Wissenskultur – Trend Report https://trendreport.de Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft Tue, 21 Nov 2023 14:06:34 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.2 Digitale Transformation https://trendreport.de/digitale-transformation_2/ Tue, 21 Nov 2023 14:02:09 +0000 https://trendreport.de/?p=43797
KI und ML verändern unsere Geschäftsmodelle nachhaltig!

 

Die KI hat es gegeben und Spotify hat es genommen. So ähnlich könnte man das Problem bezeichnen, das Spotify und Boomy, gerade lösen wollen.  Boomy ist ein kostenloser Online-Musikgenerator, der durch KI unterstützt wird. Jeder ist damit in der Lage in Sekundenschnelle eigene Songs zu kreieren. Eigentlich eine ganz tolle Sache und unproblematisch, auch wenn User auf diese Art und Weise erzeugte Musiktracks bei Spotify hochladen. Doch der Musik-Streaming-Dienst Spotify zeigte sich von den Möglichkeiten, die KI bietet, nicht sonderlich begeistert und löschte Zehntausende Titel von seiner Plattform, die User mit Boomy erzeugt hatten, so ein Bericht der Financial Times. Spotify löschte jedoch nur Musikstücke, bei denen der Verdacht auf Fake-Streams bestand. Diese nicht von Usern abgespielten Musik-Streams, wurden von Online-Bots erzeugt, die Titel massenhaft abspielen und so hohe Zugriffszahlen ermöglichen. Ziel dabei war es, die an die Künstler bezahlten Provisionen betrügerisch in die Höhe zu treiben. So etwas kann mit und durch die Verknüpfung der neuen Technologien schnell passieren. Aber genauso so, nur eben legal, können neue Geschäftsmodelle durch Machine Learning (ML), KI, Blockchain & Co. von Unternehmen generiert werden. Neue Geschäftsmodelle entstehen momentan auch rundum digitale Zwillinge (digital twins). Kurz gesagt, repräsentiert ein digitaler Zwilling ein reales Objekt in der digitalen Welt.

In der Praxis geht es darum, ein hochkomplexes virtuelles Modell zu erstellen, das das exakte Gegenstück, oder der Zwilling, eines physischen Objekts ist. Die Technologie verschafft der Industrie Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit im Produktlebenszyklus und Verbesserungen beim Thema Forschung und Entwicklung.  Viele Vordenker sind davon überzeugt, dass digital Twins schon bald die am häufigsten benutzte Applikation in der Industrie sein wird. Das Metaversum bietet im Hinblick darauf auch neue Geschäftsmodelle für Unternehmen.  Die aktuelle Partnerschaft von Siemens und Nvidia verdeutlicht die anstehende Transformation sehr gut. Die beiden Konzerne wollen mit „Xcelerator“ eine digitale Plattform für die Industrie schaffen und Unternehmen ins Metaversum bringen. Hauptsächlich geht es bei der Zusammenarbeit um den digitalen Zwilling. Dazu sollen das Siemens-Xcelerator-Ökosystem und die Omniverse-Plattform von Nvidia verknüpft werden.

Die neuen Technologien verändern nicht nur die Industrie in ihrer Wertschöpfung rasant, sondern eigentlich alle Branchen, wie auch die Logistikbranche. Ob humanoide Roboter, fliegende Warenhäuser, selbstfahrende Züge und Lkw: Die Zukunft der Logistik besteht aus Innovationen durch die schlaue Kombination neuer Technologien. Zum Beispiel wird so KI mit Sensorik und Robotik zum neuen Treiber der digitalen Transformation. In diesem Kontext betonte Martin Böhmer, Vice President Global Technology bei SSI Schäfer: „Im Lager der Zukunft erobern zunehmend schwarmartig organisierte mobile Transportroboter das Feld. Die Intralogistik von heute und morgen ist untrennbar mit hochmoderner Software verknüpft, die mittels Echtzeit-Analysen, smarter Datenverarbeitung und Optimierungsalgorithmen die komplexen Prozesse im Lager optimal steuert und lückenlose Transparenz gewährleistet. Durch die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz und der ganzheitlichen Vernetzung werden Roboter in Zukunft auch komplexe Aufgabenstellungen in der Logistik zuverlässig ausführen können.“

Auch im Einkauf liegt noch der Gewinn, wenn Chatbots wie z. B. ChatGPT zum Einsatz kommen. Aber was macht die Textroboter für die einzelnen Geschäftsbereiche so attraktiv?  Laut Sergen Batman, setzen sich gerade im SAP-basierten Einkauf die innovativen digitalen Helfer unaufhaltsam durch. „Da sind zum einen die Beschaffungs-Bots, wie der apsolut Procurement Bot, der die indirekte Materialbeschaffung unterstützt. Die Anforderer setzen sich dabei in einer Chat-Umgebung – zum Beispiel in Microsoft Teams oder im Unternehmensportal – mit dem Textroboter in Verbindung und durchlaufen einen intuitiven Auswahl- und Bestellprozess.“, erklärte der SAP BTP Architect von apsolut, im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein weiteres Beispiel ist laut Sergen Batman, sein Negotiation Bot, der bei Tail-Spend-Bestellungen die Verhandlungen mit den Lieferanten übernimmt und den Unternehmen jede Menge Ausgaben spart.  Künstliche Intelligenz krempelt schon seit einigen Jahren unsere Werbung und die gesamte Werbebranche um. Zielgruppen sollen ohne Streuverluste erreicht werden, am besten im perfekten Moment, mit dem passenden Produkt. Wenn also gerade in der Küchenschlacht ein Tomatensugo im TV gekocht wird, bekommt der Zuschauer im gleichen Moment die Tomatensuppe aus der Tüte präsentiert.  Die Werbung soll uns also genau in der Sekunde erreichen, in der wir für sie am empfänglichsten sind. Werbestrategen tüfteln auch gerade daran, wie künstliche Intelligenz Werbung mit Emotionen verbinden kann. Anders als beim „Contextual Advertising“, das auf Keywords basiert, können Werbekunden beim „Emotion based Targeting“ bestimmte Emotionen wie Neugier, Freude oder sogar Wut als Umfeld für ihre Botschaften buchen. Wie KI die Werbung evolutioniert zeigt zum Beispiel Seedtag, mit der neuen Lösung Contextual Audiences. Angetrieben durch die kontextuelle KI-Technologie von Seedtag ermöglichen „Contextual Audiences“ Vermarktern die Aktivierung einer präzisen und skalierbaren Zielgruppenausrichtung, um ihre ideale Zielgruppe zu erreichen. Kontextbezogene Zielgruppen beseitigen effektiv die Hürden in Bezug auf Reichweite, Umfang und Datenschutz, mit denen Werbetreibende aufgrund der bevorstehenden Abschaffung von Tracking-Cookies von Drittanbietern häufig konfrontiert werden. „Unsere kontextuelle KI Liz ist ein ausgereiftes Deep-Machine-Learning-Modell. Liz wertet täglich mit einem menschenähnlichen Verständnis mehr als 60 Millionen Artikel aus. Sie ist nicht nur in der Lage, semantische Analysen durchzuführen, sondern erarbeitet ein schier unendliches Content-Universum, das auf den Interessen der relevanten Zielgruppen beruht. So können Marken ihre Anzeigen passgenau ausspielen“, erklärte uns dazu Nicolas Poppitz von Seedtag.

Datenqualität und Training

Wenn Sie Ihr Unternehmen datengetrieben ausrichten möchten, stehen Sie schnell vor der Frage: Woher nehme ich all die qualifizierten Data-Science-Spezialisten, um mich bei meiner digitalen Reise und Transformation nicht ausbremsen zu lassen? Außerdem sollten Unternehmen berücksichtigen, dass der größte Aufwand von Datenprojekten in die Datenaufbereitung fließt. „Die Qualität einer KI steht und fällt mit der Qualität der zugrunde liegenden Daten.“, betonte Alexander Zschaler von Fivetran in diesem Kontext. Sein Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die wachsende Nachfrage in Unternehmen nach zuverlässigen, hochwertigen Daten zu erfüllen, damit KI-Bots, Machine-Learning-Modelle und andere Tools daraus lernen können. „Die Lösung für diese Herausforderung liegt im automatisierten Data Movement: Die Replikation von Daten aus allen erdenklichen Quell-Systemen in Zielsysteme, wie z.B. andere Datenbanken oder KI-Tools, ermöglicht den Echtzeitzugriff auf alle Daten in einem Unternehmen. Dabei müssen die Geschäftsprozesse nicht den einzelnen Abteilungen angepasst werden. So können Unternehmen sicherstellen, dass alle die an oder mit Daten arbeiten immer die aktuellsten Daten verwenden. Dadurch sind alle Ergebnisse vertrauenswürdig.“, erklärte Alexander Zschaler. Ein gutes Beispiel, welche Rolle in Zukunft die richtigen Informationen, Daten und Kennzahlen spielen, ist das ESG Reporting. Die neue EU-Richtlinie verpflichtet ab 2025 mittelständische und größere Unternehmen, jährlich öffentlich gemäß European Sustainability Reporting Standards (ESRS) über ökologische, soziale und regulatorische (Environmental-, Social-, Governance) KPIs zu berichten.

Cybersicherheit mit ML und KI

Cyberangriffe können jedes Unternehmen treffen – unabhängig von der Größe und Branche und ohne Cybersicherheit, macht auch die ganze digitale Transformation keinen Sinn. Laut Claudia Plattner vom BSI, ist die Bedrohung durch Cyberkriminelle in Deutschland deutlich gestiegen und könnte durch den Missbrauch von KI-Sprachmodellen wie ChatGPT noch weiter anwachsen. Die Lage sei „besorgniserregend.“, förderte der Lagebericht der BSI-Präsidentin zu Tage. Nach einer Studie des Digital-Branchenverbandes Bitkom entstanden der deutschen Wirtschaft durch Cyberkriminalität zuletzt jährlich mehr als 200 Milliarden Euro Schaden. Da laut Claudia Plattner immer mehr Cyberkriminelle für ihre Attacken auf „Dienstleistungen“ anderer Krimineller zugreifen, sei zwischen den Anbietern dieses „Crime-as-a-Service“-Modells ein zunehmender Konkurrenzdruck entstanden. Nach Plattner, führt der Konkurrenzkampf zwischen cyberkriminellen Gruppen zu einer Erhöhung des Drucks auf die betroffenen Angriffsopfer, hier im Hinblick auf Ransomware und die Erpressungen, die mit der Festplattenverschlüsselung einhergehen. KI und ML beschleunigen damit Angreifer, sind aber auch für die Verteidigung das A und O.

 

Mehr als 200 Milliarden Euro Schaden durch Cyberkriminalität in Deutschland pro Jahr!

 

„Die Themen Automatisierung und KI-gestützte Lösungen verändern die Landschaft der Cybersicherheit tiefgreifend. Insgesamt haben diese Entwicklungen das Potenzial, die Cybersicherheit erheblich zu verbessern, es ist jedoch auch wichtig, sie mit einem kritischen Blick zu implementieren und ständig zu evaluieren. Eine ideale und ganzheitliche Sicherheitsstrategie kombiniert menschliche Expertise mit den Vorteilen der Automatisierung und KI.“, erklärte uns dazu Jürgen Tabojer von der NTS AG. Das „Threat Detection Service | SIEM“ von NTS ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf die Sicherheitslage. „Hier werden Meldungen und Logfiles verschiedener Systeme gesammelt, überwacht und ausgewertet. Speziell ausgebildeten Security Experten aus dem NTS Defense Team bieten dem Kunden eine schnelle und zuverlässige Erkennung von verdächtigen Aktionen und ganz wichtig, auf diese kann dann auch entsprechend reagiert werden.“, betonte Jürgen Tabojer. Wer jetzt motiviert wurde und sich für neue Geschäftsmodelle mit KI und ML interessiert, sollte sich mit der KI-Landkarte der Plattform Lernende Systeme beschäftigen. Viele Anwendungsfälle und Beispiele werden auf der Plattform anschaulich und nachvollziehbar beschrieben und helfen, die neue Welt zu verstehen.

