besser nachvollzogen werden, was letztlich dabei hilft, große Datenmengen gewinnbringender – und damit auch ressourcenschonender – einzusetzen.

So wird dank des Data Mesh-Konzepts zum Beispiel ersichtlich, welche Strecken (noch) nicht für Elektro-LKWs geeignet sind oder wie sie das Maximum aus ihrer Batterielaufzeit herausholen können. Auch Wartungen lassen sich besser planen, um Ausfälle und damit auch Störungen der Lieferkette auf ein Minimum zu reduzieren. Scania und Snowflake wissen, dass Erkenntnisse wie diese unverzichtbar sind, um die Mobilitätswende auf eine solide Basis zu stellen. Deshalb helfen sie mit vereinten Kräften dabei, den größtmöglichen Mehrwert aus den verfügbaren Daten zuziehen. Am Ende ist es nur auf diese Weise möglich, den Güterverkehr umweltfreundlicher zu gestalten, während Planbarkeit und Zuverlässigkeit auf einem gewohnt hohen Niveau bleiben.

www.snowflake.com/de/

Im Portrait: Arjan van Staveren ist heute Country Manager Germany bei Snowflake. Er war 2017 der erste deutsche Mitarbeiter beim Data-Cloud-Unternehmen Snowflake. Heute ist er als Country Manager Germany für den deutschen Markt verantwortlich. Vor Snowflake hatte Arjan van Staveren leitende Positionen im Vertrieb bei Microsoft und Bazaarvoice.


Im Gespräch mit Arjan van Staveren

Herr van Staveren, was bedeutet Data Mesh? 

Ein Data Mesh ist ein dezentraler Ansatz zur Verwaltung und Bereitstellung analytischer Daten. Das bedeutet, dass es sich maßgeblich von anderen IT-Strukturen unterscheidet, in denen alle Datenquellen in einem zentralen Depot zusammenfließen. Während hier ein einziges Datenteam für die Integration und Bereitstellung aller Daten verantwortlich ist, zeichnet sich eine Data Mesh-Architektur durch mehrere Datenteams aus. Anstatt große Datenmengen zentral zu verwalten, kümmern sie sich um die Belange einer einzelnen Abteilung, erstellen hier qualitativ hochwertige Datenprodukte und machen diese unternehmensweit zugänglich.

Welche Vorteile haben Konzerne, die auf eine Data Mesh-Architektur setzen? 

Mit einem Data Mesh hat die klassische „One-fits-all“-Lösung endlich ausgedient. Anders als bei einem zentralen Ansatz haben die Datenteams hier nicht nur genügend Zeit, sich auf die Bedürfnisse ihrer jeweiligen Abteilung zu konzentrieren, sondern verfügen bestenfalls bereits im Vorfeld über das fachliche Know-how, das in ihrem Bereich eine besonders wichtige Rolle spielt. So helfen die Datenteams in einem Data Mesh dabei, typische Bottlenecks zu vermeiden und können stattdessen die Datenagilität und -qualität für ihre jeweilige Abteilung dauerhaft verbessern. So bekommen Unternehmen die Chance, abteilungsübergreifend das Maximum aus ihren Daten herauszuholen.

Welche Rolle spielen dabei Cloud-Plattform-Technologien? 

Völlig unabhängig davon, ob ein Unternehmen einen zentralen oder einen dezentralen Ansatz zur Datenverwaltung und -bereitstellung verfolgt – liegt diesem keine skalierbare und leicht zugängliche Cloud-Plattform zugrunde, wird es sich schon bald in einer Sackgasse wiederfinden. Auch wenn es in einem Data Mesh so wirkt, als wären die Abteilungen voneinander isoliert, so besteht das Ziel doch darin, die Daten übergreifend zugänglich zu machen. Dank Technologien wie der Data Cloud von Snowflake ist genau das möglich. Sie bietet branchenübergreifend die ideale Grundlage, um Daten sowohl innerhalb eines Unternehmens, als auch mit externen Parteien wie Geschäftspartner:innen oder Lieferant:innen zu teilen.

Für welche Branchen können Sie Lösungen anbieten?

Vom Handel bis hin zum Finanzsektor: Daten für smartere Entscheidungen heranzuziehen, ist für jede erdenkliche Branche längst unverzichtbar geworden. Während es in der Produktion dadurch zum Beispiel möglich wird, Lieferengpässe bestimmter Rohstoffe rechtzeitig einzukalkulieren, können in der Medizin datenbasiert bessere und individuellere Behandlungsmethoden angeboten werden. Um bestmöglich auf die Bedürfnisse der verschiedenen Branchen eingehen zu können, bietet Snowflake für jede von ihnen eine schlüsselfertige Data Cloud-Lösung, mit der es möglich ist, Daten in unterschiedlichsten Formaten zu integrieren und praktisch nutzbar zu machen.

Gerade das neue ESG-Reporting stellt für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Wie kann Snowflakes Data Cloud hier helfen?

Konkrete ESG-Ziele festzulegen, ist nur der erste Schritt. Um einen breiten Überblick zu gewinnen, ist es wichtig, sowohl auf interne als auch auf externe Datenquellen zuzugreifen – und das ist der Punkt, an dem die Probleme oft beginnen. Da ESG-Daten die unterschiedlichsten Formate aufweisen, ist die Integration und Weiterverarbeitung kompliziert und langwierig. Snowflakes Data Cloud kann helfen, diese Herausforderung zu überwinden und bietet eine dauerhafte Lösung für den nahtlosen Zugriff auf alle intern und extern gewonnenen ESG-Daten. Da sie als Single Source of Truth dient, ist es dank der Data Cloud möglich, große Datenmengen besser zu verstehen und aktiv im Sinne der gesetzten ESG-Ziele zu handeln.