Autor: Bernhard Haselbauer

 

Trend-Thema

 

EU will KI bändigen

Verhandlungsposition zum Gesetz über künstliche Intelligenz: KI, die in Europa entwickelt und eingesetzt wird, soll in vollem Umfang mit den Rechten und Werten der EU im Einklang stehen, einschließlich menschlicher Aufsicht, Sicherheit, Datenschutz, Transparenz, Nichtdiskriminierung sowie sozialem und ökologischem Wohlergehen. Die Vorschriften folgen einem risikobasierten Ansatz und legen Verpflichtungen für Anbieter und Anwender von KI-Systemen fest, die sich nach dem Grad des Risikos richten, das die KI erzeugen kann.

https://www.trendreport.de/eu-will-ki-baendigen

 

 

Wichtig

Hinweisgeberschutz: Jetzt handeln!

Das Hinweisgeberschutz-Gesetz ist für Unternehmen ein zentrales Compliance-Thema. Digitale Lösungen helfen sowohl beim Hinweisgeberschutz als auch bei anderen Compliance-Herausforderungen. Das Ziel: Mehr Sicherheit, Transparenz und Effizienz durch intelligente Workflows und Automatisierung.

https://www.trendreport.de/hinweisgeberschutzgesetz

 

 

 

 

 

 

  CC BY-ND 4.0 DE

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Automatisierung & Künstliche Intelligenz https://trendreport.de/automatisierung-kuenstliche-intelligenz-2/ Tue, 21 Nov 2023 14:00:58 +0000 https://trendreport.de/?p=43782 In den kommenden  Jahren werden KI und Automatisierung unsere menschlichen Fähigkeiten erweitern und das Arbeitsleben auf den Kopf stellen.

Da hört und liest man „Aufbruch in eine neue Zeit“, oder „Künstliche Intelligenz verändert uns Menschen und die Welt“, stimmt. ChatGPT kann in unglaublich kurzer Zeit Texte sowie Programmcode verfassen und schreibt Aufsätze. Auch das ganze Internet auszulesen stellt kein Problem mehr dar. Die Technologien entwickeln sich mit einer rasenden Geschwindigkeit. In den kommenden Jahren wird KI als treibende Macht unseren Planeten verändern, unsere menschlichen Fähigkeiten erweitern und das Arbeitsleben auf den Kopf stellen. Aber was passiert da wirklich, trotz der ganzen Euphorie? Der KI-Boom wird weithin als die nächste technologische Revolution angesehen, die das Potenzial hat, eine neue Welle von Start-ups in die Stratosphäre des Silicon Valley zu katapultieren. Im Jahr 2021 verließ eine Gruppe von Ingenieuren OpenAI, weil sie befürchteten, dass sich das Pionierunternehmen für künstliche Intelligenz zu sehr auf das Geldverdienen konzentriert hatte. Stattdessen gründeten sie Anthropic, ein gemeinnütziges Unternehmen, das sich der Entwicklung verantwortungsvoller KI widmet. Vor kurzer Zeit haben die Weltverbesserer von Anthropic einen überraschenden Partner gefunden: Sie gaben eine Vereinbarung mit Amazon im Wert von bis zu vier Milliarden Dollar bekannt. „Doch anstatt die jahrzehntelange Vorherrschaft von Big Tech in der Internetwirtschaft zu brechen, scheint der KI-Boom bisher eher in deren Hände zu spielen. „Hochmoderne KI erfordert riesige Mengen an Rechenleistung – ein Weg, der aufstrebende Unternehmen direkt zu Microsoft, Google und Amazon führt.“, so beschrieb es Gerrit De Vynck, Technikreporter für die Washington Post, diesen Monat. Wir müssen also aufpassen, sonst werden fünf Konzerne unsere Welt von morgen gestalten, oder besser:

Wir brauchen auch in Deutschland und Europa große KI-Modelle, die wir trainieren und die uns kulturell verstehen. Aber wie ist es momentan um den europäischen KI-Markt bestellt? Laut dem Handelsblatt vom 30. Juni, gibt es derzeit 23 KI-Einhörner in Europa und 142 in den USA. In diesem Kontext fließt auch viel Wagniskapital an die Unternehmen und die Aktionäre sind begeistert von der neuen Revolution, winken doch große Gewinne. Es scheint so, dass der KI-Hype die Lust am Gründen befeuert. Unternehmen wie z. B. DeepL oder Aleph Alpha stehen mit an der „KI-Spitze“ Deutschlands. Die KI-Lösungen von Aleph Alpha richten sich mit dem Sprachmodell „Luminous“ vorrangig an an Unternehmen und Behörden. Taxy.io z. B. ist ein Spin-off der RWTH Aachen, das sich mittels künstlich intelligenter Software der Automatisierung in der B2B-Steuerberatung widmet. Die Aachener unterstützen Steuerkanzleien, indem Recherche- und Analysetätigkeiten von Literatur und Mandantenfällen automatisiert werden, wodurch mehr Zeit für die eigentliche Beratung bleibt. Dafür macht sich Taxy.io Technologien aus der Computerlinguistik und der künstlichen Intelligenz zunutze. Über eine spezielle, semantische Suchtechnologie kann passendes Steuerfachwissen aus Datenbanken abgerufen, zugeordnet und verarbeitet werden. Die KI von Taxy.io ordnet zudem neue Gesetzesänderungen, juristische Kommentare oder Handlungsempfehlungen automatisch individuellen Mandanten zu und identifiziert Beratungsanlässe. Im Gespräch mit der Redaktion erklärte Sven Peper: „Mit der Mission, Unternehmen aus diesem Steuerdschungel zu befreien, haben wir 2018 Taxy.io gegründet und uns darauf konzentriert, gutachterliche Tätigkeiten für Steuerkanzleien und Steuerabteilungen effizienter zu gestalten. Dabei war das Thema künstliche Intelligenz ein elementarer Teil unserer DNA.“

Automatisierung und KI

Der Einsatz von KI wird in vielen Bereichen einen technologischen Sprung ermöglichen, auch in der Automatisierung. In den Digitalisierungsbestrebungen vieler Unternehmen sind Automatisierungsprozesse mittlerweile fest in der Unternehmensstrategie verankert.

Der Einsatz von Robotic Process Automation und intelligenter Automatisierung ist für mittelständische und große Unternehmen wichtiger denn je. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kostenreduktion repetitiver Tätigkeiten, Mitarbeiterentlastung zur Fokussierung auf wertschöpfende Tätigkeiten, Prozessstabilität und die Reduzierung der Abhängigkeit vom Fachkräftemangel, was zurzeit besonders wichtig ist. In diesem Kontext betonte Fabian Czicholl, von Appian im Gespräch mit der Redaktion: „Automatisierung ist für Unternehmen kein ‚Nice-to-have‘ mehr, sondern ein ‚Must-have‘.  Appian wurde erst im Oktober 2023 im Gartner Magic Quadrant für Enterprise-Low-Code-Anwendungsplattformen als führend eingestuft. Die Plattform modernisiert Low-Code-Entwicklung und Prozessautomatisierung, indem sie Innovation, Effizienz und Wachstum mit generativer KI vorantreibt. „Was uns unserer Meinung nach von anderen Low-Code-Anbietern unterscheidet, ist der Fokus auf Prozessautomatisierung mit künstlicher Intelligenz“, ergänzt Michael Beckley, CTO und Gründer von Appian. „Unsere Low-Code-Private-AI ermöglicht es Unternehmen, generative KI heute sicher zu nutzen. Darüber hinaus ermöglicht unsere ‚Data Fabric‘ die einfache Integration von privater KI in jeden Geschäftsprozess.“ In diesem Kontext bezieht sich Hyperautomatisierung im Wesentlichen auf den Einsatz intelligenter Technologien wie robotergesteuerte Prozessautomatisierung, Low-Code-/No-Code-Plattformen, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um möglichst viele Prozesse zu identifizieren und zu automatisieren.

Aufbruch zur Transformation KI und ML verändern uns und unsere Welt.

KI-Sprachmodelle wie ChatGPT bieten ein enormes Potenzial, Prozesse effizienter zu gestalten, die Qualität im Unternehmen zu sichern und neue Kundenmehrwerte zu schaffen. Unternehmen, die schon heute auf diese disruptive Technologie setzen, verschaffen sich zudem einen Wettbewerbsvorteil Generative-AI-SaaS-Anwendungen bringen aber auch erhebliche Risiken für die Datensicherheit mit sich. Unternehmen und Datenschutzteams sollten sich vor der Implementierung von KI-Lösungen mit der DSGVO und den geltenden Regeln beschäftigen. Gerade beim Einsatz von Large Language Models wie ChatGPT ergeben sich datenschutzrechtliche Bedenken. User können z. B. personenbezogene Daten eingegeben, sodass auch die generierten Antworten personenbezogene Daten enthalten können. Für diese Verarbeitung liegt normalerweise keine Rechtsgrundlage vor, da der Anwender zuvor keine Einwilligung erteilt hat. Außerdem haben die größten KI-Modelle ihre Server in den USA, sodass die Daten in ein datenschutzrechtlich unsicheres Drittland übermittelt werden. Für die Verwendung im Unternehmen müsste dann sogar ein Auftragsverarbeitungsvertrag inklusive Standardvertragsklauseln gefertigt werden. Um den Datenschutz zu gewährleisten, sichern diverse Tools sensible Daten beim Einsatz generativer KI-Anwendungen. Die Netzwerk- und Cloudsecurity-Spezialisten von Netskope bieten automatisierte Tools für Sicherheitsteams, um kontinuierlich zu überwachen, auf welche Anwendungen (z. B. ChatGPT) Unternehmensbenutzer zugreifen möchten. Das Unternehmen wurde von renommierten Ingenieuren und von führenden Sicherheits- und Netzwerkanbietern wie Palo Alto Networks, Juniper Networks, Cisco und VMware gegründet.

Training und wieder Training

Ein Problem, mit dem viele Unternehmen regelmäßig konfrontiert werden, wenn sie Machine Learning (ML) und KI für ihre Zwecke einsetzen wollen, liegt in der fehlenden Rechenleistung und den technischen Ressourcen. Firmen, die beispielsweise eine automatisierte Qualitätsprüfung der Produktion mittels aufgenommener Bilder durchführen möchten, benötigen unter normalen Umständen mehrere 10.000 Bilder und mehr, um ein gut funktionierendes neuronales Netz zu trainieren.

Nicht nur die Menge an benötigten Bildern stellt ein Problem dar, sondern vor allem auch das Training des neuronales Netzes an sich. Die Komplexität ist so hoch, und erfordert jede Menge Rechenleistung, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Mit den normalen Möglichkeiten, die Unternehmen zur Verfügung stehen, wird es recht anspruchsvoll eigene KI-Modelle zu trainieren. Es kommt eben auch auf den Anwendungsfall und den jeweiligen Prozess an. Vorgefertigte KI-Modelle beziehen sich auf Modelle, die vor ihrem Einsatz auf einem großen Datensatz trainiert wurden. Diese Modelle haben bereits Muster und Merkmale aus den zur Verfügung gestellten Daten gelernt. Dies spart Zeit und Ressourcen. Sie lassen sich so verwenden, wie sie sind. Oder sie werden mit spezifischen Daten, die sich auf die jeweilige Aufgabe beziehen, weiter verfeinert. Dazu erklärte unserer Redaktion Martin Weis von Infosys: „Infosys Topaz profitiert von den Vorteilen von mehr als 150 vortrainierten KI-Modellen unter seinen mehr als 12.000 KI-Assets, um das Potenzial von Menschen, Unternehmen und Gemeinschaften zu erweitern. Die Funktion ‚Document Comprehension‘ zeigt beispielsweise ein vortrainiertes Modell, das Dokumente in der Realität versteht und verarbeitet.“

Die EU KI-Gesetzgebung:

Unternehmen aus der EU, die heute schon KI-Anwendungen zum Einsatz bringen oder gerade entwickeln, sollten sich jetzt schon mit den neuen Regeln der KI-Verordnung auseinandersetzen.

Auch wenn das Gesetz noch nicht beschlossen wurde, lohnt es die aktuellen Vorschläge und Anträge zu studieren. Die geplante KI-Verordnung, ist ein Prestigeprojekt der EU. Es ist zu erwarten, dass das groß angelegte Regulierungsvorhaben die Verbreitung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der EU und über ihre Grenzen hinaus, erheblich beeinflussen wird. Sieht man sich in diesem Kontext die aktuelle Diskussion und den Denkansatz der Politik an, so wird in der Ampelkoalition die Forderung laut, den Einsatz von KI-Technologie zu besteuern. „Grundsätzlich kann man darüber nachdenken“, sagte der Co-Chef der SPD-Linken, Sebastian Roloff, im Juni erst dem Handelsblatt. „Die Idee der KI-Steuer gleicht dem Konzept der Maschinensteuer, die auch bisher schon ins Spiel gebracht wurde, wenn technischer Fortschritt Arbeitsplätze und damit Einnahmen des Staates wegfallen lässt.“

Ob das der richtige Zeitpunkt ist, das Thema anzuschneiden, ist fraglich. Gerade jetzt, wo doch die „Fabrik der Zukunft“ und Industrie 4.0 die Chancen bieten, den Industriestandort Deutschland wieder fit zu machen. Übrigens auch im Hinblick auf die Möglichkeiten, die durch KI und ML für unseren Standort und neue Geschäftsmodelle entstehen. Für alle Unternehmen, die sich gerade auf der Transformationsreise befinden, ist die Verunsicherung groß.

Autor: Bernhard Haselbauer

 

Trend-Termine KI-Events KI-X – Die KI-Konferenz für HR, 19. bis 20. März 2024, Berlin Hannovermesse – KI & Maschinelles Lernen 22. bis 26. April 2024, Hannover IT-Trans – Intelligente Lösungen im Personenverkehr, 14. bis 16. Mai 2024 Karlsruhe Contra – Die KI Marketing Konferenz, 05. bis 06. Juni 2024, Düsseldorf Vision – Weltleitmesse für Bildverarbeitung, 08. – 10. Oktober 2024, Stuttgart

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Werke zum Thema

Sie interessieren sich für die neuen Technologien rundum KI und ML?

Wir auch!

Wie KI-Lösungen- und Modelle heute angewendet werden, haben wir für Sie auf unseren Webseiten zusammengetragen. Mit Fallbeispielen, Interviews und Gastbeiträgen, zeigen wir auf, wie neue Geschäftsmodelle entstehen, funktionieren und implementiert werden können.

https://trendreport.de/tag/kuenstliche-intelligenz/

 

CC BY-ND 4.0 DE

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RPA 2.0: automatisierte Automatisierung https://trendreport.de/rpa-2-0-automatisierte-automatisierung/ Mon, 13 Nov 2023 08:10:12 +0000 http://trendreport.de/?p=14041 Wie Artificial Intelligence (AI) dabei hilft, Prozesse effektiv zu optimieren, erläutert Darius Heisig, General Manager EMEA von Kryon Systems, im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion.

 

Herr Heisig, was müssen Unternehmer beachten, die RPA-Lösungen er­folgreich implementieren wollen?
RPA dient vor allem der Effizienzsteigerung einzelner Prozesse. Zunächst muss allerdings analysiert werden, welche Prozesse am ehesten automatisiert werden sollten.

In der Praxis heißt das in der Regel, dass durch Mitarbeiterbefragungen versucht wird zu ermitteln, welche Prozesse sich hier auf Grund verschiedener Kriterien am besten eignen. Erst wenn das geglückt ist, kann die Auseinandersetzung mit der eigentlichen RPA Implementierung be­ginnen.

Hier gilt es zu klären, wie RPA in die gesamte Unternehmensinfrastruktur integriert wird. Security, Audit-Features, IT-Integration, welche Mitarbeiter sind miteinzubeziehen – all dies sind nur Beispiele für viele Aspekte, die für den Aufbau und die Organisation von RPA in Unternehmen wichtig sind.

 

Darius Heisig erklärt: „Mit einer AI-basierten RPA-Lösung lassen sich nun Prozesse identifizieren und automatisieren“

 

Wie helfen Sie Unternehmen dabei, die richtigen Prozesse zu finden?
Durch die Integration von AI: Unsere jüngst um Kryon Process Discovery erweiterte Lösung kann Prozesse erkennen, die auf dem Rechner ausgeführt werden. Konkret bedeutet dies, dass wir unsere Software auf verschiedenen Rechnern der Mitarbeiter installieren. Dort ermittelt sie dann zum Beispiel wiederkehrende Prozesse innerhalb von acht Stunden an fünf Tagen in der Woche.

Diese Prozesse werden analysiert und Businessprozesse herausgefiltert. Noises – also alles, was sonst passiert, kurze private Tätigkeiten bzw. nicht relevante Applikationen und damit verbundene Klicks – werden dabei nicht erfasst.

Im nächsten Schritt erkennen wir automatisiert, wie viele Mitarbeiter welche Prozesse wie häufig in wie vielen Varianten ausführen und wie lange so ein Prozess dauert.
Kurzum: Es wird geprüft, wie geeignet Prozesse für die Automatisierung sind.

Unternehmensverantwortliche wie beispiels­weise COOs erhalten zudem einen transparenten, also evidenzbasierten Blick auf die tatsächlich ablaufenden Prozesse und wir können unseren Kunden optimale Vorschläge unterbreiten. Mit der erfolgten Aufzeichnung der Prozesse liegen dann sogar schon die fertigen Workflows in unserer RPA-Lösung vor.
Wir verbinden also Robotics mit Artificial Intelligence.

 

Welche Innovationen sind auf Basis der RPA-Technologien in Zukunft denkbar?
Stand jetzt sind wir mittels AI in der Lage, Prozesse zu erkennen und zu optimieren. Prozesse ändern sich jedoch stetig, beispielsweise weil neue Technologien eingeführt werden oder weil neue Produkte und Regularien Änderungen erfordern.

Es gilt also zu erkennen, wann Prozesse sich ändern und diese dementsprechend mit RPA anzupassen. In Kürze wird es sicherlich möglich sein, dass diesbezügliche Analysen konti­nu­ierlich durchgeführt werden. Wir nennen das Continuous Process Optimisation (CPO).

Idealerweise geschieht die Anpassung dann nicht erst nachdem die Änderung schon stattgefunden hat. Eine AI könnte, schon bevor Änderungen eingeführt werden, proaktiv einen Vorschlag machen, wie Prozesse in der neuen Umgebung besser automatisiert werden können – quasi ein RPA 2.0 imSinne einer „automatisierten Automatisierung“.

 

www.kryonsystems.com

 

Lesen Sie das ausführliche Interview mit Darius Heisig:
RPA 2.0

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Digitalkompetenzen erfolgreich vermitteln – so geht´s! https://trendreport.de/digitalkompetenzen-erfolgreich-vermitteln-so-gehts/ Sun, 05 Nov 2023 11:00:04 +0000 https://trendreport.de/?p=43057 Azubis in der Digitalfalle:  „Unternehmen müssen in Ausbildung investieren!“

Die Zahlen sind alarmierend: 68.868 Ausbildungsstellen konnten 2022 nicht besetzt werden, rund 50.000 Jugendliche verlassen bundesweit die Schule ohne Abschluss. Es wird erwartet, dass bis 2035 rund sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen werden, da die Babyboomer in Rente gehen. Die Wirtschaft muss jetzt endlich Verantwortung übernehmen und in zeitgemäße Ausbildung investieren, appellieren Azubi-Bildungsexperte Mike Joszko, Geschäftsführer von Talent2Go, und Digitalbildungsexpertin Simone Stein-Lücke, Geschäftsführerin der BG3000.

Wird der dramatische Mangel an Fachkräften zum Untergang des Wirtschaftsstandortes Deutschland führen?
Wie bewerten Sie die aktuellen Statistiken?

Mike Joszko: Ich sehe noch sehr viel ungenutztes Potenzial auf dem Feld der Fachkräftegewinnung und -sicherung. Wenn endlich an den richtigen Stellschrauben gedreht wird, kann ich wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Mit der Nachwuchsförderung sollten Unternehmen bereits im Schulumfeld ansetzen. Und dann bei ihren Azubis schauen, dass möglichst viele ihre Ausbildung abschließen und als Fachkräfte übernommen werden können. 8,2 Prozent aller Auszubildenden scheitern derzeit an der Abschlussprüfung. Das sind aus meiner Sicht viel zu viele potenzielle Nachwuchskräfte, die durchs Raster fallen und dem Arbeitsmarkt verloren gehen. Das können wir uns nicht leisten. Wir müssen die Übernahme- und Bestehensquote erhöhen.

Simone Stein-Lücke: Der Arbeitsmarkt ist kein Schlaraffenland. Wer ernten möchte, muss zunächst säen, denn qualifizierte Fachkräfte fallen nicht vom Himmel. Wenn das die deutsche Wirtschaft endlich kapiert, haben wir noch eine Chance. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, weiter auf die Bildungspolitik zu hoffen. In der digitalen Transformation ist Personalentwicklung so wichtig wie nie. Wer auch morgen fähige Fachkräfte braucht, sollte sich heute intensiv um seinen Nachwuchs kümmern.

„Wer ernten möchte, muss zunächst säen, denn qualifizierte Fachkräfte fallen nicht vom Himmel.“

Simone Stein-Lücke, Geschäftsführerin der BG3000

Wie können Arbeitgeber den Erfolg ihrer Auszubildenden beflügeln? In welchen Bereichen hapert es am meisten an jobrelevanten Kompetenzen?

Mike Joszko: Die Digitalisierung macht es Arbeitgebenden möglich, ihre Auszubildenden ganz individuell und adäquat zu begleiten. Beispielsweise bietet meine Firma mit dem Produkt Talent2Go eine All-in-One-Lösung an, das Recruiting, Organisation und Lernen extrem erleichtert. Die Ausbilderinnen und Ausbilder können die Fortschritte und Herausforderungen ihrer Azubis auf einen Blick sehen und rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren. Die Azubis haben auf der Lernplattform die Möglichkeit, sich in ihrem eigenen Tempo optimal auf ihre Prüfungen vorzubereiten.