Was können Unternehmen noch tun, um ihre Daten im Sinne der Nachhaltigkeit einzusetzen?

Dass Daten selbst große Mengen an Emissionen produzieren, wird oft vergessen – dabei verursacht schon ein Terabyte, das in der Cloud gespeichert ist, rund 210 Kilogramm CO2 pro Jahr. Das Problem: Auch bei Private Cloud-Lösungen bleibt der Großteil der verfügbaren Ressourcen die meiste Zeit ungenutzt, wenn diese keine Skalierung zulässt. Um nachhaltiger zu handeln, macht es deshalb Sinn, eine Public Cloud und noch besser eine Multi-Tenant-Plattform zu wählen. Damit ist ein System gemeint, das gleichzeitig mehrere Nutzende beziehungsweise Unternehmen bedienen kann. Das hat den Vorteil, dass keine Ressourcen ungenutzt bleiben und jederzeit flexibel skaliert werden kann, wodurch die Umwelt deutlich geschont wird.

 

 

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Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands: VDMA legt Strategieplan für „Robotik und Automation 2028“ vor https://trendreport.de/wettbewerbsfaehigkeit-deutschlands-vdma-legt-strategieplan-fuer-robotik-und-automation-2028-vor/ Thu, 29 Jun 2023 15:36:43 +0000 https://trendreport.de/?p=41680

Innovationsziele aus dem Zukunftsrat des Bundeskanzlers mit konkretem Fahrplan für die Industrie unterstützen


Frankfurt, 29. Juni 2023 – Der VDMA unterstützt die Innovationsziele aus dem Zukunftsrat des Bundeskanzlers mit einem konkreten Fahrplan für die Industrie. Der Fachverband Robotik + Automation hat dazu das Strategiepapier „Robotik und Automation 2028“ vorgelegt. Es soll zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland dienen und wurde von VDMA-Präsident Karl Haeusgen an Staatssekretär Udo Philipp aus dem Bundeswirtschaftsministerium übergeben.

„Die Robotik und Automation ist eine Schlüsseltechnologie, um global wettbewerbsfähig zu bleiben und Transformationsaufgaben zu meistern“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Fachverband Robotik + Automation. „Volkswirtschaften, insbesondere in Asien und Nordamerika, bauen gezielt globale Technologieführer auf und liefern sich einen internationalen Wettlauf um Marktanteile. Diese Länder stärken ihre Robotik-Champions durch staatliche Subventionen, Wagniskapital und Industriepolitik.“

Erst kürzlich hat China die USA bei der Roboterdichte übertroffen und dürfte Deutschland noch in diesem Jahr beim Automationsgrad im
produzierenden Gewerbe überholen, berichtet Schwarzkopf. Deutschland müsse jetzt mit einer ambitionierten Strategie in die Umsetzung kommen, um an der Weltspitze zu bleiben.

Das Strategiepapier „Robotik und Automation 2028“ in der Übersicht:

Robotik und Automation wird als Schlüsseltechnologie für unsere Wettbewerbsfähigkeit massiv beschleunigt. Dafür hat sich der Fachverband Robotik + Automation folgende Ziele gesetzt:

  1. Als Technologieführer für Industrie-Roboter wächst die deutsche Robotik und Automation bis 2028 schneller als der vergleichbare Weltmarkt.
  2. In der professionellen Service-Robotik wird Deutschland bis 2028 Technologieführer und skaliert diese erfolgreich im europäischen und internationalen Markt, zum Beispiel in der Laborautomation, Transport und Logistik oder in der Hotellerie.

 Top-7 Empfehlungen: „Robotik und Automation 2028“

Die Handlungsempfehlungen setzen auf die Beschleunigung von Innovation, die Förderung von Talent sowie industriepolitische Maßnahmen. Beispiele sind:

  1. Konsortien bilden, um innovative Anwendungen der Robotik und Automation erfolgreich am Markt zu skalieren, z.B. Brennstoffzellenproduktion.
  2. Einfache Datenintegration für das produzierende Gewerbe über ein skalierungsfähiges Datenökosystem (Manufacturing-X), um KI-Potenziale schneller zu erschließen.
  3. Spitzenforschung wird durch erfolgreiche Anwendung und Skalierung im Mittelstand gestärkt und die technologische Marktführerschaft angestrebt. Die Forschungsfelder Robotersicherheit, Mensch-Roboter-Kollaboration und Künstliche Intelligenz (KI) sollen ausgebaut werden.
  4. Verdopplung der Studienplätze in Robotik und Automation an den Hochschulen.
  5. Verpflichtende Einführung eines Schulfachs Technik.
  6. Investitionsanreize für die Anwender von Robotik und Automation.
  7. Günstigere Finanzierungskonditionen und besserer Zugang zu Wagniskapital für die Anbieter von Robotik und Automation.

Fazit:

„Deutschland und Europa sind einem aggressiven globalen Standortwettbewerb ausgesetzt. Insbesondere die industriepolitischen Eingriffe führender Wettbewerbsnationen führen zu signifikanten Nachteilen, die die Resilienz heimischer Produktionskapazitäten massiv gefährden“, sagt Frank Konrad, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Robotik + Automation. Die erfolgreiche Skalierung von Zukunftstechnologien wie Brennstoffzellen/Elektrolyseuren, Photovoltaik oder Wärmepumpen benötigt konsequente industrie-, finanz- und steuerpolitische Antworten auf den globalen Standortwettbewerb. „Wir müssen jetzt handeln, sonst wird es keine Produktion dieser Zukunftstechnologien in Deutschland geben“. sagt Frank Konrad.