Simone Stein-Lücke: Neben fachlichen Kompetenzen mangelt es den meisten Azubis auch an elementaren Digitalkompetenzen. Digital Natives sind routinierte Internetnutzer, doch vielen fehlt das grundlegende Verständnis für IT, Algorithmen, die Herausforderungen der sozialen Medien oder das Internet als Wirtschaftsraum. Den meisten Unternehmerinnen und Unternehmern ist immer noch nicht bewusst, dass ihre Auszubildenden in der digitalen Welt ohne das notwendige Knowhow unterwegs sind. Deshalb ist eine zeitgemäße Digitalbildung sowohl für die jungen Talente als auch für ihre Unternehmen so wichtig: Social Media-Pannen, Datenschutzverstöße oder IT-Sicherheitsvorfälle können einen immensen Schaden anrichten. Bedauerlicherweise treten die meisten jungen Erwachsenen aus dem schulischen Umfeld ohne nennenswerte digitale Fähigkeiten in die Arbeitswelt ein.

„Die Digitalisierung macht es Arbeitgebenden möglich, ihre Auszubildenden ganz individuell und adäquat zu begleiten.“

Mike Joszko, Geschäftsführer von Talent2Go

Aber haben die Schulen nicht in der Corona-Zeit digital ganz schön aufgeholt?

Simone Stein-Lücke: Im Grunde ist das Gegenteil der Fall. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben das Homeschooling-Chaos in schlechter Erinnerung und sind froh, dass endlich alles wieder beim Alten ist. Leider werden die notwendigen Digitalkompetenzen immer noch nicht systematisch in der Schule vermittelt. Der Digitalpakt kam aufgrund hoher bürokratischer Hürden für die Schulen nur sehr schleppend in Gang. Die Bundesländer fürchten derzeit sogar einen Ausstieg des Bundes aus dem Programm und fordern ein Bekenntnis zur weiteren Finanzierung. Millionen Tablets, Laptops, digitale Tafeln und Server würden andernfalls ab 2024 nicht mehr gewartet, modernisiert oder ersetzt. Ein politisches Armutszeugnis! Statt den Digitalpakt konsequent auszubauen und neben Mitteln für notwendige IT-Infrastruktur auch Mittel für zeitgemäße digitale Fortbildungen zur Verfügung zu stellen, dokumentiert vielleicht demnächst ein Haufen IT-Schrott in den Schulen das bildungspolitische Versagen auf ganzer Linie.

Mike Joszko: Ja, das ist echt traurig. Eine schlechte Voraussetzung, um junge Menschen bereits in der Schule für MINT-Berufe zu begeistern. Und genau das müsste geschehen, denn in den MINT-Bereichen ist ja der Fachkräftemangel am größten, wie mir auch meine Talent2Go-Kunden tagtäglich spiegeln.

Sie sagen, dass sich die Wirtschaft nicht weiter auf die Bildungspolitik verlassen sollte. Wie können sich Unternehmen denn im Umfeld Schule engagieren?

Mike Joszko: Unternehmen können eng mit den Schulen zusammenarbeiten. Ganz besonders Sinn macht das im Bereich der Dualen Ausbildung. Wir von Talent2Go entwickeln unsere Plattform im engen Austausch mit Unternehmen, IHKs und Berufsschulen.

Simone Stein-Lücke: Das innovative ein- bis dreitägige Fortbildungsformat „Smart Camp“ meines Unternehmens BG3000 können wir Schulen kostenlos anbieten dank engagierter Kooperationspartner aus der Wirtschaft. Gerade erhalten wir großen Zuspruch für unser Modellprojekt „IT-Ersthelfende“ in Kooperation mit dem IT Systemhaus Bechtle. Dieses Projekt haben wir gerade sehr erfolgreich in der Südwestpfalz pilotiert. Vom 11. bis 13. September wurden 60 Schülerinnen und Schüler für einen ersten schnellen IT-Support in Klassenzimmern trainiert – und für MINT-Berufe begeistert. Geplant ist ein bundesweiter Roll-out. Wir freuen uns darauf, mit interessierten Unternehmen ins Gespräch zu kommen und das „IT-Ersthelfenden“-Training bald flächendeckend möglich zu machen.

 

 

 

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Foto von William Fortunato : https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-und-frau-sitzen-am-tisch-6140686/

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Quantentechnologien: Tiefer Blick in die Dunkle Materie https://trendreport.de/quantentechnologien-tiefer-blick-in-die-dunkle-materie/ Sat, 04 Nov 2023 09:00:51 +0000 https://trendreport.de/?p=43369 Wolfgang Wernsdorfer erhält ERC Synergy Grant – Sechsjähriges internationales Projekt DarkQuantum nutzt Quantentechnologien zum Nachweis der Existenz von Axionen

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat das internationale Projekt „Quantum Technologies for Axion Dark Matter Search“, kurz DarkQuantum, zur Förderung mit einem ERC Synergy Grant ausgewählt. An dem Projekt ist der Physiker Professor Wolfgang Wernsdorfer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als leitender Forscher beteiligt. DarkQuantum zielt darauf, mithilfe von Quantentechnologien die Existenz von Axionen experimentell nachzuweisen. Diese bisher hypothetischen Elementarteilchen gelten als vielversprechende Kandidaten für die Dunkle Materie.

Sie durchdringt unser Universum und stellt die Forschung vor große Herausforderungen: die Dunkle Materie. Weil sie kein Licht und auch keine andere elektromagnetische Strahlung aussendet, ist sie unsichtbar. Die Dunkle Materie zeigt sich zwar in vielen astrophysikalischen und kosmologischen Beobachtungen; ihre teilchenphysikalische Beschaffenheit ist aber noch ungeklärt. Nach einer überzeugenden Hypothese besteht die Dunkle Materie aus leichten und mit gewöhnlicher Materie schwach wechselwirkenden Axionen. Dabei handelt es sich um bisher hypothetische Elementarteilchen von geringer Masse. Innerhalb eines starken Magnetfeldes können sich Axionen, so die Hypothese, in elektromagnetische Wellen umwandeln und umgekehrt. In der Theorie spricht vieles für Axionen als Kandidaten für die Dunkle Materie. Der experimentelle Nachweis ihrer Existenz steht allerdings noch aus.

Quantengestützte Haloskope suchen nach Axionen

Nach Axionen zu suchen und ihre Existenz nachzuweisen, ist Ziel des europäischen Projekts DarkQuantum. Professor Wolfgang Wernsdorfer vom Physikalischen Institut des KIT (PHI) fungiert als einer der leitenden Forscher in dem Projekt, das vom Europäischen Forschungsrat mit einem Synergy Grant gefördert wird. „Die Natur der Quantenphänomene zählt zu den großen, ungeklärten und damit besonders faszinierenden Forschungsfragen. Die Arbeit an diesem Thema ist aber auch ein Paradebeispiel für die institutionenübergreifende und internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft. Ich freue mich sehr, dass Wolfang Wernsdorfer und seine Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland gemeinsam einen der renommierten ERC Synergy Grants einwerben konnten“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung des KIT.

DarkQuantum nutzt Quantentechnologien und kombiniert sie mit Infrastrukturen der Teilchenphysik am CERN und am DESY, um Axionen im galaktischen Halo, das heißt in der äußeren Milchstraße, ausfindig zu machen. Supraleitende Qubits ermöglichen Instrumente, die extrem empfindlich auf winzige Mengen elektromagnetischer Strahlung reagieren, mit einem viel geringeren Hintergrundrauschen als herkömmliche Technologien. Geplant ist, zwei quantengestützte Haloskope zu bauen. Diese Sensoren können die Axionen mit bisher nicht gekannter Empfindlichkeit und Reichweite über ihre Wechselwirkungen mit elektromagnetischen Feldern aufspüren.

Nachweis würde Verständnis der Wirklichkeit grundlegend beeinflussen

„Die Axion-Haloskope verfügen über eine stark heruntergekühlte Vakuumkammer, in der ein starkes Magnetfeld erzeugt wird. In diesem Hohlraum müssten sich Axionen in Photonen umwandeln und über die dadurch erzeugten Oszillationen im elektromagnetischen Feld mithilfe von hochsensitiven Detektoren nachweisen lassen“, erklärt Professor Wernsdorfer. Der Aufbau quantengestützter Instrumente für die Teilchenphysik erfordert eine enge Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten verschiedenster Bereiche der Physik von der Tiefsttemperaturkryogenik über Quantenschaltkreise bis zur Teilchenphysik. „Wenn es mit den neuen Strategien des Projekts DarkQuantum gelingt, Axionen experimentell nachzuweisen, wäre dies ein Durchbruch in der Physik, der unser Verständnis der Wirklichkeit grundlegend beeinflussen würde“, sagt Wolfgang Wernsdorfer.

An dem Projekt DarkQuantum sind insgesamt acht europäische Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt. Die Universidad de Zaragoza in Saragossa/Spanien fungiert als Koordinator; von ihr sowie vom KIT, vom Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Frankreich und von der Universität Aalto in Finnland kommen die leitenden Forschenden. Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt. Die Fördersumme beträgt 12,9 Millionen Euro, davon erhält das KIT rund zwei Millionen Euro.

Zur Person

Professor Wolfgang Wernsdorfer studierte Physik an der Universität Würzburg und an der École normale supérieure de Lyon, promovierte am CNRS in Grenoble und habilitierte an der Université Joseph Fourier in Grenoble. 2004 wurde er Forschungsdirektor am Institut Néel des CNRS in Grenoble. 2016 erhielt er eine Humboldt-Professur am KIT. Er leitet Forschungsgruppen am Physikalischen Institut sowie am Institut für QuantenMaterialien und Technologien des KIT und befasst sich unter anderem mit Quantenbauteilen, basierend auf Halbleitern, Supraleitern und magnetischen Molekülen. Wolfgang Wernsdorfer hat bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, unter anderem einen ERC Advanced Grant für ein Projekt am KIT.

 

 


ERC Synergy Grants

Der Europäische Forschungsrat fördert mit Synergy Grants vielversprechende Teams von Forschenden. Die Projekte sollen nur in Zusammenarbeit der benannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möglich sein. Sie sollen zu Entdeckungen an den Schnittstellen zwischen etablierten Disziplinen und zu wesentlichen Fortschritten an den Grenzen des Wissens führen. Für die Ausschreibung 2023 waren insgesamt 395 Anträge eingegangen; 37 Projekte wählte der ERC für einen Synergy Grant aus. Deutschland ist in 27 der ausgewählten Projekte und damit mit Abstand am stärksten vertreten. An Forschende des KIT geht der prestigeträchtige ERC Synergy Grant nun bereits zum dritten Mal.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

 

 

Dies ist eine Pressemitteilung:

https://www.kit.edu/kit/pi_2023_087_quantentechnologien-tiefer-blick-in-die-dunkle-materie.php

 

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Unternehmen für Krisenzeiten gerüstet? https://trendreport.de/planung/ Fri, 14 Jul 2023 08:47:42 +0000 https://trendreport.de/?p=41781 .avia-image-container.av-ljpg1ytu-7bde7c54da841b7362546fa4ab4e273e img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-ljpg1ytu-7bde7c54da841b7362546fa4ab4e273e .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Unternehmen für Krisenzeiten gerüstet?

Unternehmen in stürmischen Zeiten auf Kurs zu halten, ist für die Verantwortlichen keine einfache Aufgabe. Es erfordert viele richtungsweisende Entscheidungen. Um zu verstehen, wie Unternehmen auf die Herausforderungen reagieren, haben wir in einer Studie etwa 2500 Entscheidungsträger in Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Australien und Singapur befragt.

 

Dabei zeigen sich regionale Unterschiede. Zwar sind sich die Unternehmen in allen Ländern einig, dass die Krisen nicht spurlos an ihnen vorübergehen. Doch während zum Beispiel in Deutschland 34 % der Unternehmen Störungen in der Lieferkette befürchten, sind dies in den USA nur 17 %. Hier spiegelt sich die starke Einbindung von Deutschland in den globalen Handel wider.

Gastautor Ansgar Eickeler von Board Deutschland betont:

„Intelligente Planung bringt Unternehmen besser durch die Krise“

Bedeutung intelligenter Planung erkennen

Für Board als Anbieter einer Planungslösung ist es interessant zu erfahren, wie Planung den Unternehmen hilft, widerstandsfähiger gegenüber Krisen zu werden. Für mehr als 80 % der Befragten ist tatsächlich eine kontinuierliche Planung sehr wichtig, um in Krisenzeiten erfolgreich reagieren zu können. Deshalb arbeiten auch die meisten Unternehmen daran, ihre Planung neu zu gestalten und sie schneller und flexibler zu machen. Hierbei nehmen die US-Unternehmen eine Führungsrolle ein. Während in den europäischen Ländern, inklusive Deutschland, noch ein starker Fokus auf der Jahresplanung liegt, sagen über 60 % der Befragten in den USA, dass sie ihre Planung ständig durch aktuelle Daten ergänzen.

Sie sind jederzeit in der Lage, On-Demand-Planungen durchzuführen und so schnell zu agieren. Moderne Planungslösungen helfen dabei, kontinuierliche Planung sehr viel einfacher umzusetzen.

Ergebnisse der globalen Planungsstudie von Board im Detail

Die weltweiten Krisen der letzten Jahre geben den Unternehmen Anlass zur Sorge und zwingen sie zum Handeln. Board hat 2.454 Branchenexperten in acht Ländern befragt, wie sie ihre aktuelle Situation einschätzen und welchen Beitrag die Planung zur Überwindung der Krisen leisten kann. Die Ergebnisse hat Board in einer Benchmark-Studie zusammengefasst.

Im Folgenden gehen wir auf einige der Fragen und Antworten etwas detaillierter ein und beleuchten auch die regionalen Unterschiede.

Ausgangspunkt ist die derzeitige Situation:

Inwieweit haben sich die jüngsten weltweit bedeutsamen Ereignisse wie COVID, der Krieg in der Ukraine oder die hohe Inflation negativ auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?

  • Global – 36,3%
    • UK – 38,3%
    • Germany – 39,3%
    • France – 37,6%
    • Italy – 46%
    • Japan – 44,8%
    • Australia – 33,6%
    • Singapore – 27,9%

Die deutschen Unternehmen sind mit am stärksten durch die Krisen beeinträchtigt, übertroffen nur noch von Italien und Japan. Offen bleibt, welche der angegebenen Krisen den größten Einfluss auf die Wirtschaft hat.

Einer der Stellhebel, um Unternehmen durch die Krise zu führen, ist eine gute Planung. Deshalb haben wir gefragt:

Wie wichtig ist die Transformation der Planung angesichts der letzten Krisen in den Unternehmen?

  • Global – 85%
    • UK – 78%
    • USA – 92%
    • Germany – 81%
    • France – 80%
    • Italy – 87%
    • Japan – 81%
    • Australia – 85%
    • Singapore – 94%

Mehr als 8 von 10 Unternehmen haben erkannt, dass sie ihre Planungsprozesse verändern müssen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Die Unternehmen in Singapur und USA arbeiten am stärksten daran, die Planung umzugestalten.

Die Transformation der  Planung ist also wichtig. Aber wie sieht die Planung in den verschiedenen Ländern aus?

Welche der Aussagen beschreibt am besten Ihren Planungsansatz?

Für die Antwort: „Wir haben unseren Fokus auf der Jahresplanung und ändern die nur, wenn das Management entsprechende Wünsche äußert“ stimmen die Unternehmen wie folgt:

  • Global – 48,2%
    • UK – 61,6%
    • USA – 32,9%
    • Germany – 51,6%
    • France – 50%
    • Italy – 57,3%
    • Japan – 49,1%
    • Australia – 46%
    • Singapore – 37,8%

Für die Antwort: „Unsere Jahresplanung wird ständig durch aktuelle Daten ergänzt, so dass wir jederzeit On-Demand-Planungen durchführen können“ stimmen die Unternehmen wie folgt:

  • Global – 44,9%
    • UK – 30,6%
    • USA – 63,5%
    • Germany – 40%
    • France – 39,3%
    • Italy – 36%
    • Japan – 28,2%
    • Australia – 50,2%
    • Singapore – 60,1%

Die Antworten zeigen, dass vor allem in Europa und Japan der Fokus auf einer reinen Jahresplanung nach wie vor sehr hoch ist. In den USA und Singapur werden die Jahrespläne hingegen mit ständig aktualisierten, abrufbaren Daten unterstützt. Das macht Planung und damit auch die Steuerung der Unternehmen sehr viel flexibler. Die Unternehmen können mit den raschen Veränderungen, die wir heute auf den Märkten erleben, leichter Schritt halten.

Wie geht es weiter in den Unternehmen? Wie sehen sie sich für die Zukunft gerüstet?

Glauben Sie, dass ihr Unternehmen für anhaltende Störungen der Supply Chain in der Planung gut aufgestellt ist?

  • Global – 29%
    • UK – 31%
    • USA – 17%
    • Germany – 34%
    • France – 29%
    • Italy – 27%
    • Japan – 28%
    • Australia – 33%
    • Singapore – 31%

Beim Thema Supply-Chain-Störungen sind es die Unternehmen in Deutschland, die die größten Bedenken haben. Hier spiegelt sich die starke Einbindung Deutschlands in den Welthandel und damit die große Abhängigkeit von internationalen Lieferketten wider.

Die Zahlen zeigen, dass die Unternehmen durchaus in Alarmbereitschaft sind, was die Herausforderungen durch zukünftige Krisen anbelangt. Wir haben auch gesehen, dass die Transformation der Planung für die Unternehmen wichtig ist, um resilienter zu werden.

Doch welche Faktoren behindern die erfolgreiche Transformation?

Welche Faktoren haben am meisten dazu beigetragen, dass Transformationsprojekte gescheitert sind?

„Die Projekte scheiterten aufgrund mangelnder technischer Fähigkeiten“ sagen:

  • Global – 26%
    • UK – 22%
    • USA – 27%
    • Germany – 17%
    • France – 21%
    • Italy – 21%
    • Japan – 31%
    • Australia – 30%
    • Singapore – 35%

Deutschland ist das Land der Ingenieure. An den technischen Fähigkeiten scheiterten im Vergleich zu den anderen Ländern die wenigsten Projekte. Möglicherweise funktioniert hier die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachabteilungen besser? Generell sehen sich die Unternehmen in Europa hier besser aufgestellt als die Unternehmen in Asien, Australien und den USA.

„Die Projekte scheiterten aufgrund mangelnder Investitionen in die Qualifikation“ sagen:

  • Global – 23%
    • UK – 22%
    • USA – 27%
    • Germany – 17%
    • France – 21%
    • Italy – 18%
    • Japan – 27%
    • Australia – 24%
    • Singapore – 28%

Auch Weiterbildung scheint in den deutschen Unternehmen zu funktionieren. Deutlich weniger Unternehmen geben im internationalen Vergleich an, dass Projekte zur Transformation der Planung an der Weiterbildung scheitern. Ist lebenslanges Lernen in deutschen Unternehmen angekommen und verankert?

Dies war eine kleine Auswahl der Ergebnisse. Die Studie bietet weitere wertvolle Einblicke und Daten, die Unternehmen helfen, den aktuellen Stand der Planung in verschiedenen Branchen und Regionen zu verstehen. Sie analysiert die sich schnell entwickelnde Marktsituation, identifiziert wichtige Trends, und liefert Strategien, die jedes Unternehmen benötigt, um im Wettbewerb zu bestehen.

Sie können die Studie hier kostenlos herunterladen

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Forschung und Innovationen sind die Triebfedern einer zukunftsfähigen IT https://trendreport.de/forschung-und-innovationen-sind-die-triebfedern-einer-zukunftsfaehigen-it/ Thu, 01 Jun 2023 15:39:33 +0000 https://trendreport.de/?p=41327 Von Dr. Angela Carell und Thomas Bendig

 

In kaum einer Branche spielen Forschung und Innovation eine so herausragende Rolle wie in der Informationstechnologie. Ob das Internet, das Smartphone oder Künstliche Intelligenz (KI) – allein diese Innovationen haben das Leben der Menschen auf vielfältige Weise verändert und erleichtert. Sie wären ohne ständige Forschung und Innovationen als Triebfedern für Fortschritt nicht möglich gewesen. Neue technologische Entwicklungen haben das Potenzial, eine rasante Dynamik zu entfalten und damit unsere Welt, in der wir leben, auf den Kopf zu stellen. So war es mit der Erfindung der Dampfmaschine, so ist es mit KI und ganz aktuell mit ChatGPT. Das hat einen enormen Einfluss auf viele Bereiche des täglichen Lebens, wie beispielsweise die Kommunikation, die Unterhaltung, die Bildung, die Geschäftswelt und die Gesundheitsversorgung. Doch erst wenn aus den Forschungsergebnissen Lösungen werden, die auf ein Interesse des Marktes oder der Gesellschaft stoßen, wird daraus eine Innovation. Forschung und Innovation sind deshalb eng miteinander verflochten, aber nicht identisch: Nicht aus jeder Forschung wird eine Innovation. Forschung und Innovation erfordern denn auch unterschiedliche Herangehensweisen, Mindsets und Methoden. Dabei hat sich die Arbeitsweise zweier Teams, die sich jeweils mit einer der beiden Perspektiven intensiv auseinandersetzen und gleichzeitig im ständigen Austausch miteinander stehen bewährt. Gemeinsam werden so neue Ansatzpunkte für Forschung und Innovation entwickelt.

Wie forscht ein IT-Dienstleister?

IT-Unternehmen haben nicht nur die Aufgabe, im Tagesgeschäft zu liefern, die Branche muss auch langfristig denken. Anwendungsorientierte Forschungsprojekte im engen Schulterschluss mit der Wissenschaft sind ein wirksames Mittel zur frühzeitigen Entwicklung neuer Technologien. Bei der Auswahl von Forschungsthemen stehen dabei einerseits die eigenen Kunden und ihr jeweiliges Geschäftsfeld im Fokus, andererseits aber auch die Impulse und neuen Entwicklungen, die die Wissenschaft beisteuert. Darum forscht adesso zum Beispiel zu Themen wie dezentrale Energienetze, eHealth und Datenökosysteme. Denn das sind die Themen, die bereits jetzt vor allem aber in Zukunft für die Kunden große Relevanz haben. Darüber hinaus lohnt es sich eine eigene isolierte FuE-Abteilung zu betreiben, oder Forschung in den jeweiligen operativen Einheiten umzusetzen – also nah am Markt. Berater- und Entwickler-Teams werden so zugleich Forschende. Durch diese enge Anbindung wird gewährleistet, dass Forschung den Bedarf der Praxis im Blick behält.

Innovationen sind Ideen, die erfolgreich sind

Im Innovationsbereich werden Zukunftsszenarien entwickelt, neue Trends und Technologien frühzeitig identifiziert und bewertet sowie deren Potenzial für neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ermittelt. In unserer schnelllebigen VUCA-Welt müssen dabei auch Unsicherheiten berücksichtigt werden. Um als Unternehmen in Zukunft nicht nur zu überleben, sondern auch wachsen zu können, reicht es dabei nicht aus, nur zu wissen, dass Unsicherheiten existieren. Sie müssen auch aktiv in die strategische Planung einbezogen werden. Innovation und Foresight leben vom proaktiven Umgang mit Unsicherheiten. So werden zum Beispiel beim Scenario Planning, besonders unsichere Faktoren mit starkem Einfluss auf den Unternehmenserfolg identifiziert und darauf basierend alternative Zukunftsszenarien entwickelt. Mit diesem Hintergrundwissen können dann auch neue Ideen fundiert bewertet werden, um zu entscheiden, welche davon weiterentwickelt und umgesetzt werden und welche zurückgestellt oder ganz verworfen werden.