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ONCITE DPS ist die erste Catena-X-zertifizierte Lösung https://trendreport.de/oncite-dps-ist-die-erste-catena-x-zertifizierte-loesung/ Wed, 28 Jun 2023 07:50:04 +0000 https://trendreport.de/?p=41574

ONCITE DPS ist die erste Catena-X-zertifizierte Lösung

Autor: Steffen Rattke, Head of PreSales, German Edge Cloud GmbH & Co. KG

Das ONCITE Digital Production System (ONCITE DPS) der German Edge Cloud wurde als erste Lösung von Catena-X zertifiziert. Das Produktionsmanagementsystem eröffnet damit Unternehmen im Fertigungsumfeld der Automobilindustrie die Basis und den Zugang zum neu geschaffenen kollaborativen Datenökosystem Catena-X.

ONCITE DPS ist dafür unter anderem mit einem modernen Track- & Trace-Service und der für einen technologisch sicheren und hocheffizienten Datenaustausch notwendigen Kommunikationskomponente (Eclipse Dataspace Connector) vorkonfiguriert. German Edge Cloud löst damit die aktuellen Herausforderungen wie schnellere Rückverfolgbarkeit von Teilen über den gesamten Lebenszyklus, unkomplizierte Qualitäts-Checks und mehr Resilienz in der Lieferkette – auf Basis durchgängiger Datenketten und eines souveränen, gesicherten Datenaustausches. Microservices-Architektur und Red Hat OpenShift als Kubernetes-Basis tragen zur Vielseitigkeit des Systems bei.

Die Automobilindustrie befindet sich in einem Wandel hin zu mehr Digitalisierung und Vernetzung. Zudem steht sie vor einer Vielzahl von regulatorischen Anforderungen, wie zum Beispiel strengere Emissionsstandards und Datenschutzbestimmungen. Gleichzeitig müssen die Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen wettbewerbsfähig halten.

Das Catena-X-Netzwerk ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, da es eine einheitliche Dateninfrastruktur schafft und die Vernetzung von Akteuren in der Wertschöpfungskette erleichtert. Durch den Zugang zum Netzwerk können Unternehmen effizienter und sicherer Daten austauschen, Prozesse optimieren und Kosten senken. Darüber hinaus eröffnet Catena-X auch die Möglichkeit, Innovationen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die auf einen Wettbewerbsvorteil einzahlen.

Auf der Hannover Messe 2023 hat das Netzwerk erstmals den Datenaustausch mit Vertretern namhafter Konzerne sowie mittelständischer Unternehmen der Automobilindustrie demonstriert und die dafür relevante Betreiberplattform Cofinity-X vorgestellt. Zeitgleich wurde der Zertifizierungsprozess für Service- und App-Anbieter eröffnet, die ihre Lösungen auf der Plattform Cofinity-X zur Verfügung stellen wollen. Dazu müssen sie die Catena-X-Standards erfüllen. Eine Zertifizierung bescheinigt zum Beispiel, dass eine Software-Komponente interoperabel, datenschutzkonform und sicher für den Einsatz im Catena-X-Datenraum ist. Nur zertifizierte Lösungen bekommen Zugang zum Datenraum.

ONCITE DPS eröffnet Mittelstand Zugang zu Catena-X

Das ONCITE Digital Production System der German Edge Cloud wurde als erste Lösung nach den Vorgaben von Catena-X zertifiziert. Sie liefert die Basis für zahlreiche Anwendungsfälle wie schnellere Rückverfolgbarkeit von Teilen über den gesamten Lebenszyklus und automatisierte Qualitätskontrolle. Auch werden damit Anforderungen zur Nachverfolgung des CO2-Fußabdrucks oder neue Geschäftsmodelle wie Manufacturing as a Service gelöst.


Steffen Rattke, Head of PreSales,
German Edge Cloud GmbH & Co. KG

„Wir sind mit unserem ONCITE Digital Production System nun nahtlos in das Catena-X-Netzwerk integriert. Damit bieten wir die Möglichkeit, Daten sicher und effizient innerhalb des Netzwerks auszutauschen und Prozesse innerhalb der Fabriken schnell und konform zu digitalisieren“, erklärt Dieter Meuser, CEO Digital Industrial Solutions bei German Edge Cloud. „Als Gründungsmitglied ist es uns wichtig, dass der Mittelstand Zugang zum Catena-X-Netzwerk erhält, da die Automobilindustrie vor großen Herausforderungen steht. Die Digitalisierung, Elektrifizierung und Vernetzung der Lieferketten erfordern neue Technologien, Prozesse und Infrastrukturen. Die Integration in das Netzwerk kann für Marktteilnehmer entscheidend sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Innovationen zu entwickeln.“

Das ONCITE DPS ist eine Kubernetes-basierte Referenzarchitektur für die Umsetzung einer Smart Factory nach den Grundsätzen der Industrie 4.0. Es unterstützt die schnelle, sichere Vernetzung der Produktion, erlaubt ein modernes Datenmanagement und schafft eine hohe Fertigungstransparenz. Das Produktionsmanagementsystem verbindet dafür ehemals getrennte Kernkomponenten einer digitalen Produktion in einem System mit flexibler, Microservices-basierter Architektur: agiles Fertigungsmanagement mit MES- und MOM-Funktionen, Industrial IoT als Datenbasis sowie Low-Code-Development für einfache Anwendungsentwicklung und schnelle Digitalisierung der Prozesse. Hinzu kommt ein skalierbares Edge und Cloud Computing für die gesicherte und souveräne Datenverarbeitung. Bei der Kubernetes-Basis setzt es auf Red Hat OpenShift.

Bild von Wynn Pointaux auf Pixabay

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ERP-Softwarevergleich und ERP-Trends 2023 https://trendreport.de/erp-softwarevergleich-und-erp-trends-2023/ Tue, 27 Jun 2023 15:38:09 +0000 https://trendreport.de/?p=41642

SoftSelect ERP-Software Studie 2023: KI auf dem Weg ins ERP-Verse

Die Entwicklung KI-basierter Anwendungen und die Integration in die Business Software Anwendungslandschaft ist in den vergangenen Jahren deutlich vorangeschritten. Während Anbieter allerorten die Entwicklungen rund um die Integration von KI-Tools massiv vorantreiben, dürfen Unternehmen schon bald auf viele neue Feature-Upgrades und KI-Integrationen hoffen, die ihnen nützliche Werkzeuge u.a. zur Optimierung der Datenanalytik, Cloud-Migration, der gesamten Customer Journey und zur Verbesserung der Kostenstrukturen bereitstellen. Welche ERP-Trends den Markt noch in Bewegung bringen und worauf Unternehmen bei der Auswahl einer passenden ERP-Software achten sollten, fasst das Hamburger IT-Marktforschungs- und Beratungshaus SoftSelect GmbH in seiner ab sofort verfügbaren Studie ERP-Software 2023, in der 202 ERP-Lösungen von insgesamt 170 Anbietern beleuchtet werden, zusammen.

Hamburg, den 27.06.2023 – Die Popularität von ChatGPT, dem von OpenAI entwickelten KI-Chatbot, ist auf die Fähigkeit des Sprachmodells GPT zurückzuführen, menschenähnliche Antworten auf Basis von Hunderten von Milliarden Parametern (GPT-4: 540 Mrd.) zu erzeugen, die oft nicht von denen eines Menschen zu unterscheiden sind. So kommt das „Multimodal Large Language Model“ von GPT-4 heute bereits vermehrt zur Unterstützung in der Programmierung und Code-Entwicklung, im Marketing oder im Kundendienst zur Lösung von Kundenanfragen und -Problemen zur Anwendung. Darüber hinaus bietet die Integration von ChatGPT in Geschäftsanwendungen und ERP-Systeme, für die ChatGPT seit März 2023 eine offizielle API bereitstellt, eine Vielzahl von Vorteilen. So ist etwa eine der wichtigsten Ergänzungen von ChatGPT die Fähigkeit, natürliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dies ermöglicht es ERP-Systemen, mit Benutzern künftig auf eine viel intuitivere Weise zu interagieren und komplexe Anfragen in natürlicher Sprache zu verstehen, anstatt auf Befehle oder Abkürzungen beschränkt zu sein.

KI erobert ERP-Geschäftsanwendungen
Mögliche Use-Cases für die Anwendung von ChatGPT in ERP-Lösungen gibt es zuhauf. In der Produktionsplanung und -steuerung kann es etwa dazu beitragen, die Planung von Produktionsaufträgen zu optimieren, indem es historische Daten analysiert, Produktionsengpässe identifiziert und optimale Zeitpläne vorschlägt, um Lieferverzögerungen zu minimieren. Im Bereich des Qualitätsmanagements kann der Chatbot dazu beitragen, Qualitätsdaten aus verschiedenen Quellen zu analysieren und Muster zu erkennen, um Qualitätsprobleme frühzeitig zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung einzuleiten. Im Vertrieb und Kundenservice kann ChatGPT als virtueller Assistent eingesetzt werden, um häufige Kundenanfragen in Echtzeit zu beantworten, Bestellungen entgegenzunehmen und Kundenanliegen zu bearbeiten, was zu besseren Response-Zeiten und zu einer höheren Effizienz bei Serviceprozessen führt. Durch die Integration von KI-Modellen wie ChatGPT in Cloud-Datenwelten können Unternehmen zudem von den umfangreichen Daten-Ressourcen in der Cloud profitieren (Big Data) und gleichzeitig die Fähigkeiten der KI nutzen, um Daten in natürlicher Sprache abzufragen, Analysen durchzuführen und wertvolle Echtzeiteinblicke in komplexe Geschäftsszenarien zu gewinnen. Dies würde es Unternehmen ermöglichen, datengetriebene Entscheidungen auf eine viel effizientere und intuitivere Weise zu treffen, als bisher.

Die Integration von KI-Modellen wie ChatGPT kann dabei auf unterschiedliche Weise erfolgen. Eine Möglichkeit besteht darin, ChatGPT als virtuellen Assistenten oder Chatbot in die Benutzeroberfläche des ERP-Systems zu integrieren. Auf diese Weise können Benutzer auf natürliche Weise mit dem System interagieren, Anfragen stellen, Daten abfragen oder Aktionen ausführen. Alternativ lässt sich ChatGPT auch in das Backend-System integrieren, um Prozesse wie Datenanalyse, Prognosen oder Entscheidungsfindung zu automatisieren oder zu optimieren. Die Integration von ChatGPT in ERP-Systeme erfordert jedoch eine umfassende Planung und Implementierung. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Anforderungen und spezifische Architektur des ERP-Systems zu berücksichtigen, sondern auch die Integration so zu gestalten, dass sie nahtlos in die vorhandene Softwarelandschaft eingebettet werden kann.