Voraussetzung ist natürlich, dass man als IT-Dienstleister sein eigenes Handwerk beherrscht. Die souveräne Nutzung der Technologien in der Softwareentwicklung gehört ebenso dazu, wie die Herausforderungen auf Kundenseite vollends nachzuvollziehen. Ein tiefes Branchenverständnis ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wer aus diesem Blickwinkel Innovationsthemen betrachtet, kann besser einschätzen, welchen konkreten Mehrwehrt sich der oder die Kunden davon erhoffen dürfen. Kann diese konkrete Idee oder neue Technologie der Kundschaft dabei helfen, wirtschaftlich erfolgreicher zu sein? Sorgt sie für bessere und effizientere Produkte oder Geschäftsmodelle? Wenn diese Fragen mit „ja“ beantwortet werden, macht es Sinn sich mit dem jeweiligen Thema zu beschäftigen. Auf dieser Basis kann man vorausschauend analysieren und sieht, welche Veränderungen auf die Unternehmen zukommen – wie man sie zum Vorteil nutzen kann und welche Kompetenzen dafür notwendig sein werden. So hat man im besten Fall die richtigen Antworten parat, bevor Kunden überhaupt die Fragen stellen. Das alles funktioniert natürlich nur in einem Umfeld, das neue Ideen fördert und unterstützt. Dafür sind Freiräume, Freizeiten und eine Fehlerkultur notwendig, die auch aus verworfenen oder gescheiterten Ideen etwas Positives zieht.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit gehört zum Geschäft

Austausch, Kollaborationen und das Zusammenbringen vielfältiger Perspektiven sind wesentliche Bestandteile von Forschung und Innovationen. Große mehrjährige Forschungsprojekte sind deshalb immer als Konsortium angelegt. Hier wird interdisziplinär mit unterschiedlichen Partnern an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet. Das Ziel: Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse konkret zu erproben, Herausforderungen zu identifizieren und praxistaugliche Lösungen dafür zu entwickeln. So baut man fundiertes Wissen über neue Technologien auf, wie zum Beispiel aktuell in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen oder etwa der Blockchain-Technologie und Quantencomputing. Dabei legt adesso zum Beispiel großen Wert auf einen Dreiklang: Die Projekte müssen die eigene Unternehmensstrategie unterstützen, sie müssen für die Kunden nützlich sein und auch eine gesamtgesellschaftliche Relevanz besitzen. Dennoch: IT-Dienstleister sind zunächst Unternehmen und keine wissenschaftlichen Institute, hier wird praxisorientiert geforscht, um das eigene Unternehmen und auch nicht zuletzt die eigenen Kunden fit für die Zukunft zu machen.

 

Scheitern ist erlaubt

Ohne den Mut, visionär zu denken, gibt es keine Forschung, die uns wirklich voranbringt. Deshalb wird auch nicht aus jedem einzelnen Forschungsprojekt eine marktgängige Lösung. Wenn das so wäre, hat man wohl zu klein gedacht. Forschung braucht einen langen Atem, braucht Kontinuität bis man die Früchte ernten kann.

Häufig geht es dabei um Themen, die noch weit weg vom eigentlichen Kundengeschäft sind. Spannend ist der Zeitpunkt, an dem klar wird, dass ein Thema, eine Technologie vor dem Durchbruch steht, aber noch unklar ist, wie schnell genau das passiert. Dann muss man entscheiden, in welchen Strängen ein Innovationsprozess behandelt wird: Im Rahmen großer Forschungsprojekte, im Rahmen interner Innovationsprojekte oder auch zusammen mit Kunden als Proof of Concept oder Pilot-Projekt um gemeinsam ein neues Thema strategisch aufzubauen. Manchmal entwickelt ein Thema eine so große Dynamik, dass verschiedene Stränge parallel angegangen werden. In den meisten Fällen ist es aber eine Pipeline, die die Themen durchlaufen. Im Forschungskontext steht bei adesso das Thema Datenökosysteme aktuell im Vordergrund. Bei Innovationen fokussieren wir uns auf IT-Themen, die für uns als Softwareunternehmen relevant werden könnten, beispielsweise Software-Entwicklungsmethoden und Werkzeuge auf der Basis von KI oder No-Code- und Low-Code-Ansätzen. Wir prüfen gemeinsam mit unseren Expertinnen und Experten, welche Auswirkungen sie auf unsere Arbeit haben und wie wir sie mit maximalem Nutzen für uns und unsere Kunden einsetzen können.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Beschäftigung mit Forschung und Innovation nicht nur unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen hat. Es hilft auch, Mitarbeiter zu motivieren und eine Unternehmenskultur zu leben, die auf Offenheit und Neugierde setzt, im Neuen Chancen sieht und bereit ist, ein Wagnis einzugehen – neue Möglichkeiten zu sehen, neue Wege zu gehen.

 

Kurzbiografien:

Dr. Angela Carell leitet nicht nur seit mehr als zehn Jahren bei adesso den Forschungsbereich, sie brennt für die Forschung und ist zutiefst davon überzeugt, dass Forschung im Unternehmen wichtig ist. Zusammen mit ihrem Team entwickelt Angela Carell Zukunftsthemen in Anwendungsbereichen der IT. Mit zahlreichen Forschungskonsortien werden so wichtige Erkenntnisse für neue IT-Lösungen gesammelt, um anschließend diese auch direkt bei adesso zu verwerten.

 

Thomas Bendig ist CIO von adesso und zuständig für Strategic Foresight, Trendscouting, Technologiefrüherkennung und Innovationsmanagement. Wichtig ist für Thomas Bendig, neue gesellschaftliche, wirtschaftliche und digitale Trends und Technologien frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen, um sowohl das eigene Unternehmen als auch Kunden vorausschauend auf Veränderungen und Innovationen vorzubereiten. Mit den Ergebnissen werden bei adesso die Weichen so gestellt, dass man auch zukünftig in der Lage ist, seinen Kunden innovative Softwarelösungen anzubieten.

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Digital und nachhaltig zu mehr Resilienz https://trendreport.de/digital-und-nachhaltig-zu-mehr-resilienz/ Mon, 22 May 2023 08:21:38 +0000 https://trendreport.de/?p=41272 Digitalisierung und Nachhaltigkeit können die Resilienz von Unternehmen stärken. Warum beide Trendthemen zusammen gut funktionieren und wie sie mit intelligentem Datenmanagement die Kundenkommunikation optimieren, lesen Sie im Folgenden.

Von Thomas Sperl, Director Digitisation, Steffen Mahlmeister, Solution Manager Inbound, und Andreas Keck, Head of Sustainability & Business Development bei Paragon DACH & CEE, ein führender Dienstleister für erfolgreiche Kundenkommunikation.

Hohe Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern, Digitalisierungsthemen und Gesetzesvorgaben wie die Verpflichtung für einen Nachhaltigkeitsbericht setzen Unternehmen zunehmend unter Druck. Was gerne auf die lange Bank geschoben wurde, ist inzwischen zu dringenden Pflichtthemen geworden. Diesen Herausforderungen zu begegnen kann allerdings einfacher sein als man denkt, denn sie bedingen sich oftmals gegenseitig. Das kann Potenziale freisetzen und im besten Fall ganz neue Lösungswege ebnen – und so die Resilienz von Unternehmen stärken, wie Paragon anhand von Kommunikationsprozessen zeigt.

 

Es braucht zeitgerechten Informationsaustausch

Der große Trend im Bereich der Kommunikationsprozesse heißt Digitalisierung. Für viele Unternehmen stellt Paragon transaktionale Kommunikation, wie bspw. Rechnungsprozesse von analog auf digital um – damit tragen Unternehmen auch maßgeblich zu der CO2-Reduzierung bei, im Vergleich zum traditionellen physischen Versand. Das ist nachhaltig im Sinne des Klimas, kostengünstiger als der bisherige Postweg und schneller, da die Bereitstellung unverzüglich stattfindet. Ein großer Kunde aus dem Telekommunikationsbereich konnte so in nur einem Jahr rund 3 Mio. Euro einsparen und einen erheblichen Anteil zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen. Informationen an seine Kunden stellt er damit schneller als zuvor zur Verfügung und verbessert so den Kundenservice. Die Kosteneffizienz bei gleichzeitig nachhaltigem Handeln liegt damit auf der Hand – der Schritt ist wirtschaftlich und auch ökologisch nachhaltig und trägt dabei auch noch zur Kundenzufriedenheit bei.

 

Anpassungsfähige Kommunikation stärkt die Kundenbindung

 Aber ist es damit genug? Nein. Während die Digitalisierung durchaus wie ein Katalysator für Nachhaltigkeitsthemen wirkt, müssen wir uns, um auf Resilienz zu setzen den Gesamtkontext des Kunden anschauen und nachhaltig, im Sinne von langfristig wirkungsvoll mit ihm kommunizieren. Das heißt, wir müssen seine persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse kennen und die Kommunikation darauf anpassen – das stärkt die Kundenbindung. Wir müssen wissen, was der Kunde wirklich will – digitale Kommunikation? Physische Post? Für verschiedene Anlässe etwas Unterschiedliches? Oder eine Kombination aus beidem? Und dabei sollte man sich immer überlegen: Was mute ich mit meinen Anpassungen – zum Beispiel mit einer etwaigen Komplettumstellung von physisch auf digital – dem Kunden zu? Einen weiteren digitalen Kommunikationskanal? Die unzähligen Portale samt Logins, E-Mails, Postfächer und Messenger schaffen eine Komplexität, die zunehmend lästiger wird – für die meisten von uns. Wie oft haben Sie sich schon gefragt: Wie lautetet mein Passwort? Oder: Wo finde ich jetzt wieder was?

Kunden von morgen, die jeden Monat digitale Rechnungen im Portal erhalten, wie etwa mit ein- und demselben monatlichen Betrag für ihr Handy und eine E-Mail mit dem Hinweis auf die Rechnung, fragen sich: Brauche ich das überhaupt in einem ohnehin schon überquellenden E-Mail-Postfach? Vielleicht reichen auch eine Jahresaufstellung und ein Hinweis, wenn es mal abweichende Beträge gibt? Darauf sollten Unternehmen reagieren und die Kommunikation auf die Bedürfnisse ihrer Kunden flexibel anpassen. Gleichzeitig sind Verbraucher durch Behörden, die alles per Post schicken und Arztpraxen und Apotheken, die per Gesetzesvorgaben am Fax festhalten, an alte Strukturen und alte Formate gewöhnt.

Am stärksten wird dies an Kündigungsschreiben sichtbar: Im Jahr 2023 schickt der deutsche Konsument die Kündigung eines Vertrags immer noch per Post, meist per Einschreiben. Dies zeigt: Die hybride Kommunikation bleibt erst mal unerlässlich, weil es sie braucht.

Für Unternehmen heißt das, im Informationsaustausch hochindividuell entlang der kompletten Customer Journey konsequent die idealen Kommunikationskanäle und -formate zu definieren und zu personalisieren. Viele tun sich allerdings schwer mit der Entscheidung, was wirklich analog bleiben sollte – vor allem wenn sie nachhaltig arbeiten wollen.