Herausforderungen der GPT-Integration
Doch bei all den Mehrwerten und Vorteilen, die die Nutzung und Integration von ChatGPT in Businessanwendungen bietet, sollten auch die Grenzen und Risiken, die mit der Integration insbesondere in betriebswirtschaftliche Kernanwendungen wie ERP-Systeme einhergehen, beleuchtet werden. So unterliegt ChatGPT etwa sprachlichen Einschränkungen, da es nur in den Sprachen arbeiten kann, für die es explizit trainiert wurde.  Datenschutz und Datensicherheit werfen auch wichtige Fragestellungen auf, da ChatGPT mitunter auf sensible Unternehmensdaten zugreifen kann und diese mitverarbeitet. Eine sorgfältige Überwachung des Zugriffs auf Daten und die Gewährleistung von Datenschutzrichtlinien sind somit unerlässlich, um potenzielle Risiken zu minimieren und Datenschutzverletzungen zu vermeiden. Da eine menschliche Validierung bisweilen fehlt, können sich zudem Fehler einschleichen, die bei einer Integration in die betriebswirtschaftliche Prozesskette unvorhersehbare Folgen mit sich bringen kann. Die Konfiguration des KI-Modells für die Verwendung in Geschäftsanwendungen, die vielfach nicht auf KI und maschinelles Lernen ausgelegt sind, kann zudem komplex werden und erfordert entsprechende Expertise von KI- und Data-Scientists, die bei einer branchenspezifischen Nutzung auch das Training mit branchenspezifischen Erkenntnissen erforderlich machen.

Blick in die Zukunft: Geführte Workflows in ERP-Systemen
Laut dem Branchenverband Bitkom e.V. greifen mittlerweile rund drei Drittel aller Anwender auch über das Notebook auf ERP-Systeme zu, rund die Hälfte über das Smartphone und ein gutes Viertel auch über das Tablet. Mobil auf benötigte Informationen wie Angebote, Preise, Bestellungen, Aufträge, Bestände oder Liefertermine zuzugreifen, ist für die Prozessqualität von hoher Bedeutung. Gegenüber den Desktop PCs erfordert der Einsatz auf Mobilgeräten jedoch sehr einfache und intuitive Bedienroutinen. Daher wird heute verstärkt an der Weiterentwicklung vollständig mobiler Geschäftsanwendungen und innovativer Bedienkonzepte gearbeitet, die den heutigen Anforderungen an virtuelle Arbeitsplätze besser gerecht werden. Insbesondere den Komplexitätsgrad zu reduzieren und überladene Informationsmenüs durch intuitive, geführte und responsive Prozesse zu ersetzen, ist eine Herausforderung, der sich viele ERP-Anbieter heute stellen müssen.

Dennoch dürften geführte und kontextsensitive Prozesse in ERP-Anwendungen in den kommenden Jahren allenfalls in gekapselten Anwendungsbereichen und bei in sich geschlossenen Prozesse realistisch sein. Die Aufspaltung der hochintegrierten ERP-Anwendung in mehrere native, rollen- und bereichsbezogene Apps ist bislang nur in Teilbereichen vollzogen bzw. steht bei den meisten Anbietern gar noch auf der Roadmap.

Integration von OnPrem- und Cloud-Welten
Auch der Einsatz von Hybrid-Plattformen gewinnt für immer mehr deutsche Unternehmen an Bedeutung. Die Kombination von Cloud- und On-Premise-Welten ermöglicht es Unternehmen, vorhandene Datensilos zu überbrücken und systemübergreifende Data Lakes zu schaffen. Die Integration von Cloud- und On-Premise-Lösungen erfordert jedoch einen langwierigen Transformationsprozess, der neben der technischen Verzahnung auch die Verwaltung, Datensicherheit und IT-Governance umfasst.

Die meisten ERP-Lösungen, die von SoftSelect untersucht wurden, können bereits im Cloud-/SaaS-Modell bereitgestellt werden (71%). Das Angebot im Cloud-Segment wächst insbesondere auf Anbieterseite. ERP-Anbietern kommt die Schlüsselaufgabe zu, standardisierte Schnittstellen für Daten- und Service-Plattformen aus der Cloud bereitzustellen, da die industrielle Produktion immer stärker mit digitalen Prozessen und Services verschmilzt. Durch die Verknüpfung von verschiedenen Datenquellen mit kaufmännischen und Stamm-Daten aus dem ERP-System verbessern Unternehmen nicht nur die Datenqualität im Informationsnetzwerk, sondern schaffen auch ein Fundament für die Steuerung und Automatisierung von Workflows über den ERP-Kern hinaus. Flexible Workflow-Engines der ERP-Systeme ermöglichen Unternehmen zudem, die Ablauforganisation flexibler an neue Rahmenbedingungen anzupassen, beispielsweise durch die Verwendung von Mikroservice-Architekturen.

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Dropbox Dash und Dropbox AI. https://trendreport.de/dropbox-dash-und-dropbox-ai/ Tue, 27 Jun 2023 14:21:37 +0000 https://trendreport.de/?p=41506

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Wissensarbeit zu verändern. Im Laufe der Jahre hat Dropbox maschinelles Lernen in alle Produkte integriert und setzt KI ein, um User bestmöglich zu unterstützen, Zeit zu sparen und effizienter zu arbeiten, statt nach Inhalten zu suchen. Deshalb stellt Dropbox nun zwei KI-gestützte Neuheiten vor: Dropbox Dash und Dropbox AI


Dropbox Dash: Das neue KI-gestützte universelle Suchwerkzeug


Dropbox Dash ist eine KI-gestützte Universalsuche, die alle Tools, Inhalte und Apps in einer einzigen Suchleiste verbindet. Mit der Verknüpfung zu verwendeten Plattformen wie Google Workspace, Microsoft Outlook, Salesforce und mehr findet man alles schnell an einem Ort. So lassen sich zeitraubende Tätigkeiten überspringen – beispielsweise das Wechseln zwischen Apps, um Inhalte zu teilen, einem Meeting beizutreten oder einen freigegebenen Ordner zu finden.

Da Dropbox Dash auf maschinellem Lernen basiert, lernt, entwickelt und verbessert es sich, je mehr es genutzt wird. Neben der universellen Suche bietet die Dropbox Dash-Browsererweiterung zusätzliche Funktionen wie:

  • Stacks: Intelligente Sammlungen für Links, die es erlaubt, URLs schnell zu speichern, zu organisieren und abzurufen. Vergleichbar mit einer Wiedergabeliste bieten Stacks eine einfach zu teilende Organisationsebene für Cloud-Inhalte.
  • Startseite: Ein einziges Dashboard, über das man auf die Dash-Universalsuche zugreifen, Stacks anzeigen, Verknüpfungen zu kürzlich durchgeführten Arbeiten erhalten und Meetings starten kann, was die Navigation durch den Arbeitsalltag und die Priorisierung der Aufgaben maßgeblich erleichtert.​​Schon bald soll Dash in der Lage sein, Informationen zu nutzen, um Fragen zu beantworten und relevante Inhalte mithilfe generativer KI anzuzeigen. ​​

    ​​Dropbox Dash ist derzeit für ausgewählte Kunden in der Beta-Phase auf Englisch verfügbar. Unter dem folgenden Link kann man mehr über Dash erfahren und sich auf die Interessentenliste für die Demo setzen lassen: https://www.dropbox.com/dash


Dropbox AI fasst Inhalte schnell zusammen


Dropbox AI nutzt Künstliche Intelligenz für eine smarte Dateivorschau. Denn Dropbox AI sorgt dafür, dass umfangreiche Dokumente oder Videos sowie Verträge und Besprechungsaufzeichnungen mit einem Mausklick kurz zusammengefasst werden, ohne mühsam große Dateien manuell durchsuchen zu müssen. Dafür stellen Nutzer lediglich eine Frage und erhalten innerhalb von Sekunden die Antwort.

Dropbox AI für Dateivorschauen befindet sich derzeit in der Alpha-Phase. Ab heute wird die Funktion in den USA für Dropbox Pro-Kunden verfügbar sein und in ausgewählten Dropbox-Teams zum Test eingeführt werden.


Förderung der nächsten Generation von KI-Startups


​​Heute startet Dropbox außerdem Dropbox Ventures – eine neue 50-Millionen-Dollar-Venture-Initiative, um die nächste Generation von Start-ups zu fördern, die die Arbeitsweise durch Innovationen im Bereich der KI verändern. Junge Unternehmen, die neue KI-gestützte Produkte zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit entwickeln, erhalten finanzielle Unterstützung und Mentorensupport.

Weitere Informationen gibt es hier: http://www.dropbox.com/ventures


KI-Leitlinien als klares Bekenntnis zum Vertrauensgrundsatz


Vertrauenswürdig zu sein ist einer der Grundwerte bei Dropbox und steht im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns. Dropbox ist sich der großen Verantwortung bewusst, die mit der Anwendung neuer Technologien einhergeht. In der neuen Ära der KI ist es für Dropbox wichtiger denn je, die Privatsphäre der Kunden zu schützen und transparent zu handeln. Im Hinblick auf diese Standards hat Dropbox starke KI-Leitlinien entwickelt.

Weitere Informationen dazu finden sich hier: https://experience.dropbox.com/en-us/ai-principles

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Industrielle KI – Im Tal der Tränen? https://trendreport.de/industrielle-ki-im-tal-der-traenen/ Mon, 05 Jun 2023 13:00:49 +0000 https://trendreport.de/?p=41336 Autor: Dr.-techn. DI Andreas Schumacher

Autorenvorwort: Der Reiz Teile dieses Textes mit einem KI-Textgenerierungstool zu verfassen oder zumindest zu konzeptionieren, lag unbestreitbar auf der Hand, diesem Reiz wurde widerstanden. In naher Zukunft werden Texte dieser Art wohl die Minderheit darstellen.

Künstliche Intelligenz als (Industrielle) Revolution?

Bereits das Wort „künstliche Intelligenz“ (KI) löst aktuell, auch im industriellen Kontext, den Anschein einer Revolution aus, welche mit dem Ausruf der „Industrie 4.0“ bereits im Jahr 2011 erwartet wurde. Künstliche Intelligenz etwa definiert als „[…] the ability of a digital computer or computer-controlled robot to perform tasks commonly associated with intelligent beings” (vgl. Britannica) ist konzeptionell seit der ersten Revolution und Automatisierungswelle im 18. Jhdt. bekannt. Während jedoch vormalige technologische Revolutionen, wie jene der Automatisierung, die Ersetzbarkeit manueller und kognitiver Routinearbeiten aufzeigten, rüttelt die Künstliche Intelligenz nun erstmals an den noch verbleibenden Nicht-Routine-Arbeiten wie Kreativtätigkeiten, welche als unantastbar menschliche gelten. Sogar Charakteristiken wie Empathie oder Leidenschaft werden neuerdings bereits von Algorithmen ununterscheidbar abgebildet. So bewerteten Empfänger:innen von medizinischen Online-Ratschlägen die Konversationen mit einem KI-Tool als empathischer als jene mit menschlichen Mediziner:innen. Dies zeigt, dass philosophische und ethische Aspekte von KI intensiv zu diskutieren sind, etwa ob KI-generierte Inhalte als solche gekennzeichnet werden müssen. Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass wir die Lawine an KI-Lösungen ex-post als Start einer industriellen Revolution bezeichnen werden, wie wir uns diese vom Ausruf der Industrie 4.0 erwartet hätten.