 

Digital ist nicht gleich nachhaltig, aber ermöglicht nachhaltige Lösungen

Es ist wichtig, zu verstehen, dass digital ist nicht immer automatisch auch nachhaltig ist – weder ökonomisch noch ökologisch. So schaffen Unternehmen mit haptischer Marketingkommunikation (Print-Mailings) zur Absatzförderung mit jedem investierten Euro 7,34 Euro Umsatz. Warenkorbumsätze steigen durch Print-Mailings sogar um 6,4 Prozent[1]. Das schafft keine E-Mail, auch wenn sie günstiger ist und vermeintlich weniger Emissionen verursacht. Denn für denselben Werbeeffekt der haptischen Kommunikation müssten mindestens 5- bis 6-mal so viele E-Mails verschickt werden – so löst sich der ökologische Nachhaltigkeitsaspekt einer E-Mail in Luft auf. Digital allein ist also nicht immer gleich nachhaltig. Umso wichtiger ist es, herauszufinden und zu unterscheiden, wen man digital oder physisch erreicht – da steckt noch viel Potenzial in den Unternehmen. Meist trägt das Zusammenspiel von Kunden-orientierten Kommunikationsprozessen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu einer sinnvollen Lösung bei, die den Kunden passend anspricht.

[1] CMC-Print-Mailing-Studie 2022

 

Best Practice: Wie Digitalisierung die Nachhaltigkeit von Printmailings erhöht

 Ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit gut zusammenspielen, kommt aus dem täglichen Instrumentarium von Paragon: Ein Versandkonzept, das Emissionen im Postversand bzw. bei Printmailings spart. Ist ein haptisches Mailing in der Kommunikation aus strategischen Gründen sinnvoll, erhöhen Unternehmen mithilfe von Paragon die Nachhaltigkeit des Postversands, indem sie ihre Adressen anhand von Daten digital sortieren und die Mailings Empfänger-nah an einem vom vier Standorten in Deutschland drucken sowie versenden lassen. Das ist ganz einfach und spart durchschnittlich 20 Gramm CO2 pro Briefsendung. Hier gehen Digitalstrategie im Sinne von Datennutzung und Nachhaltigkeitskonzept Hand in Hand. Gleichzeitig garantiert Paragon eine schnelle Zustellung über Partnerschaften mit lokalen Zustellern und reduziert über Portooptimierung damit Kosten. Vorgelagerte Maßnahmen verringern außerdem Streuverluste und Fehler: Paragon überprüft Adressen vorab digital auf Aktualität und reduziert so Falschsendungen oder auch unnötig produzierte Sendungen auf ein Minimum. Dies spart wiederum CO2 aus Produktion und Versand. Mehr zu den nachhaltigen Möglichkeiten in der Kundenkommunikation finden sich in den Nachhaltigkeitsberichten von Paragon, die das Unternehmen bereits freiwillig seit 2020 erstellt.

 

Wie bekommen Unternehmen die Prozesse in den Griff?

Um nachhaltige Konzepte umzusetzen und sie auf die Zielgruppen zuzuschneiden, braucht es ein perfektes Zusammenspiel von umfassenden Dokumentenmanagement und digitalen Prozessen, die alle Daten zusammenbringen, strukturieren und für unterschiedliche Szenarien, etwa Empfänger-bezogen automatisiert, aufbereiten.

Informationen aus Briefen, E-Mails samt Anhang in jeglichen Formaten bis hin zum Messenger, Social-Media und Apps, müssen digital in strukturierte Daten gebracht werden, um sie automatisiert, nachhaltig und Kunden-bezogen verarbeiten zu können. Dies betrifft nicht nur das Marketing, sondern jeglichen Informationsaustausch mit Kunden aus vielen Bereichen innerhalb eines Unternehmens – auch die Rechnungsstellung, den Kundenservice und Vertragsthemen. Das erfordert wesentlich mehr Flexibilität von Unternehmen im Umgang mit ein- und ausgehenden Formaten und deren intelligenten Verarbeitung.

In den meisten Unternehmen ist die Orchestrierung von Informationsflüssen komplexer als jemals zuvor. Dies wird weiter zunehmen. Die Kanalisierung von Daten und die Übersetzung in eine verwertbare Nutzung ist immer noch eine Mammut-Aufgabe für viele Unternehmen. Aus der täglichen Zusammenarbeit mit zahlreichen Kunden weiß Paragon, dass die größte Herausforderung für die meisten Unternehmen ist, die zahlreichen Informationen aus unterschiedlichen Systemen und Kanälen zentral zu nutzen. Durchschnittlich sind es 7 bis 10 Systeme, in denen relevante Daten und Informationen gespeichert sind, die jedoch nicht oder meist nur unzureichend konsolidiert werden. Die Notwendigkeit dafür wird aber immer mehr Unternehmen bewusst und durch deren Kunden auch eingefordert.

 

Personalmangel, Hackerangriff und andere Hindernisse überwinden

 Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen das gar nicht alles selbst machen müssen. Insbesondere der aktuelle Personalmangel, gerade bei Fachkräften, erweist sich als Bremse für Digital- und Nachhaltigkeitsthemen. Das muss aber nicht sein. Mithilfe von externen Partnern können Unternehmen ihre Kundenkommunikation, Digitalisierungsprojekte und Dokumentenmanagement weiter voranbringen. Ob laufend als langfristiger Partner oder Projektbezogen kann Paragon unterstützen und übernimmt die Aufbereitung, Zusammenführung und Nutzung der Daten sowie die Abwicklung von Kundenkommunikation und Lieferantenkorrespondenz für Unternehmen. Selbst bei unvorhersehbaren Ereignissen – etwa einem Systemausfall oder Hackerangriff über mehrere Tage, welche eine nachgelagerte Aufarbeitung Kundenkommunikation erfordern können – ist es möglich, die Bearbeitung der angestauten Kommunikation schnell auszulagern. So haben wir dies zuletzt für einen Kunden aufgrund eines Cybersicherheitsvorfall übernommen. Nach Personalrekrutierung in unseren europäischen Standorten, wo die Situation der Fachkräfte eine weitaus entspannter als in Deutschland ist, und intensiver zweiwöchiger Schulung, können 70.000 Kundenanliegen innerhalb von 3 Monaten abgearbeitet werden. Das sind über 1.000 E-Mails an einem Tag. Unternehmen schätzen hierbei vor allem, dass sie sich währenddessen weiter ihrem Kerngeschäft widmen können.

https://www.paragon.world/de

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Alex Shute auf Unsplash

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KI.Fabrik: Roboter als Teammate https://trendreport.de/ki-fabrik-roboter-als-teammate/ Tue, 09 May 2023 14:55:31 +0000 https://trendreport.de/?p=41237
Neues Robotik-Lab der TUM im Deutschen Museum

In einem neuen Forschungslaboratorium der Technischen Universität München (TUM) im Deutschen Museum arbeiten Menschen und Roboter eng zusammen. Ziel des Leuchtturmprojektes KI.Fabrik ist es, lernfähige und flexible Roboter zu schaffen, die die Menschen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) in ihrer Arbeit unterstützen.

 

  Andreas Heddergott / TUM
Wissenschaftlerin Keija Chen beobachtet, wie ihr Roboter Kabel in die richtige Position bringt.

 

Aktuelle Fabriken kommen aus Zeiten der großen Stückzahlen und der Programmierung, in denen der Roboter eine spezielle Aufgabe perfekt und beliebig oft ausführen kann. Doch die Kundenanforderungen haben sich geändert und werden immer kleinteiliger. Deshalb wird sich auch die Fabrik wandeln. „Um spezialisierte, individuelle und häufig mechatronische Produkte zu vertretbaren Kosten konstruieren und schnell herstellen zu können, sind eine skalierbare flexible Manufaktur nötig und Roboter, die lernfähig sind“, ist Prof. Klaus Bengler von der TUM überzeugt.

Diese Fabrik der Zukunft zu schaffen ist das Kernziel des Mitte 2021 gestarteten Leuchtturmprojektes KI.Fabrik, das der Executive Director des Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI), Prof. Sami Haddadin, initiiert hat und dessen Leitung für die Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Ergonomie-Professor Bengler übernommen hat. In dem neuen Forschungslaboratorium wird dieser neue Ansatz nun in die Praxis gebracht.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume lobte: „Hier gibt’s KI zum Anfassen – ein Forschungslabor direkt im Museum, das ist einzigartig: Dank der Hightech Agenda Bayern erforschen kluge Köpfe im KI.Fabrik-Lab die Fragen: Wie können Mensch und Künstliche Intelligenz voneinander lernen, wie voneinander profitieren? Der Standort im Deutschen Museum macht den direkten Blick auf Forschung und Fortschritt möglich. Das ist Wissenschaftskommunikation und -dialog der besten Art.“

Wissenschaftlerin Keija Chen beobachtet, wie ihr Roboter Kabel in die richtige Position bringt. Bildmotiv: Andreas Heddergott / TUM

„Auf die menschliche Expertise kommt es an“

Die technologische Basis bieten digitale Zwillinge und Robotik-Hardware, die von einer KI-Plattform gesteuert werden. Bengler will anhand dieses Systems zeigen, dass Roboter Aufgaben selbständig ausführen können, lernfähig sind und dass sie den Menschen zuarbeiten können. „Auf die menschliche Expertise kommt es an“, sagt Psychologe Bengler, „der Roboter fungiert als Teammate.“ Im neuen Robotik-Lab des MIRMI sind aktuell knapp 100 Roboterarme damit beschäftig sind, sich Kabel zu reichen, nachzumachen, was Wissenschaftler:innen ihnen zeigen, gemeinsam zu lernen und Getriebeteile zusammenzusetzen.

Auf acht so genannte Cases fokussieren die Doktorand:innen und Post-Docs aus acht Lehrstühlen der TUM. Von Teleoperation über kollektives Lernen bis hin zum Netzwerkdesign werden wichtige wissenschaftliche Themen erforscht. Und die Fähigkeiten der lernfähigen Roboter wachsen ständig: Der Roboter weicht Kollisionen aus, kommuniziert über weite Strecken via Teleoperation oder kooperiert mit anderen Robotern. Sämtliche Fähigkeiten stehen über eine Softwareplattform auch anderen Robotersystemen plattformunabhängig zur Verfügung. Zudem kann der Roboter gewisse Fähigkeiten auf vergleichbare Aufgaben anwenden. „Der Roboter trainiert selbständig und transferiert sein Wissen“, so Prof. Bengler.

 

Weitere Informationen und Links

  • Leuchtturmprojekt KI.Fabrik
  • Von industrieller Seite unterstützen der Autohersteller BMW, der Spezialist für Antriebstechnik Wittenstein, die Robotikunternehmen Franka Emika und Reactive Robotics, das Elektronikunternehmen TQ-Systems und der Maschinenbauer Linde Material Handling die technischen Entwicklungen im Leuchtturmprojekt KI.Fabrik.
  • Die TUM ist u.a. durch die Departments für Maschinenwesen, für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie für Informatik im Konsortium vertreten. Insgesamt stehen für das Gesamtprojekt bis 2025 etwa 13 Millionen Euro zur Verfügung, die primär in den Aufbau von Infrastruktur investiert werden. Eine Gesamtlaufzeit bis 2030 ist geplant.