Ist die Industrielle KI im Tal der Tränen?

Der bekannte Gartner Hype Cycle prophezeit für jede Technologie eine Phase überzogener Erwartungen, bevor diese nach einer Bereinigung der Erwartungen (Tal der Tränen) die Phase der produktiven Anwendungen startet und Technologien Einzug in den Mainstream finden.

 

Im relativ wenig reglementierten Consumer-Bereich durchlaufen Technologien diesen Zyklus schneller als im Industriebereich, wobei digitale und vor allem datenfokussierte Technologien hier die kürzesten Durchlaufzeiten aufweisen. Im Bereich Künstlicher Intelligenz hat die Technologie der sog. „Large Language Models“, in Produktform intelligenter Chatbots auf frei zugänglichen Webseiten, zu einer rekordverdächtigen Technologieadaption im Consumer-Bereich geführt. So wurde die Technologieverbreitung des aktuell dominierenden KI-Chatbots ChatGPT (Chatbot Generative Pre-trained Transformer) zur Erfolgreichsten bis dato, mit 100 Mio. Nutzer:innen in den ersten 2 Monaten. Diese rasante Entwicklung der KI-Technologien im Consumer-Bereich führen zu einer effizienten Bereinigungsphase im Hype Cycle, und es werden Lösungen mit hohem gesellschaftlichem Beitrag, wie Medizin-KI-Chatbots für Personen ohne Zugang zu medizinischen Ressourcen, absehbar.

Im industriellen Umfeld ist vom Hype der aktuellen KI-Tools noch weniger zu vernehmen, und hier durchlaufen KI-Technologien den Hype Cycle mit dem gewohnten „Industrial Pace“, also der vergleichsweise langsameren industriellen Technologieadaption. Hierfür gibt es gute Gründe:

  • Anwendungsfokus: Aktuelle „Out-of-the-box“-KI-Tools fokussieren auf Inhalte, welche im Zusammenhang mit Text, Sprache, Bildern oder Videos stehen – also Inhalte des täglichen Lebens. Getrieben ist dieser Fokus vor allem durch die öffentlich zugänglichen Trainingsdaten, welche für die Entwicklung der Lösungen zur Verfügung stehen. Für spezielle industrielle KI-Tools, wie Planungs-KIs für Anlagenplanungen oder Projektmanagement-KIs zur Abwicklung komplexer Bauprojekte, stehen keine ausreichenden Trainingsdaten dieser Qualität zur Verfügung.
  • Anforderungstiefe: Industrielle KI-Anwendungen, etwa zu Verbesserung der Energieflusssteuerung in Fabriken, erfordern zum Training von KI-Lösungen individuelle Daten der zu optimierenden Energiekreisläufe. Daten dieser Detailtiefe einzelner industrieller Prozesse sind nicht öffentlich verfügbar, und so können KI-Tools, welche nur mit öffentlich zugänglichen Daten des Internets trainiert werden, hier keine Ergebnisse in ausreichender Qualität liefern.
  • Wissenstiefe: Aktuell betreiben gut ausgebildete Fachkräfte industrielle Anlagen und Prozesse. Hier wirkt ein komplexes Zusammenspiel aus Erfahrung, Intuition und Interaktion mit anderen. Dieses Zusammenspiel können aktuelle KI-Lösungen nicht ausreichend gut abbilden. So sind etwa langjährig tätige Instandhaltungsmitarbeiter:innen in der Lage, Ausfälle von Maschinen verblüffend genau abzuschätzen, ohne dafür stets eine rationale Erklärung zu haben. Hier ist aktuell noch ein unverhältnismäßig hoher Aufwand zur Entwicklung von KI-Lösungen erforderlich, um diese Wissenstiefe und letztendlich Effektivität abzubilden.
  • Sicherheitsanforderungen: Industrielle Anlagen stellen unweigerlich einen Gefahrenbereich für Menschen dar, in welchem alle Ursachen und deren Auswirkungen bestmöglich kontrolliert werden müssen. Unternehmen als auch Behörden sind noch nicht bereit, sicherheitsrelevante Entscheidungen an KI-Lösungen auszulagern, da deren Ursache-Wirkungsketten oft nicht validierbar und im Schadensfall rekonstruierbar sind.
  • Daten- und IP-Sicherheit: KI-Lösungen nutzen eingegebene Daten sowie erzeugte Ergebnisse, um das Kernmodell weiter zu trainieren und um zukünftige Ausgaben zu verbessern. Industrieunternehmen hantieren mit meist vertraglich geschützten Daten innerhalb des Unternehmens, auch entlang der umliegenden Wertschöpfungskette. Aktuell ist die rechtliche Abbildung dieser Datenströme schlicht noch zu wenig ausjudiziert und stellt damit für Industrieunternehmen ein nicht kontrollierbares Risiko dar.

Zusammenfassend lassen sich also KI-Technologien des Consumer-Bereiches nicht ohne Weiteres auf den industriellen Kontext umlegen, da Industrieunternehmen speziellere Tätigkeiten durchführen und strengere Anforderungen an Technologien setzen müssen.