Kontakte zum Artikel:

Prof. Klaus Bengler
Technische Universität München
Lehrstuhl für Ergonomie
Tel: 089 289 15400
bengler@tum.de
www.tum.de

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Große Chance für den Mittelstand https://trendreport.de/grosse-chance-fuer-den-mittelstand/ Tue, 09 May 2023 07:34:29 +0000 https://trendreport.de/?p=41230 Große Chance für den Mittelstand: Digitalisierungspotenziale erkennen und nutzen

Gastbeitrag:

Jedes Unternehmen muss anders digitalisiert werden – davon ist Matthias Aumann, Geschäftsführer der vollständig digitalen Unternehmensberatung Mission Mittelstand, überzeugt. Gemeinsam mit seinem Team hat er bereits über 3.000 Partnerbetriebe bei der Transformation begleitet und ihnen zum Wachstumserfolg verholfen. Sein Praxiswissen aus über zehn Jahren Unternehmertum teilt er zudem als Mittelstandsexperte. Im Folgenden gibt er Einblicke in seine strategische Beratung zur Bewältigung anfänglicher Hürden im Bereich der Digitalisierung kleiner und mittelgroßer Unternehmen.

Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) bilden das eigentliche Herzstück der deutschen Wirtschaft. Sie gelten branchenübergreifend als wichtige Arbeitgeber, Innovatoren und Wachstumstreiber. In den aktuellen krisengeprägten Zeiten sehen sich KMU jedoch mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert und müssen ein extrem hohes Maß an Anpassungsfähigkeit beweisen. Sie sollten deshalb vermehrt auf ihr großes Entwicklungspotenzial und ihre Stärken, wie ausgeprägte Kundennähe und schlanke Strukturen für schnelle Entscheidungen, setzen. Doch mittelgroßen Unternehmen mit dynamischem Wachstum fehlt meist noch die passende Strategie, um die nächsten Schritte zu gehen und sich strukturell gut aufzustellen. Der Einsatz von digitalen Technologien kann hier den entscheidenden Unterschied machen und Unternehmen auf das nächste Level bringen. Doch gerade hiermit haben viele Entscheider, vor allem im Handwerk, noch Berührungsängste.

 

Autor: Matthias Aumann unterstützt seit 2017 mit seiner digitalen Unternehmensberatung Mission Mittelstand kleine und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Strategie, Digitalisierung, Neukundengewinnung und Recruiting.

 

Eine Studie[1] der Bitkom in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks hat die größten Hemmnisse für die Digitalisierung im Handwerk offengelegt. Mit 76 Prozent sehen die meisten Unternehmen die vermeintlich hohen Investitionskosten als größte Hürde auf dem Weg zur Digitalisierung. Darauf folgen die Sorge um die IT-Sicherheit, hohe Anforderungen an den Datenschutz und die mangelnde Digitalkompetenz der Mitarbeiter. Zudem gibt es noch immer eine große Hemmschwelle, wenn es um das Thema Digitalisierung im Allgemeinen geht.

Diese Herausforderungen können mit dem richtigen Know-how und einer nachhaltigen Strategie gut überwunden werden.

Schrittweise Annäherung an digitale Prozesse

Die Philosophie von Mission Mittelstand „Groß denken, klein handeln“ spiegelt sich in unserem Beratungsansatz wider. Eine Geschäftsführung sollte eine klare Vision der eigenen digitalen Zukunft haben, muss aber nicht alles gleichzeitig umsetzen. Erst, wenn wir den Ist- und den Soll-Zustand definiert haben, können wir effizient an der Transformation arbeiten. Unternehmer sollten sich deshalb im Vorfeld die Frage stellen: Welche Unternehmensbereiche bieten das größte Potenzial für Digitalisierungsmaßnahmen? Die erste Hürde ist bereits genommen, wenn man sich digitalen Prozessen schrittweise annähert.
Doch wo liegen die größten Chancen für Unternehmen und wo können schnell erste Erfolge erzielt werden?

Quick Wins: Diese Unternehmensbereiche bieten das größte Potenzial

  • Interne Kommunikation
  • Marketing
  • Buchhaltung
  • Personalverwaltung
  • Bewerbungsprozesse

Je nach Unternehmenssituation, -größe und -entwicklungsstufe sieht die Digitalisierungsstrategie anders aus. Denn es gibt vielfältige digitale Wege, um bestehende Schwachstellen zu verbessern, die nicht zu jedem Unternehmen passen. Liegt der Fokus auf der internen Kommunikation und dem Projektmanagement, sind Tools von der Stange ohne großen Implementierungsaufwand wie Slack oder Asana eine gute Wahl. Eine digitale Buchhaltung wirkt sich im besten Fall direkt positiv auf die Umsatzzahlen aus. Nur wer die Bearbeitung seiner Kundenrechnungen und auch das Forderungsmanagement automatisiert, bleibt liquide. Individuell empfehlen wir, über Schnittstellen ein CRM oder Tools wie Trello oder Sepia einzusetzen. Die Entscheidung für eine Digitalisierung der Personalverwaltung hängt stark von der Unternehmensgröße ab. Hier gilt es den Nutzen abzuwägen.

Marketingmaßnahmen und die Neukundengewinnung gehen oft Hand in Hand. Neue Möglichkeiten wie Social Media, Google Ads oder eigene Content Formate sollten getestet werden. Wir haben etwa mit Webinaren sehr gute Erfahrungen gemacht. Daraus resultieren direkte Leads für Neukunden und mögliche Funnel für eine weitere Ansprache.

Wenn die Expertise und die Kapazität für die digitale Transformation im eigenen Unternehmen fehlen, ist es ratsam und oft auch günstiger, externe Hilfe und Ressourcen heranzuziehen. Gemeinsam können die unternehmensspezifischen Schwachstellen und Wünsche mit der Erfahrung von Spezialisten kombiniert und in einen Maßnahmenplan umgesetzt werden.

Grundsätzlichen bilden folgende sechs Schritte branchenunabhängig die Basis für eine erfolgreiche Transformation:

  1. Bestehende Abläufe konkret dokumentieren
  2. Prozesse kritisch hinterfragen
  3. Neue Strategie aufsetzen
  4. Passende Tools auswählen
  5. Mitarbeiter schulen
  6. Neue Prozesse evaluieren und nachjustieren

Mit digitalgestütztem Recruiting gegen den Fachkräftemangel

Modernes Recruiting ist einer der wichtigsten Aspekte für dauerhaften Erfolg und Wachstum. Ohne genügend qualifizierte Mitarbeiter wird es auch trotz optimaler Unternehmensstrategie und guter Auftragslage eng. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind KMU gefordert, ihr Recruiting neu aufzustellen, um im „War for Talents“ nicht neben Konzernen unterzugehen. Das beginnt mit dem Auftreten als Arbeitgeber und geht über das Bewerbermanagement bis hin zum Onboarding neuer Mitarbeiter. Genau an dieser Stelle machen sich Unternehmen das Leben sehr viel leichter, wenn sie auf digitale Tools setzen, die sie bei diesen Aufgaben unterstützen.

Für ein erfolgreiches Recruiting sind zwei Schritte essentiell: Hürden abbauen und Bewerbungsprozesse effizient gestalten. Ein häufiger Fehler ist, dass Bewerbern die erste Ansprache unnötig erschwert wird. Die Zeiten für postalische Bewerbungen und komplizierte Vorgehensweisen sind auch für KMU schon lange vorbei. Unternehmen nutzen im besten Fall digitale Bewerber-Portale und Eingabeformulare. Noch niederschwelliger sammeln sie Bewerbungen auch über die Sozialen Medien oder verlinken zu einem Bewerbungsportal. Leichtere Bewerbungsprozesse bedeuten in den meisten Fällen mehr Bewerber. Mehr Bewerbungen und gute Recruitingabläufe sorgen für eine größere und bessere Auswahlmöglichkeit unter den Kandidaten – so können Unternehmen die passendsten Fachkräfte für ihr Unternehmen identifizieren. Je nach Unternehmenssituation und -größe raten wir zu einem softwaregestützten Bewerbermanagementsystem. Dazu gibt es digitale All-in-One-Lösungen, mit deren Hilfe Abläufe vereinfacht und zentralisiert werden. Denn sind erst einmal neue Mitarbeiter eingestellt, gibt es viele Folge-To-dos.

Konsequenterweise sollten Unternehmen auch digitale Hilfsmittel für das Onboarding einsetzen. Es eignen sich beispielsweise Softwarelösungen für eigene Wissensplattformen und digitale Learning-Tools. Dort stehen neuen Mitarbeitern Lernmaterialien und Schulungsvideos zur Verfügung und vermitteln grundlegendes Wissen für den Einstieg. Das Unternehmen stellt auf diese effektive Weise sicher, dass alle Mitarbeiter die gleichen Voraussetzungen haben. Ein gutes Onboarding ist auch deshalb so wichtig, weil es dafür sorgt, dass sich neue Mitarbeiter im Unternehmen wohl fühlen, sich mit der Unternehmensmission identifizieren und eine nachhaltige Bindung zum Arbeitgeber entwickeln.

Sichtbarkeit als Arbeitgeber

Viele KMU scheuen davor zurück, ihren Arbeitgeberauftritt digital auszuweiten, dabei ist genau das der Weg zu einer größeren Sichtbarkeit gegenüber dem Wettbewerber. Es geht zudem  darum, noch stärker für das Berufsbild und die eigene Arbeitgebermarke zu werben und zu begeistern. Das Employer Branding über verschiedene Digitalkanäle, Jobportale, Anzeigen und auch die Unternehmenshomepage ist der geeignetste Weg, um direkte Botschaften auszusenden oder über Wissenslücken aufzuklären. Eine direkte Ansprache mithilfe eines digitalen Arbeitgeberauftritts hilft zudem, Vorbehalte oder Geschlechterklischees, wie sie zum Beispiel im Handwerk vorhanden sind, abzubauen. Das funktioniert auch mit einzelnen Ressourcen, wie beispielsweise über die Sozialen Medien. Geschäftsführer von KMU bedenken meist nicht, wie viel mehr sie erreichen können, wenn sie digitale Kanäle, wie zum Beispiel Instagram oder TikTok, nutzen – gerade für den Bereich Recruiting. Vielen unserer Partnerbetriebe empfehlen wir daher, sich mit dem Thema Social Media auseinanderzusetzen.

Digitalisierungsstrategien konsequent verfolgen

Nur wer seine Kernprozesse digitalisiert, wird mit seinem Unternehmen erfolgreich wachsen. Allein beim Thema Personalrekrutierung spürt man schnell die Auswirkungen einer guten digitalen Strategie. Unsere Erfahrung zeigt zudem: Digitalisierung beginnt bei der Geschäftsführung und der Vision für das eigene Unternehmen. Sie ist nicht nur ein technologisches, sondern auch ein kulturelles Thema. Die Einführung digitaler Tools erfordert eine Anpassung der Arbeitsprozesse und der Unternehmenskultur. Daher sollte die Geschäftsführung die Mitarbeiter auf diesem Weg mitnehmen und die Veränderungen transparent kommunizieren. Wenn die Geschäftsführung selbst von digitalen Werkzeugen überzeugt ist, sind Auswirkungen schnell für das gesamte Unternehmen spürbar. Für KMU in der Wachstumsphase ist es mitunter schwierig zu entscheiden, wohin sie weiter investieren sollen. Ein Geschäftsführer mit Weitblick sucht die strategische Beratung, um die wichtigsten Digitalisierungschancen zu identifizieren und den Transformationsprozess erfolgreich zu starten.

[1]https://de.statista.com/statistik/daten/studie/681897/umfrage/hemmnisse-fuer-die-digitalisierung-im-handwerk-in-deutschland/

Über den Autor:

Matthias Aumann unterstützt seit 2017 mit seiner digitalen Unternehmensberatung Mission Mittelstand kleine und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Strategie, Digitalisierung, Neukundengewinnung und Recruiting. Als erfolgreicher und leidenschaftlicher Unternehmer gibt er Praxiswissen auf Augenhöhe weiter.

Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland (CC BY-ND 3.0 DE)

https://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/ 

 

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