Die Hypothese, dass sich KI im industriellen Kontext im Tal der Tränen befindet, kann jedoch aufgrund etwa eines simplen Vergleiches mit dem Consumer-Bereich nicht gestützt werden. So gibt es seit Jahrzehnten KI-Lösungen im Produktivbereich industrieller Unternehmen, welche die Anforderungen der Industrie erfüllen: etwa die Steuerung von fahrerlosen Transportsystemen in Logistikhallen über Schwarmintelligenz, die kamerabasierte Inspektion von Elektronikbauteilen über Visual Computing oder die Optimierung der Reihenfolgeplanung in Produktionsanlagen über Machine Learning. Im Unterschied zum Consumer-Bereich durchliefen diese Lösungen den Hype Cycle jedoch langsamer und kontrollierter, was im Vergleich zu aktuellen KI-Entwicklungen den Anschein einer Schockstarre oder sogar Verweigerung erwecken mag. Dies ist jedoch schlicht auf die erforderliche größere Risikoaversion industrieller Unternehmen zurückzuführen und stellt sicher, dass KI-Lösungen kaufmännisch, technisch und sicherheitstechnisch verträglich sind.

Industrielle KI – was kommt nun?

Selbst führende Vertreter:innen der KI-Szene sind sich einig, dass aktuelle Entwicklungen rund um Large Language Models keine wirkliche KI-Revolution aus technologischer Sicht darstellen. Die eigentliche Revolution findet in den Köpfen aller Menschen statt, da sich nun ein umfassender Diskurs über das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine entwickelt, wie man diesen schon seit Jahrzehnten führen hätte sollen. Technologisch wird ein Schneeballeffekt erwartet, da die Vielzahl neuer Lösungen im Zusammenspiel mächtige KI-Lösungen ermöglicht, oder deren Funktionen zumindest die Entwicklungen neuartiger KI-Tools beschleunigt.
Es ist daher Industrieunternehmen geraten, sich aktiv mit KI-Tools zu beschäftigen und diese operativ im Unternehmen zu verankern. Denn genau in der täglichen Arbeit kommen die beiden Hype Cycles, jener des Consumer-Bereiches und jener des Industriebereiches, zusammen. Mitarbeiter:innen lernen aktuell viele neue KI-Tools im privaten Bereich kennen und nutzen diese aktiv, was eine große Chance auch für Industrieunternehmen bietet, diesen Schwung für die Arbeit im Unternehmen zu übernehmen. Ob aktiv im Unternehmen getrieben oder nur verfolgt – eine Vielzahl an Tätigkeiten wird, über ein Zusammenspiel aus Automatisierung und KI über die nächsten Jahre, von Maschinen teilweise ersetzt oder umfassend unterstützt. So werden KI-Copilot:innen und KI-Assistenzen in Office-Software-Tools bereits angekündigt, und spätestens dann werden sich alle Jobprofile verändern.

Eine maßgebliche Barriere zur aktiven Einführung von KI-Lösungen stellt die Angst vor Jobverlusten dar. Aber, legt man den zeitlichen Verlauf der Arbeitslosigkeit mit technologischen Veränderungen übereinander zeigt sich, dass die Arbeitslosigkeit des letzten Jahrhunderts in keiner negativen Korrelation mit technologischem Fortschritt steht. Mit Zukunftsaussagen zu Jobverlusten durch Automatisierung und KI sind bereits renommierte Universitäten und Forscher:innen gescheitert. Denn oftmals wird die Veränderungen von Jobprofilen mit dem Wegfall von Jobs gleichgesetzt. Da diese Entwicklungen jedoch gerade im industriellen Bereich verlangsamt Einzug halten, haben Mitarbeiter:innen Zeit, sich an das eigene veränderte Jobprofil anzupassen oder es sogar mitzuformen. Dass etwa Backoffice-Mitarbeiter:innen in wenigen Jahren keine langwierigen Terminkoordinationen mehr durchführen müssen, ist naheliegend. Dieser wegfallende Anteil des Jobprofiles kann zum Beispiel durch Tätigkeiten zur persönlicheren Betreuung neuer Mitarbeiter:innen beim Onboarding aufgefüllt werden – eine Veränderung des Jobprofiles mit hohem Mehrwert für das Unternehmen, ohne Jobverlust.

Als Industrieunternehmen sollte man seinen individuellen KI-Hype Cycle durchlaufen, um sinnvolle Lösungen zu identifizieren und einzuführen. Von einer pauschalen Verurteilung der KI-Technologien, aus welchen Gründen auch immer, sei dringend abgeraten, da die Gefahr besteht, die wirklich nützlichen Tools zu übersehen.

Über den Autor:

Andreas Schumacher arbeitet seit Januar 2022 bei VTU und ist in unserem Unternehmen der Experte für Digitalisierungsstrategien und deren Umsetzung.
Andreas Schumacher verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in den Bereichen Unternehmensberatung, Forschung und Innovation. Als CDO bei VTU entwickelt er eine Digitalisierungsstrategie auf Konzernebene und setzt digitale Lösungen auf allen Ebenen um. In der Digitalisierung der Wertschöpfung, das Feld in dem Schuhmacher auch promovierte, liegt seine Expertise und ist die Grundlage seiner Arbeit. Er publiziert seit mehreren Jahren wissenschaftlich im Bereich Industrie 4.0 und berät Unternehmen bei der Umsetzung von industriellen Digitalisierungsstrategien. Seine Arbeit bei VTU umfasst die Bereiche Internal Digital Work, Digital Project Execution und Customer Digitalization. Andreas treibt die Digitalisierung durch die Integration von Operational und Digital Excellence voran und konzentriert sich auf Competence Center Ansätze, um digitale Agenden nachhaltig in die VTU Organisation einzubetten.
Andreas Schumacher bringt die Digitalisierung aus einer menschenzentrierten Perspektive voran, in der Aspekte wie individuelle Arbeitsstile, unterschiedliche Kompetenzniveaus und die Integration in tägliche Routinen eine zentrale Rolle spielen.

Dr. Andreas Schumacher
Chief Digital Officer
VTU Group

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